Athen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Die Stadt Athen in der Antike ==
 
Die Griechen lebten in der vorklassischen Zeit In Dörfern. Die Akropolis mit den Tempeln der [[Götter]] war der Mittelpunkt einer kleinen Siedlung. Erst später wurden die umliegenden Siedlungen “eingemeindet�?.
 
  
Die Stadt entstand ohne Planung in der hügeligen Landschaft. Seit dem Ende des 7. Jahrhunderts wuchs die Stadt.
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Die Geschichte der ''Polis'' (gr. Stadt[staat]) Athen reicht bis in die Steinzeit zurück und macht sie damit zu einer der ältesten durchgehend besiedelten Orte Europas. Historische Erkenntnisse über den Verlauf der Stadtentwicklung sind jedoch erst kurz vor Beginn der Bronzezeit (~1600 v. Chr.) festzusetzen. In der Hochzeit der mykenischen Kultur etablierte sich in Athen das Königtum mit dem ''Basileos'' (König) an der Spitze, welches sich im Gegensatz zu vielen anderen Herrschaftszentren auch während der dorischen Wanderung behaupten konnte, nach dem Ende des dunklen Zeitalters (12. - 8. Jahrh. v. Chr.) allerdings an Bedeutung verlor.
 
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Durch die im Vergleich zu anderen griechischen ''Poleis'' (Plural von ''polis'') stabile Kontinuität der Siedlung und die militärisch-ökonomisch vorteilhafte geographische Lage konnte Athen trotz sozialer Unruhen in der Bevölkerung weiter zu einem der zentralen Orte der Archaik wachsen und entwickelte sich vom großen ''Oikos'' (Hausgemeinschaft mehrerer Familien) zur ''Polis'' (verfaster Stadtstaat).
Die Handwerker, vor allem die Töpfer, wohnten im Stadtteil Kerameikos (=>Keramik). Hier war auch der Marktplatz und die Agora (=Forum) der Stadt. Die erste Stadtmauer wurde von Peisistratos errichtet und später von Themistokles erweitert. Sie hatte einen Umfang von 6 km und einen Durchmesser von 1,5 km.
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Bis zur Eskalation der sozialen Spannungen wurde die gesellschaftliche Spitze vom athenischen König gestellt. Ihm unterstellt waren die ''Eupatriden'', die Adeligen der Stadt. Diese trafen sich regelmäßig mit dem König im ''Areopag'', dem Adelsrat, welcher schließlich die ''Archonten'', die städtischen Beamten, und den ''Polemarchos'' wählte.
 
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Die sozialen Unruhen, die aufgrund des Wachstums und ungleichmäßig verteilter Partizipation an politischen Entscheidungen wie auch dem wachsenden Wohlstand aufkamen, eskalierten schließlich im siebten Jahrhundert vor Christus, und erst der Staatsmann 'Solon' konnte die Lage entspannen in dem er der ''Polis'' eine neue Verfassung gab und den Ausgleich zwischen Bürgern und Adeligen beförderte. Dazu schuf er vier gesellschaftliche Klassen, von denen aber nur die oberste zu politischen Ämtern befähigt wurde. Gleichzeitig wurde aber auch Schuldsklaverei und übermäßiger Landbesitzer verboten und freier Handel gefördert.
Sie umfasste mehrere Stadtteile: Skambonidou, Melite und Kollytos. Im Osten vor der Stadt war die Vergnügungsstadt, die Agryle.
 
 
 
Die Langen Mauern (6 km lang) sicherten den Zugang von der Stadt zum Hafen. So bekam die Stadt auch bei Belagerungen den nötigen Nachschub aus Peiraieus. Der Hafen wurde von Themistokles errichtet. Die Errichtung des Hafens wurde vermutlich von Hippodamos von Milet geplant, dafür sprechen die geometrischen Grundrisse der Hafenstadt.
 
 
 
Die Akropolis war mit ihren Tempeln der religiöse Mittelpunkt, der nach den Perserkriegen von Perikles prächtig ausgebaut wurde.
 
 
 
Die Straßen der Stadt waren eng und verwinkelt, mit Ausnahme des Dromos und der Tripodenstraße. In den vielen Stadtteilen lebten die verschiedenen sozialen Gruppen unterteilt nach Vermögen und Handwerk.
 
 
 
Die meisten Häuser wurden zweckmäßig gebaut. Das Leben spielte sich vorwiegend vor dem Haus ab, weil das Klima es erlaubte.
 
Die religiösen und offiziellen Gebäude wurden dagegen kunstvoll erbaut und erhöhten den Stolz der Bürger auf ihre Stadt. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Häuser der Vermögenden wenig prunkvoll gestaltet waren. Man vermutet darin eine demokratische Gesinnung, dass sich Bürger nicht hervorheben sollten.
 
 
 
Die Verwaltungsorgane wachten über die Einhaltung der städtischen Gesetze. So wurden die Märkte, der Hafen, die Müllabfuhr u.a. streng überwacht.
 
 
 
In Griechenland herrschte ein trockenes, warmes Klima, so dass die regelmäßige Wasserversorgung der Stadt besonders wichtig war. Im 6. Jahrhundert wurden zahlreiche Brunnen gebohrt, der größte war der Enneakrunos. Zuständig für den Brunnenbau waren ab dem 6. Jahrhundert die gewählten Brunnenaufseher. Sie waren auch verantwortlich für die Abwasserrohre der Stadt, um die hygienischen Zustände halbwegs erträglich zu erhalten. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen war die Ausbreitung von Seuchen relativ häufig. 429 forderte die Pest unter den Athenern zahllose Opfer, darunter auch Perikles.
 
 
 
Die Häuser in den ärmeren Vierteln bestanden aus einem Erdgeschoss mit 2-3 Zimmern. Ein zweites Stockwerk wurde über eine Außentreppe erreicht. Die Wände bestanden aus Holz, Ziegeln und Steinen.
 
Die Türen gingen in der Regel nach außen auf. [[Plutarch]] berichtet, das man, bevor man das Haus verlassen wollte, an die Tür klopfte, damit kein Passant die Tür vor den Kopf bekam!
 
 
 
Die Fenster waren klein und ohne Glas. Viele Hauseigentümer vermieteten Räume ihres Hauses.
 
 
 
Es gab im Athen des 4. Jahrhunderts wahrscheinlich keine Küchen im Haus, es wurde vor der Tür gekocht. Schornsteine waren auch selten, so entfernte man in der kalten Jahreszeit einfach Steine aus dem Dach, um einen Abzug zu erhalten.
 
Kamine gab es nur in vermögenden Haushalten.
 
 
 
Deren Häuser bestanden aus Wohnzimmer, Vorratskammer, Badezimmer, Küche und einem Innenhof. Im ersten Stock war das eheliche Schlafzimmer, das Frauengemach und Räume für die Haussklaven.
 
Die Küche lag neben dem Bad, so dass das Bad von der Küche aus erwärmt wurde. Die Dächer wurden von Balustraden geschmückt.
 
Die Räume wurden mit Teppichen und Stickereien wohnlich ausgestattet. Toiletten gab es kaum.
 
 
 
Die wohlhabenden Familien hatten im Umland ihre Landhäuser. Dort hinzukommen war schwierig, weil es keine ausgebauten Straßen gab. So reiste man über bessere Feldwege und übernachtete in Herbergen am Wegrand.
 
 
 
 
 
''Quelle: [http://www.meinebibliothek.de/Texte/html/stadt.html Meine Bibliothek.de]''
 

Version vom 4. Januar 2012, 20:39 Uhr

Geschichte

Die Geschichte der Polis (gr. Stadt[staat]) Athen reicht bis in die Steinzeit zurück und macht sie damit zu einer der ältesten durchgehend besiedelten Orte Europas. Historische Erkenntnisse über den Verlauf der Stadtentwicklung sind jedoch erst kurz vor Beginn der Bronzezeit (~1600 v. Chr.) festzusetzen. In der Hochzeit der mykenischen Kultur etablierte sich in Athen das Königtum mit dem Basileos (König) an der Spitze, welches sich im Gegensatz zu vielen anderen Herrschaftszentren auch während der dorischen Wanderung behaupten konnte, nach dem Ende des dunklen Zeitalters (12. - 8. Jahrh. v. Chr.) allerdings an Bedeutung verlor. Durch die im Vergleich zu anderen griechischen Poleis (Plural von polis) stabile Kontinuität der Siedlung und die militärisch-ökonomisch vorteilhafte geographische Lage konnte Athen trotz sozialer Unruhen in der Bevölkerung weiter zu einem der zentralen Orte der Archaik wachsen und entwickelte sich vom großen Oikos (Hausgemeinschaft mehrerer Familien) zur Polis (verfaster Stadtstaat). Bis zur Eskalation der sozialen Spannungen wurde die gesellschaftliche Spitze vom athenischen König gestellt. Ihm unterstellt waren die Eupatriden, die Adeligen der Stadt. Diese trafen sich regelmäßig mit dem König im Areopag, dem Adelsrat, welcher schließlich die Archonten, die städtischen Beamten, und den Polemarchos wählte. Die sozialen Unruhen, die aufgrund des Wachstums und ungleichmäßig verteilter Partizipation an politischen Entscheidungen wie auch dem wachsenden Wohlstand aufkamen, eskalierten schließlich im siebten Jahrhundert vor Christus, und erst der Staatsmann 'Solon' konnte die Lage entspannen in dem er der Polis eine neue Verfassung gab und den Ausgleich zwischen Bürgern und Adeligen beförderte. Dazu schuf er vier gesellschaftliche Klassen, von denen aber nur die oberste zu politischen Ämtern befähigt wurde. Gleichzeitig wurde aber auch Schuldsklaverei und übermäßiger Landbesitzer verboten und freier Handel gefördert.