Basilica Iulia: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude gliederte sich bei einer Grundfläche von 101 x 49 m in fünf Schiffe. Das Hauptschiff mit 82 x 18 m war dabei höher als die Seitenschiffe, sodass dort Fenster im oberen Stockwerk Licht in die Halle warfen. Im Innenraum wurde dieses durch marmorverkleidete Pfeiler (18 an der Längs-, acht an der Querseite) von den jeweils zwei 7,5 m breiten Seitenschiffen abgetrennt. Optisch wurde dies auch am marmorgefließten Boden deutlich, der in den Seitenschiffen weiß, im Mittelschiff aber farbig gestaltet war. Die nördlichen Seitenschiffe waren außerdem um drei Stufen niedriger als das Hauptschiff und bildeten quasi einen [[Porticus]] zum Forum hin. Da das Gebäude dort an die leicht nach Westen aufsteigende [[Via Sacra]] mündete, führten hier am Ostende sieben, am Westende nur eine Stufe auf das Forum. Auch das Hauptportal in der Mitte des Seitenschiffes lag auf dieser Seite.
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Die Außenfassade der Basilica war komplett in weißem Marmor mit [[Architektonische_Ordnungen# Dorische Ordnung|dorischen Säulen]] auf beiden Stockwerken versehen. Zwischen den Säulen des ersten Stocken erstreckten sich dabei offene Arkaden mit Statuen an der Außenseite und Marmorbalustraden zum Mittelschiff hin. Unter den Abgebildeten befand sich auch Lucius Iunius Quintus Vibius Crispus, der damit in Anerkennung seiner zahlreichen Appellationen an [[Domitian]] geehrt wurde.
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Das Gebäude fand eine vielfältige Nutzung: Nach Süden hin (also auf der dem eigentlichen Forum abgewandten Seite) lagen mehrere, zur Straße hin offene Räume, die vermutlich als [[Taberna]]e dienten. Im Hauptschiff dagegen tagten unterschiedliche Gerichte, darunter etwa das Centumviralgericht, das für Erbschaftssachen zuständig war. Um verschiedene Verhandlungen gleichzeitig abhalten zu können, wurde die Halle durch Holzwände oder Vorhänge abgeteilt. Auf den Stufen sind außerdem bis heute eingeritzte [[Brettspiele]] und andere Graffiti sichtbar, die möglicherweise von wartenden Parteien hinterlassen wurden.
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Schließlich gibt es Berichte, dass [[Caligula]] vom Dach der Basilica aus Münzen unter das Volk warf.
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'''Literatur:'''<br>
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[http://www.roma-antiqua.de/antikes_rom/forum_romanum/basilica_iulia Roma Antiqua: ''Basilica Iulia''.]<br>
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[http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Gazetteer/Places/Europe/Italy/Lazio/Roma/Rome/_Texts/PLATOP*/Basilica_Julia.html Art. ''Basilica Julia'', in: Samuel Ball Platner (ergänzt und verbessert von Thomas Ashby): ''A Topographical Dictionary of Ancient Rome'', London 1929, S. 78-80.]<br>
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Inge Nielsen: Art. ''Römische Paläste'', in: ''DNP''.

Aktuelle Version vom 30. September 2012, 11:34 Uhr

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Die Basilica Iulia an der Südseite des Forum Romanum zwischen dem Tempel des Saturn und Tempel der Dioskuren war bis zum Bau der Basilica Maxentia die größte Basilika Roms.

Sie wurde ab 54 v. Chr. durch Caesar anstelle der wesentlich kleineren Basilica Sempronia errichtet, nahm aber auch die Fläche des Hauses des Scipio Africanus ein (Überreste beider Gebäude konnten gefunden werden). Vollendet wurde sie allerdings erst durch Augustus, der sie allerdings nach einem Brand 12 v. Chr. nochmals bis 12 n. Chr. neu errichten musste. Zu diesem Anlass weihte er sie seinen Enkeln Caius und Lucius Caesar. Beim großen Brand Roms 283 n. Chr. brannte sie allerdings erneut nieder und wurde von Diokletian umgehend neu errichtet. 416 n. Chr. restaurierte sie der Praefectus Urbi Gabinus Vettius Probianus, ehe sie im 8. Jahrhundert teilweise in eine Kirche umgewandelt wurde.

Das Gebäude gliederte sich bei einer Grundfläche von 101 x 49 m in fünf Schiffe. Das Hauptschiff mit 82 x 18 m war dabei höher als die Seitenschiffe, sodass dort Fenster im oberen Stockwerk Licht in die Halle warfen. Im Innenraum wurde dieses durch marmorverkleidete Pfeiler (18 an der Längs-, acht an der Querseite) von den jeweils zwei 7,5 m breiten Seitenschiffen abgetrennt. Optisch wurde dies auch am marmorgefließten Boden deutlich, der in den Seitenschiffen weiß, im Mittelschiff aber farbig gestaltet war. Die nördlichen Seitenschiffe waren außerdem um drei Stufen niedriger als das Hauptschiff und bildeten quasi einen Porticus zum Forum hin. Da das Gebäude dort an die leicht nach Westen aufsteigende Via Sacra mündete, führten hier am Ostende sieben, am Westende nur eine Stufe auf das Forum. Auch das Hauptportal in der Mitte des Seitenschiffes lag auf dieser Seite.

Die Außenfassade der Basilica war komplett in weißem Marmor mit dorischen Säulen auf beiden Stockwerken versehen. Zwischen den Säulen des ersten Stocken erstreckten sich dabei offene Arkaden mit Statuen an der Außenseite und Marmorbalustraden zum Mittelschiff hin. Unter den Abgebildeten befand sich auch Lucius Iunius Quintus Vibius Crispus, der damit in Anerkennung seiner zahlreichen Appellationen an Domitian geehrt wurde.

Das Gebäude fand eine vielfältige Nutzung: Nach Süden hin (also auf der dem eigentlichen Forum abgewandten Seite) lagen mehrere, zur Straße hin offene Räume, die vermutlich als Tabernae dienten. Im Hauptschiff dagegen tagten unterschiedliche Gerichte, darunter etwa das Centumviralgericht, das für Erbschaftssachen zuständig war. Um verschiedene Verhandlungen gleichzeitig abhalten zu können, wurde die Halle durch Holzwände oder Vorhänge abgeteilt. Auf den Stufen sind außerdem bis heute eingeritzte Brettspiele und andere Graffiti sichtbar, die möglicherweise von wartenden Parteien hinterlassen wurden.

Schließlich gibt es Berichte, dass Caligula vom Dach der Basilica aus Münzen unter das Volk warf.


Literatur:
Roma Antiqua: Basilica Iulia.
Art. Basilica Julia, in: Samuel Ball Platner (ergänzt und verbessert von Thomas Ashby): A Topographical Dictionary of Ancient Rome, London 1929, S. 78-80.
Inge Nielsen: Art. Römische Paläste, in: DNP.