Arzt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. November 2006, 10:12 Uhr
Die Ärzte der Antike genossen unter ihren Zeitgenossen ein großes Ansehen. Von Griechenland aus kommend setzte die Heilkunst ihren Siegeszug durch das ganze Imperium fort. Auch die Medikamente, die sie verschrieben, stellten sie selbst her und waren somit Arzt und Apotheker in einem. Erfolgreiche Ärzte konnten sogar Millionäre werden.
Geschichte
In alter Zeit war die Heilkunde hauptsächlich durch den pater familias verwaltet worden, der als Hausmittel wie Wolle, Öl, Wein oder Kohl verabreichte. Da man gegen Brüche jedoch machtlos war, vertrauten Cato & Co in diesem Fall vor allem auf Zaubersprüche, die jedoch vermutlich wenig Hilfe versprachen.
So wurde 218 v.Chr. der erste griechische Arzt in Rommit großer Freude aufgenommen, weshalb er sogar eine Praxis auf Staatskosten gestellt bekam, wenn auch Cato der Ältere als Wahrer der mos maiorum ihm misstraute und den Griechen Anwendung ihrer Heilkunst als Rache für die Eroberung Griechenlands unterstellte.
Trotz der Achtung der Römer vor diesem Gewerbe wurde es hauptsächlich von Freigelassenen und Fremden ausgeübt, welchen vom Staat durch großzügige Bürgerrechtsverleihung ein Anreiz zur Niederlassung gegeben wurde. Da sie hohe Honorare verlangten, hielten sich viele Familien einen Sklaven als Hausarzt.
Ausbildung
Da es weder staatliche Approbation, noch eine Ausbildung für Ärzte gab, war der Anteil an Quacksalbern hoch, weshalb sie in der Literatur häufig negativ erwähnt werden.
Trotzdem war es durchaus möglich, sich umfassend auf diesen Beruf vorzubereiten. So studierte der Medizinstudent die Schriften des Hippokrates, Galens (erst im 2. Jh. n.Chr.) und pharmakologische Abhandlungen des Dioskurides. Selbst für Nichtgriechen war ein Studium mit Hilfe der acht Bücher de medicina des Celsus möglich. Trotzdem musste vor einer fulminanten Karriere viel Erfahrung gesammelt werden - oft bei einem erfahrenen, möglichst berühmten Arzt.
Ausrüstung
Die Ärzte praktizierten gewöhnlich in ihren Praxen, die mit Truhen und Kästen für Instrumente und Medikamente, möglichweise Stühlen oder Hockern, sowie Gefäßen für Wasser, Öl und Wein, sowie einer Liege ausgerüstet. In einem Nebenzimmer konnte sich oft auch eine "Intensivstation" für frisch Operierte befinden.
Literatur: Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im alten Rom – Das Leben in der Stadt, 7. Auflage 2003