Cingulum militare: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Cingulum Militare (Soldatengürtel) ist das eindeutigste Erkennungszeichen eines Soldaten. Dieser Gürtel wurde von den Soldaten im Dienst und in der Freizeit ständig getragen und es galt als Strafe, ihn ablegen zu müssen. In der frühen Kaiserzeit trug man zwei gekreuzte, mit Metallplatten beschlagene Gürtel, an denen jeweils eine der Seitenwaffen ([[Waffen#Gladius|Gladius]] und [[Waffen#Pugio|Pugio]]) hing. Seit Claudischer Zeit wurde der Gladius vermehrt am Schwertgurt getragen und dementsprechend war nur noch ein Cingulum nötig. | + | Das ''Cingulum Militare'' (Soldatengürtel) ist das eindeutigste Erkennungszeichen eines Soldaten. Dieser Gürtel wurde von den Soldaten im Dienst und in der Freizeit ständig getragen und es galt als Strafe, ihn ablegen zu müssen. In der frühen Kaiserzeit trug man zwei gekreuzte, mit Metallplatten beschlagene Gürtel, an denen jeweils eine der Seitenwaffen ([[Waffen#Gladius|Gladius]] und [[Waffen#Pugio|Pugio]]) hing. Seit Claudischer Zeit wurde der Gladius vermehrt am Schwertgurt getragen und dementsprechend war nur noch ein Cingulum nötig. |
Der Gürtel besteht aus einem 3 - 6 cm breiten Lederband, das mit meist reich verzierten Metallplatten beschlagen ist und mit einer Metallschnalle geschlossen wird. Vorne in der Mitte wurde ein aus vier bis acht durch Nieten oder Plättchen verzierten senkrechten Lederstreifen bestehender Schutz befestigt. Dieser Schurz hat kaum praktische Bedeutung, sondern dient rein zur Zierde und mit seinen leicht klimpernden Anhängern evtl. auch als Talisman. An der Seite des Gürtel konnte sich eine Halterung zur Befestigung des Pugio befinden. | Der Gürtel besteht aus einem 3 - 6 cm breiten Lederband, das mit meist reich verzierten Metallplatten beschlagen ist und mit einer Metallschnalle geschlossen wird. Vorne in der Mitte wurde ein aus vier bis acht durch Nieten oder Plättchen verzierten senkrechten Lederstreifen bestehender Schutz befestigt. Dieser Schurz hat kaum praktische Bedeutung, sondern dient rein zur Zierde und mit seinen leicht klimpernden Anhängern evtl. auch als Talisman. An der Seite des Gürtel konnte sich eine Halterung zur Befestigung des Pugio befinden. | ||
Es sind eine Vielzahl von sehr unterschiedliche verzierten Metallplatten von Gürtelbeschlägen gefunden worden, die im Material von Bronze bis Silber reichen. Gerade die Vielfalt der Funde lässt die Vermutung zu, dass es sich bei den Verzierungen des Cingulum um private Anschaffungen handelt. | Es sind eine Vielzahl von sehr unterschiedliche verzierten Metallplatten von Gürtelbeschlägen gefunden worden, die im Material von Bronze bis Silber reichen. Gerade die Vielfalt der Funde lässt die Vermutung zu, dass es sich bei den Verzierungen des Cingulum um private Anschaffungen handelt. | ||
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+ | [[Kategorie:Exercitus Romanus]] |
Version vom 29. Januar 2006, 16:57 Uhr
Das Cingulum Militare (Soldatengürtel) ist das eindeutigste Erkennungszeichen eines Soldaten. Dieser Gürtel wurde von den Soldaten im Dienst und in der Freizeit ständig getragen und es galt als Strafe, ihn ablegen zu müssen. In der frühen Kaiserzeit trug man zwei gekreuzte, mit Metallplatten beschlagene Gürtel, an denen jeweils eine der Seitenwaffen (Gladius und Pugio) hing. Seit Claudischer Zeit wurde der Gladius vermehrt am Schwertgurt getragen und dementsprechend war nur noch ein Cingulum nötig.
Der Gürtel besteht aus einem 3 - 6 cm breiten Lederband, das mit meist reich verzierten Metallplatten beschlagen ist und mit einer Metallschnalle geschlossen wird. Vorne in der Mitte wurde ein aus vier bis acht durch Nieten oder Plättchen verzierten senkrechten Lederstreifen bestehender Schutz befestigt. Dieser Schurz hat kaum praktische Bedeutung, sondern dient rein zur Zierde und mit seinen leicht klimpernden Anhängern evtl. auch als Talisman. An der Seite des Gürtel konnte sich eine Halterung zur Befestigung des Pugio befinden.
Es sind eine Vielzahl von sehr unterschiedliche verzierten Metallplatten von Gürtelbeschlägen gefunden worden, die im Material von Bronze bis Silber reichen. Gerade die Vielfalt der Funde lässt die Vermutung zu, dass es sich bei den Verzierungen des Cingulum um private Anschaffungen handelt.