Beiträge von Caius Octavius Rufus

    Na, das konnte ja wirklich heiter werden. Die Situation schaukelte sich immer weiter hoch. Erst die Ankunft des maiordomus schien zu bewirken, dass sich die Wogen etwas glätteten. "Wird gemacht, praefectus!" Mit diesen Worten setzte sich der Octavier in Richtung der Pferde in Bewegung, suchte das Gepäck des Präfekten und sein eigenes zusammen, belud sein Pferd und das seines Vorgesetzten damit, bevor er ich in Richtung der domus in Bewegung setzte. Er hatte keinen Schimmer, wo genau diese zu finden war, so klein konnte sie allerdings ja nicht sein. Das würde sich schon finden. Ob des Termins beim Präfekten danach war Octavius allerdings neugierig. Was er wohl mit ihm zu besprechen hatte?

    Der Octavier hatte sein Gepäck und das seines Vorgesetzten auf zwei Pferde geladen und machte sich auf den Weg zur domus des Präfekten. Nach einigem Suchen stand er vor dem richtigen Haus. Er lud das Pferd des Präfekten ab und brachte das Gepäck zur Eingangstür.


    *poch, poch, poch*


    Rufus hatte insgeheim gehofft, dass er vielleicht auf seinem Weg an Stallungen vorbeikam oder anderen Unterkünften, wo er die Pferde abstellen konnte, aber dem war nicht so. Also würde er, wenn sich die Gelegenheit ergab, im domus nachfragen. Die Sklaven würden schon wissen, wie er fündig wurde.

    Es dauerte doch einige Zeit bis der ostiarius überhaupt realisierte, was Octavius Rufus zu ihm gesagt hatte und was der alte Mann tun sollte. Dieser stand nämlich zunächst nur etwas dümmlich dreinschauend in der Tür und reagierte nicht. Bis er sich dazu durchringen konnte, endlich den majordomus des Haushalts zu rufen und sich ins Innere des Hauses aufzumachen, stand Rufus geduldig da und verzog keine Miene. Während der Alte daraufhin den majordomus rief, stand Rufus weiterhin vor der Tür und wartete, dabei sah er zwei Vögeln zu, die sich gerade im Gras tummelten. Als er wieder zur Tür blickte, stand auch schon der Gewünschte vor ihm und wollte den neuen Legaten sehen. "...na dann, folge mir zur porta castrae!"

    Octavius Rufus kam mit dem majordomus im Schlepptau aus dem vestibulum des praetoriums zurück an die porta. Er kam auf den praefectus castrorum zu und salutierte. "Praefectus, ich bringe den majordomus!!!"
    Offensichtlich war die Diskussion immer noch im Gange, zumindest legte dies der Gesichtsausdruck des Iuliers nahe. Das allerdings war eine Sache, die ihn erst dann zu interessieren hatte, wenn er selbst Teil der Unterhaltung sein würde. Ansonsten war dies eine Sache, die ihn nicht weiter zu beschäftigen brauchte. Auf der anderen Seite war es sicherlich kein guter Start in der neuen Provinz, wenn sich gerade die hochrangigen Beamten oder deren Familienangehörigen in die Haare bekamen.
    Rufus wartete dann, ob der Präfekt ihn noch brauchen würde. Falls nicht, würde er sich nochmals den Tieren und dem Gepäck widmen.

    Nach dem heutigen Morgenappell wurde die Truppe der cohors II centuria IV vom centurio darauf aufmerksam gemacht, dass der praefectus castrorum die Einheit sehen wollte. Dies brachte etwas Abwechslung in die tägliche Routine, weshalb Octavius Rufus froh war. Auch andere tirones, die er bisher kennengelernt hatte, waren sichtlich zufrieden, neben der täglichen Exerzierübungen etwas anderes machen zu dürfen. Als sich die Truppe in Bewegung setzte, wurde sehr schnell klar, dass es in Richtung der taberna ging. Offensichtlich konnte sich jemand aus der Mannschaft nicht verkneifen, dazu einen Kommentar abzulassen, denn hinter Rufus konnte man hören: "Na dann Kameraden, endlich mal was Vernünftiges, lasst uns einen heben!!!" Na toll, dachte sich Rufus, immer diese Protzer. Hoffentlich hatte diese Bemerkung nicht die komplette Mannschaft bei der nächsten Ausbildungseinheit auszubaden. Die Truppe hielt nun vor der taberna und wartete, bis der centurio seine Meldung beim praefectus castrorum gemacht hatte. Rufus war schon gespannt, was sie hier tun sollten.

    Der centurio ignorierte den immer näher kommenden Reiter erstmal und würdigte ihn keines Blickes. Der Ausbilder schien ziemlich schnell die Geduld zu verlieren und die tirones hatten ihre erste Lektion zu lernen. Als Rufus seinen Namen hörte, trat er ein paar Schritte vor. Er war allerdings etwas überrascht, dass der centurio sich an seinen Familiennamen erinnerte, denn Rufus konnte sich nicht erinnern, dass sie auf der Reise darüber gesprochen hätten. Wer ihm also den Namen verraten hatte, blieb zunächst unklar. Nachdem Rufus ein paar Schritte vorgetreten war, sollte er jetzt den anderen die Haltung vormachen, so schlecht schien er sich also doch irgendwie nicht angestellt zu haben, was ihm doch ein wenig Genugtuung gab. "Wird gemacht, centurio!!!" Rufus bemühte sich die Haltung so gut er konnte wieder einzunehmen. Einige tirones machten es ihm nach, wieder andere hatten sichtlich Probleme damit den Octavier als den zu akzeptieren, der es ihnen vormachen sollte, weshalb ihre Haltung zu wünschen übrig ließ. Ob dies allerdings dem centurio auffiel, der gerade mit dem Reiter beschäftigt war, würde sich zeigen. Rufus nahm es lediglich zur Kenntnis, was sollte er auch anderes tun.

    Zeitig morgens war Octavius Rufus heute aufgewacht, denn heute würde endlich sein erster Tag auf dem campus sein und damit seine Ausbildung beginnen. Bereits kurz nach dem Aufstehen hatte er sich deshalb seine Militärgarderobe angezogen und sich auf den Weg zum campus gemacht. Dort sammelten sich gerade andere tirones als er dort ankam und es kamen in den nächsten Minuten immer mehr. Zuguterletzt kam ein optio, der nun anfing die Auszubildenden regelrecht über den campus zu scheuchen. Na das konnte ja heiter werden, wenn dieser optio der Ausbildungsleiter war. In einiger Entfernung sah Octavius Rufus dann einen centurio stehen, den er von seiner Reise her kannte, allerdings nur vom Sehen. Die Gruppe tirones bewegte sich auf diesen zu. Als die nur noch einige Schritte vom centurio entfernt war, scherte der optio mit manchen tirones aus, während er einigen, darunter auch Octavius Rufus, zu verstehen gab, dass sie hier stehen bleiben sollten. Rufus fiel zunächst einmal ein Stein vom Herzen, dass er diesen optio los war. Offensichtlich würde sich der centurio um die neuen Auszubildenden kümmern. Ob dies allerdings angenehmer war, musste sich zunächst zeigen, denn dieser fing gleich an zu brüllen, dass die tirones antreten sollten. Danach musterte der centurio die Reihe und faltete die Auszubildenden gleich zusammen. Octavius Rufus war der Befehl zum Stillstehen durchaus bekannt, jedoch hatte er keine Ahnung, wie eine ordentliche Haltung auszusehen hatte. Offensichtlich war Strammstehen nicht gleich Strammstehen, denn dies tat Octavius Rufus nach seinem Verständnis. Deshalb blieb er einfach stehen und wartete, ob nicht ein Mitauszubildender auf die Frage des centurio antwortete. Zumindest hoffte er dies, denn der centurio würde sicherlich das allgemeine Schweigen nicht lange dulden.
    Während die tirones so dastanden, kam ein weiterer Reiter auf den campus und blieb nahe am centurio mit seinem Pferd halten. Etwas seltsam war diese Szenerie, denn der Reiter blieb seelenruhig auf seinem Pferd und beobachtete einfach das weitere Geschehen.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Rufus
    Bin die nächsten 12 Tage im Urlaub. Lesend werde ich ab und zu anwesend sein können, schreibend allerdings nicht.
    Offene Threads können also leider bis zum 28.09 von meiner Seite aus nicht weiter vorangetrieben werden.


    Ich melde mich wieder zurück. Die letzten Tage habe ich mich wieder eingelesen. Ab morgen werde ich wieder posten.

    Nach kurzer Wartezeit öffnete sich die Tür einen Spalt weit und zum Vorschein kam ein ostiarius, der Octavius Rufus fragend ansah. Es dauerte noch einen Augenblick, in dem sein Gegenüber offensichtlich überlegte, was er genau sagen sollte. Dann besann sich der ostiarius und dieser fragte Rufus dann nur knapp nach seinem Begehr.
    "Salve, der Tross des neuen legatus legionis Duccius Vala ist gerade eben angekommen. Dessen neuer praefectus castrorum Iulius Licinus schickt mich, um den majordomus eures Haushalts zu bitten, mich dringend an die porta castrae zur Reisegruppe zu begleiten!" Rufus hoffte, dass der Zusatz "dringend" ausreichte, um den Türsklaven möglichst schnell davon zu überzeugen, den majordomus zu holen. Mehr sagen konnte Octavius Rufus auch nicht, da er die Angelegenheit nicht kannte, weshalb er nach dem majordomus schicken sollte. Dies war ihm auch herzlich egal, er hatte nur seine Befehle, die es auszuführen galt.

    Nachdem der Tross nun in Germania angekommen und jeder erst einmal froh war, endlich das Ziel erreicht zu haben kümmerte sich der legatus augusti prp praetore erst einmal um die anliegenden Modalitäten. Währenddessen war Octavius Rufus abgestiegen, hatte nach den einzelnen Tieren gesehen und nach seinem Reisegepäck gesehen. Um die zwischenzeitliche Unterhaltung hate er sich nicht gekümmert, er hatte allerdings sehr wohl registriert, dass es eine kleinere Diskussion war, in die sich die Gruppe verstrickt hatte, das Thema allerdings interssierte ihn erst einmal nicht.
    Erst als sein Name viel, wurde er aufmerksamer, ließ alles stehen und liegen und war mit einigen Schritten beim Iulier und salutierte. "Praefectus Iulius Licinus, tiro Octavius Rufus meldet sich wie befohlen." Rufus prägte sich die Wegbeschreibung zum praetorium genau ein. "Wird gemacht, praefectus!" Mit diesen Worten salutierte er nochmals und war bereits auf dem Weg zum praetorium um den Majordomus herbeizuholen.

    Octavius Rufus hatte die ersten beiden Tage in Germanien dazu genutzt, sich mit dem castellum vertraut zu machen. Nachdem er nach der Ankunft seine Unterkunft aufgesucht und dort das Marschgepäck verstaut hatte, begann er seine Erkundungstour. Schon kurz danach bereute er, keine andere tunika angezogen zu haben, da es im Gegensatz zu Mantua hier doch empfindlich kalt war. Daran musste er sich erst gewöhnen.
    Am zweiten Tag sollte er seiner Einheit endlich zugeteilt werden. Nachdem dies erledigt war, beschloss er, seine Erkundungstour fortzusetzen. Während er im castellum herumspazierte, schallte es plötzlich durch das Lager, dass sich jeder morgen um die vierte Stunde zum Appell einzufinden hatte. Na, die hatten es aber eilig, dachte er bei sich. Andererseits war dies aber auch durchaus berechtigt, denn je eher man den Zeremonien Genüge getan hatte, umso schneller konnte man zum Alltagsgeschehen übergehen.
    Rufus konnte es nämlich gar nicht erwarten, endlich seine Grundausbildung zu beginnen. Hatte er doch schon damit gerechnet, in Mantua damit anzufangen, musste er eine Verzögerung von einigen Wochen in Kauf nehmen, da er nach Mogontiacum mitgenommen worden war. Auf ein paar Tage nun mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an, jedoch war die Vorfreude darauf, dass es endlich losging groß.
    Erst einmal musste er allerdings zum Appell. Und so fand er sich zur hora quarta ebenfalls auf dem campus ein. Er stand nun bei seiner centuria und verfolgte das weitere Geschehen.

    Der Octavier hörte sich an, was der praefectus castrorum zu sagen hatte. Eine Miene verzog Rufus nicht, doch innerlich brodelte es in ihm. Nicht nur hatte er, der gerade erst seit einigen Minuten offiziell zur legio gehörte, die Möglichkeit, direkt mit einem hohen Offizier die Bekanntschaft zu machen, nein, dieser bot ihm sogar noch an, ihm persönlich als adiutor zu dienen. Octavius Rufus fühlte sich geehrt und ablehnen konnte er das Gesuch sowieso nicht, sonst wäre seine Karriere in der legio vorbei, bevor sie begonnen hatte. Groß nachdenken war also nicht angebracht, vor allem weil der Offizier direkt eine Entscheidung verlangte. "Ich fühle mich ob deines Angebots geehrt, praefectus Iulius Licinus! Ich begleite dich sehr gerne!" Zwar kannte Rufus die Gegend um Mogontiacum nicht und Germanien war weit weg von Italien. Doch auf dieses Abenteuer ließ er sich gerne ein, wer wusste schon, für was es gut war. Offenkundig war dies Schicksal, es kam schließlich nicht jeden Tag vor, dass ein praefectus castrorum einem gerade frisch vereidigten tiro einen Posten anbot. Frohen Mutes richtete Rufus sich in den nächsten Tagen darauf ein, die Reise nach Mogontiacum anzutreten.

    Rufus folgte dem Soldaten nach draußen. Er war schon gespannt, in welcher Einheit in der Legio I er nun dienen durfte. In Gedanken ging er durch, was er danach heute noch alles vorhatte. Rufus würde zunächst einmal die Latrine, danach die Therme aufsuchen. So ein Tag wollte gebührend gefeiert werden, und dies ließ ich zunächst mit einem Bad hervorragend beginnen. Danach wollte er zu den Unterkünften zurück und seine Kameraden fragen, ob diese nicht irgendwo zusammen mit ihm auf diese freudige Angelegenheit seines Soldatentums anstossen und sich mit ihm ins Würfelspiel stürzen wollten. Vorausgesetzt natürlich, es gab in der castra überhaupt die Gelegenheit für Soldaten an Alkohol zu kommen oder an Würfel. Dies musste er zunächst in Erfahrung bringen.
    Während er solchen Gedanken nachhing, bemerkte er, dass der Soldat, der ihm den Eid abgenommen hatte, offensichtlich etwas nervös war, so unruhig wie er sich verhielt. Aus einiger Entfernung gesellte sich ein weiterer Soldat nun zu ihnen. Dieser machte eine Bemerkung, die Rufus aufhorchen ließ.
    Wie, ich werde keiner Einheit zugeteilt? Was war das nun?, dachte Rufus verdutzt, denn er ging davon aus, dass dies das normale Prozedere wäre, nachdem der Eid abgelegt wurde, dass die Zuteilung zu einer Legionseinheit direkt erfolgte. Auf die Frage nach seinem Namen antwortete er knapp, aber immer noch verdutzt dreinschauend: "Caius Octavius Rufus!"

    Der Troß aus Mantua hatte einige Zeit am Wegesrand sich die Zeit vertrieben, bis endlich der Troß aus Rom in Sichtweite kam. Octavius Rufus hatte vor einigen Tagen den Befehl bekommen, mit der Legio I nach Mogontiacum zu reisen. Seine Zeit bei der Legion begann also gleich mit einem Paukenschlag, war es doch gerade erst einige Tage her, dass er im Fahnenheiligtum in Mantua seinen Eid abgelegt hatte. Seine Ausbildung würde also erst in Germanien richtig beginnen, denn während der Reise sollte er Iulius Licinus, dem neuen praefectus castrorum der Legio II, als adiutor zur Seite stehen. Nach anfänglicher Enttäuschung, dass er nun für solche Arbeiten herhalten musste, hatte er sich damit abgefunden, seine Zeit als tiro auf dem Exerzierplatz kam noch früh genug. Und so konnte er sich während der Reise nun ein Bild davon machen, was es hieß, längere Zeit als Soldat unterwegs zu sein.
    Licinus hatte sich gerade einige Zeit mit den Herrschaften aus Rom ausgetauscht, als auch schon der Befehl zum Einreihen kam. Da Octavius Rufus am Rande mitbekommen hatte, dass er dem Senator Duccius Vala vorgestellt wurde, nickte er beim Vorbeireiten dem Senator zur Begrüßung noch zu. Sobald der Abmarschbefehl kam, würde es also in Richtung Germanien losgehen.

    Octavius Rufus kam beim Betreten des Heiligtums kaum aus dem Staunen heraus. Er hatte es sich nicht träumen lassen, dass dieser Moment ihn so in seinen Bann ziehen würde. Rufus folgte dem Soldat auf dem Fuße und blieb stehen, als dieser ihm den Wortlaut des Eides vorsprach. Doch die Worte hörte er zunächst gar nicht, denn er hatte genug mit sich zu tun. Schon oft war er, wie jeder Römer, in einem Heiligtum gewesen, doch dies war etwas Besonderes. Seine Augen wanderten vom Kaiserbildnis über die Standarten hin zu den Feldzeichen der Legion, den Statuen der Götter und wieder zurück zum Bildnis des Kaisers. Nur noch ein paar Augenblicke, dann hatte er es geschafft und würde dem Imperium und seinem Kaiser dienen. Da er auf das Vorsagen des Eides aufgrund seiner Nervosität und dem Erstaunen nicht wirklich geachtet hatte, war er nun froh, dass er den Eid sich vorher schon eingeprägt hatte und sich in den Wochen vor seinem Aufbruch einige hundert Mal vorgesagt hatte. Als der Soldat geendet hatte, gab Rufus diesem ein Zeichen, erhob seine Fingern zum Schwur und sprach:
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"
    Zufrieden schaute er nach dem Schwur die Götter an, jetzt begann seine Zeit bei der Legion also richtig. Die Erleichterung war Rufus anzusehen.

    Octavius Rufus stand einige Minuten vor der Tür des Rekrutierungsbüros ohne dass etwas geschah. Das Geschepper seines Missgeschicks konnte doch nicht etwa ungehört geblieben sein. Etwas verwundert blickte er sich um. Das Lager war voller Soldaten, die den Octavier allerdings nicht weiter beachteten, sondern ihrer Arbeit nachgingen. Schon wollte er einen Legionär, der in einiger Entfernung gerade die Lagerstraße überquerte, mit einem Rufen auf sich aufmerksam machen, als er hinter seinem Rücken die Stimme eines anderen Soldaten vernahm. „Der Dienstzeit bin ich mir bewusst, die nächsten zwanzig Jahre gehören der Legion. Es gibt für mich den Weg zurück nicht.“ Ernsthaft hatte sich Rufus darüber überhaupt keine Gedanken gemacht. Ein Zurück kam für ihn nicht in Frage, die militärische Laufbahn war die einzige, die er sich in seinen jungen Jahren vorstellen konnte. Wer wusste schon, ob nicht im gesetzteren Alter irgendwann doch der Weg in die Politik führte, doch über das in so weiter Ferne Liegende musste und wollte er jetzt noch nicht nachdenken. Er freute sich nun auf die Herausforderung als tiro zu dienen. „Fragen habe ich keine mehr, ich folge dir also zum Schwören des Eides.“ Mit diesen Worten ging Rufus dem Soldaten einige Schritte entgegen.