Templum Venus Genetrix

Aus Theoria Romana
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Am Vorabend der Schlacht von Pharsalos soll Gaius Iulius Caesar geschworen haben, wenn er seinen Widersacher Gnaeus Pompeius Magnus besiege, würde er einen Tempel zu Ehren der Göttin Venus errichten lassen. Er schlug seinen Gegner und ließ den versprochenen Tempel im Jahr 46 v. Chr. als Teil seines Forum Iulium erbauen. Das Gebäude wurde als Peripteros realisiert, mit acht Säulen and Vorder- und Rückseite, sowie neun an den Längsseiten. Er nahm das nördliche Ende des Forum Iulium ein und zwar in einer Position, die nach hellenistischem Vorbild Heiligtümern vergöttlichter Herrscher vorbehalten war.

Der Tempel stand etwas erhöht auf einem mit Marmor verkleideten Podium, welches man über zwei kleine Seitentreppen betreten konnte. Eine Freitreppe führte dann weiter zur Kolonnade und von dort aus zur Cella des Tempels. Im Inneren zierten zwei Säulenreihen die Wände, dazu ein behauener Fries, der Eroten zeigte, welche mit Kriegstrophäen spielten. Die Apsis wurde von einer Venusstatue beherrscht, ein Werk des Bildhauers Akresilaos. Daneben ließ Caesar noch weitere Kunstwerke im Tempel aufstellen, darunter auch eine Statue der Kleopatra VII. Philopator und Gemälde des Malers Timomachus von Byzanz.

Der Bau dieses Tempels war mehr als ein Ausdruck religiös beförderten Mäzenatentums. Es war ein politisches Bauwerk. Die Venus Genetrix galt dem Geschlecht der Iulier als Stammmutter und mit der Errichtung ihres Tempels betonte er seine göttliche Abstammung. Der Diktator schoss dabei aber auch über das Ziel hinaus. Der Tempel der Venus Genetrix war ein Musterbeispiel für Exotik und Extravaganz und Sueton berichtet in seiner De vita caesarum sogar, dass Caesar von einem in der Mitte des Podiums aufgestellten Sessel aus den Senat empfangen habe. Eine Herrschaftsgeste, die seinen unumschränkten Führungsanspruch unterstrich.

Literatur: Sofia Pescarin: Rom – Antike Bauwerke der Ewigen Stadt, 2004