Fama: Unterschied zwischen den Versionen

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Ihre Bestimmung ist, dass sie niemals schläft, sondern des Nachts über die ganze Erde zieht. Am Tag hält sie sich auf Dächern und Türmen auf. Von wo sie bestens das Gerede der Menschen hören kann und es in den Winden weiter trägt. Fama wird daher mit Flügeln und Federkleid dargestellt. Zudem stellt man sie sich mit unzähligen, unaufhörlich wispernden und lauschenden Mündern und Ohren vor. Ihr Gefieder ist schwarz, wenn sie Unwahrheiten hinausträgt und weiß, wenn sie die Wahrheit verbreitet. Wahrgenommen wird dieser Unterschied jedoch kaum.  
 
Ihre Bestimmung ist, dass sie niemals schläft, sondern des Nachts über die ganze Erde zieht. Am Tag hält sie sich auf Dächern und Türmen auf. Von wo sie bestens das Gerede der Menschen hören kann und es in den Winden weiter trägt. Fama wird daher mit Flügeln und Federkleid dargestellt. Zudem stellt man sie sich mit unzähligen, unaufhörlich wispernden und lauschenden Mündern und Ohren vor. Ihr Gefieder ist schwarz, wenn sie Unwahrheiten hinausträgt und weiß, wenn sie die Wahrheit verbreitet. Wahrgenommen wird dieser Unterschied jedoch kaum.  
  
Laut [[Publius Ovidus Naso|Ovid]] (''Metamorphosen'') gibt es im Weltall einen Ort, von dem man alles sehen und hören kann. Dort wohnt die Fama. Ihr Haus hat tausend Eingänge und Fenster. Es ist ganz aus klingendem Erz gebaut, so dass der Schall in allen Ecken und Enden unaufhörlich wispert und von unaufhörlich ein- und austretendem leichtfertigen Volk weiter getragen wird. Hier wohnen die Leichtgläubigkeit (lat. ''credulitas''), der unbesonnene Irrtum (lat. ''error''), die grundlose Freude (lat. ''laetitia''), der aufgescheuchte Schrecken (lat. ''timor''), Aufruhr und das Geflüster zweifelhaften Ursprungs. Die Göttin des Gerüchts selbst sieht, was im Himmel, im Meer und auf der Erde vorgeht, und durchspäht die ganze Welt.
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Laut [[Publius Ovidius Naso|Ovid]] (''Metamorphosen'') gibt es im Weltall einen Ort, von dem man alles sehen und hören kann. Dort wohnt die Fama. Ihr Haus hat tausend Eingänge und Fenster. Es ist ganz aus klingendem Erz gebaut, so dass der Schall in allen Ecken und Enden unaufhörlich wispert und von unaufhörlich ein- und austretendem leichtfertigen Volk weiter getragen wird. Hier wohnen die Leichtgläubigkeit (lat. ''credulitas''), der unbesonnene Irrtum (lat. ''error''), die grundlose Freude (lat. ''laetitia''), der aufgescheuchte Schrecken (lat. ''timor''), Aufruhr und das Geflüster zweifelhaften Ursprungs. Die Göttin des Gerüchts selbst sieht, was im Himmel, im Meer und auf der Erde vorgeht, und durchspäht die ganze Welt.
  
 
Oftmals trägt sie in der künstlerischen Darstellung neben den Flügeln und Federn eine Posaune, um Wahres, wie Falsches rasch verbreiten zu können.
 
Oftmals trägt sie in der künstlerischen Darstellung neben den Flügeln und Federn eine Posaune, um Wahres, wie Falsches rasch verbreiten zu können.

Version vom 25. Dezember 2008, 21:48 Uhr

Die Fama (dt. Gerücht) wurde von Gaia hervorgebracht und nahm den Platz einer jüngeren Schwester zu dieser ein. Sie gilt als Botengöttin des Jupiter und verkörpert das Gerücht und Gerede der Menschen, welches sich aus winzigen Quellen mit hastiger Geschwindigkeit zu mächtiger Größe ausbreiten kann.


http://www.ostheim21.de/Imperium/fama.jpg


Fama ist das personifizierte Gerücht und die Stimme der Leute. Völlig gleich ob das Behauptete richtig und damit wahr oder falsch und gelogen ist. Ihre Bestimmung ist, dass sie niemals schläft, sondern des Nachts über die ganze Erde zieht. Am Tag hält sie sich auf Dächern und Türmen auf. Von wo sie bestens das Gerede der Menschen hören kann und es in den Winden weiter trägt. Fama wird daher mit Flügeln und Federkleid dargestellt. Zudem stellt man sie sich mit unzähligen, unaufhörlich wispernden und lauschenden Mündern und Ohren vor. Ihr Gefieder ist schwarz, wenn sie Unwahrheiten hinausträgt und weiß, wenn sie die Wahrheit verbreitet. Wahrgenommen wird dieser Unterschied jedoch kaum.

Laut Ovid (Metamorphosen) gibt es im Weltall einen Ort, von dem man alles sehen und hören kann. Dort wohnt die Fama. Ihr Haus hat tausend Eingänge und Fenster. Es ist ganz aus klingendem Erz gebaut, so dass der Schall in allen Ecken und Enden unaufhörlich wispert und von unaufhörlich ein- und austretendem leichtfertigen Volk weiter getragen wird. Hier wohnen die Leichtgläubigkeit (lat. credulitas), der unbesonnene Irrtum (lat. error), die grundlose Freude (lat. laetitia), der aufgescheuchte Schrecken (lat. timor), Aufruhr und das Geflüster zweifelhaften Ursprungs. Die Göttin des Gerüchts selbst sieht, was im Himmel, im Meer und auf der Erde vorgeht, und durchspäht die ganze Welt.

Oftmals trägt sie in der künstlerischen Darstellung neben den Flügeln und Federn eine Posaune, um Wahres, wie Falsches rasch verbreiten zu können.


Literatur:
Das Schwarze Netz