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− | In der Zeit des Bürgerkriegs standen die mauretanischen Könige zu [[Gaius Iulius Caesar]]; im Kampf zwischen [[Marcus Antonius]] und [[Octavian]] schliugen sie sich auf unterschiedliche Seiten. Vermutlich seit 38 v. Chr. standen beide Teile Mauretanias wieder unter der gemeinsamen Herrschaft von Bocchus II., der das Gebiet möglicherweise bei seinem Tod 33 v. Chr. testamentarisch an die Römer vermachte. Trotzdem setzte [[Augustus]] 25 v. Chr. dessen Sohn als Juba II. als Klientelkönig ein, dem sein Sohn Ptolemaios folgte. | + | In der Zeit des Bürgerkriegs standen die mauretanischen Könige zu [[Gaius_Iulius_Caesar_(2)|Gaius Iulius Caesar]]; im Kampf zwischen [[Marcus Antonius (3)|Marcus Antonius]] und [[Octavian]] schliugen sie sich auf unterschiedliche Seiten. Vermutlich seit 38 v. Chr. standen beide Teile Mauretanias wieder unter der gemeinsamen Herrschaft von Bocchus II., der das Gebiet möglicherweise bei seinem Tod 33 v. Chr. testamentarisch an die Römer vermachte. Trotzdem setzte [[Augustus]] 25 v. Chr. dessen Sohn als Juba II. als Klientelkönig ein, dem sein Sohn Ptolemaios folgte. |
===Römische Geschichte=== | ===Römische Geschichte=== |
Aktuelle Version vom 2. Dezember 2012, 14:13 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geografie
Die Mauretania Tingitana war die westlichste römische Provinz im nördlichen Afrika, benannt nach der Provinzhauptstadt Tingis, dem heutigen Tangar. Die Provinz reichte von der Atlantikküste im Westen bis zum Fluß Muluya im Osten. Die Südgrenze verlief fließend im Bereich des Übergangs zwischen fruchtbarer Küstenebene und den angrenzenden Gebirgs- und Wüstenrändern, so dass sich das Provinzgebiet als Streifen von durchschnittlich 150 km Tiefe ausbildete.
Vorrömische Geschichte
Unter den Berberstämmen im nördlichen Magreb und im westlichen Algerien kam es erst am Ende des 2. Jhdt. v.Chr. unter Bocchus I. zur Gründung des Königreichs Mauretanien. Wegen eines Bündnisses mit König Jugurtha von Numidien kam es aber bald zum Konflikt mit den Römern, als diese sich im Krieg mit Jugurtha befand. Durch die Auslieferung Jugurthas an die Römer wurde dieser Krieg beendet und Bocchus I. erhielt als Dank den westlichen Teil des Königreichs Numidien bis zum Atlantik. Mit dem Tod des Bocchus I. um 81 v. Chr. wurde das Gebiet zwischen seinen Söhnen aufgeteilt.
In der Zeit des Bürgerkriegs standen die mauretanischen Könige zu Gaius Iulius Caesar; im Kampf zwischen Marcus Antonius und Octavian schliugen sie sich auf unterschiedliche Seiten. Vermutlich seit 38 v. Chr. standen beide Teile Mauretanias wieder unter der gemeinsamen Herrschaft von Bocchus II., der das Gebiet möglicherweise bei seinem Tod 33 v. Chr. testamentarisch an die Römer vermachte. Trotzdem setzte Augustus 25 v. Chr. dessen Sohn als Juba II. als Klientelkönig ein, dem sein Sohn Ptolemaios folgte.
Römische Geschichte
Während eines Aufenthalts in Rom wurde König Ptolemaios im Jahr 40 n. Chr. aus unklaren Gründen durch Kaiser Caligula festgesetzt und getötet. Aufgrund der Gegenwehr der Mauretanier konnte dann erst Claudius zwei Jahre später die Provinz Mauretania Tingitana im westlichen Teil und Mauretania Caesariensis im östlichen Teil des Königreichs Mauretanien einsetzen.
Mauretania Tingitana erhielt einen procuratorischen Statthalter mit Sitz in Tingar, das bereits 38 v. Chr. von Octavianus den Namen Colonia Iulia erhalten hatte. Der Provinzlandtag behielt seinen Sitz in der alten Residenzstadt Volubilis. Das Land wurde, soweit es fruchtbar war, mit einem systematischen Katastersystem überzogen und durch eine Kette von Auxiliarkastellen gegen die nicht-seßhaften Berberstämme aus dem Süden gesichert.
Tatsächlich gestaltete sich der Schutz der Grenze jedoch als schwierig, so dass bereits zu Beginn des 3. Jh. n. Chr. Mauretania Tingitana keine Landverbindung mehr zu seiner östlichen Nachbarprovinz hatte und im Verlauf des Jahrhunderts immer mehr auf den westlichen Teil reduziert wurde. Folgerichtig wurde es in der Provinzreform unter Diocletian der dioecesis Hispania zugeschlagen.
Wirtschaftliche und strategische Rolle
Die strategische Rolle der Provinz war gering, weshalb sich Rom lange damit begnügen konnte, sie durch Klientelkönige regieren zu lassen. Der Schutz der Grenze gegen Berberstämme war im Vergleich zum Nutzen zudem zu aufwendig.
Das Land selber war fruchtbar und bot reiche Ernten an Getreide, Gemüse, Wein und Oliven, sofern eine ausreichende Bewässerung errichtet werden konnte. Insbesondere Weizen gehörte zu den Exportgütern, ferner Tischmöbel aus Zitrusholz, exotische Tiere sowie Kupfer, Marmor und Edelsteine. Allerdings galten die Gewässer vor der nordafrikanischen Küste als gefährlich, was den Export erschwerte und auf lukrative Luxusgüter beschränkte.
Literatur: Tilmann Bechert, Die Provinzen des Römischen Reiches, Mainz, 1999