Anna Perena

Aus Theoria Romana
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Anna Perena oder Anna Perenna war die römische Neujahrsgöttin.


Die Ursprünge von Anna Perenna liegen im Dunkeln. Wohlmöglich lagen sie in der etruskischen Mythologie und sie ging auf eine dort verehrte Erdmutter zurück. Anna Perenna wurde auch als "Urmutter der Zeit" oder "Göttin des Jahreslaufs" bezeichnet. Ihr Name bedeutete soviel wie "stets wiederkehrendes Jahr".

Anna Perenna besaß keine eigene Mythologie. Sie taucht jedoch in der Gründungslegende Roms als Schwester Didos auf. Dort berichtet sie Aeneas von Didos Tod. Anschließend muss sie vor seiner eifersüchtigen Ehefrau Lavinia fliehen und wird schließlich in eine Nymphe verwandelt.

Der Kult galt als publice et privatim (also als "öffentlich und privat"). Ursprünglich wurde ihr vermutlich nur in rein privatem Kreis geopfert, z. B. um für ein möglichst langes Leben zu bitten. An den Iden (d. h. am 15. Tag des Monats) des März (lat. Martius) wurden ihr zu Ehren Feiern unter freiem Himmel abgehalten, weil bis zur Einführung des Iulianischen Kalenders durch Iulius Caesar das Jahr mit dem Monat März begann. Nach Ovid bestanden diese Feriae Annae Perennae vor allem aus einem Festessen am Ufer des Tibers. Damit wurde angeblich an die Zeit der Standeskämpfe zwischen Patriziern und Plebejern erinnert, als Anna Perenna den hungernden Plebejern täglich in der Gestalt einer alten Frau erschien, ihnen selbstgebackene Kuchen brachte und sie so vor dem Verhungern rettete.


Literatur:
M. C. Howatson (Hrsg.), Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006
Wikipedia
Imperium-Romanum.com

Quelle:
Publius Ovidius Naso: Fasti