Alexandria: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Boulé (griechisch: βουλή, oft auch als Bulé transskribiert) war der alexandrinische Stadtrat. Er legte die Tagesordnung der Ekklesia fest, kontrollierte die Amtsinhaber und den Stadthaushalt und war für die Aussenpolitik zuständig. Die Boule Alexandrias war ein oligarchisches Gremium, der die angesehensten Bürger angehörten. In römischer Zeit rückten die Amtsträger nach Ablauf des Amtes automatisch in die Boule ein. | Die Boulé (griechisch: βουλή, oft auch als Bulé transskribiert) war der alexandrinische Stadtrat. Er legte die Tagesordnung der Ekklesia fest, kontrollierte die Amtsinhaber und den Stadthaushalt und war für die Aussenpolitik zuständig. Die Boule Alexandrias war ein oligarchisches Gremium, der die angesehensten Bürger angehörten. In römischer Zeit rückten die Amtsträger nach Ablauf des Amtes automatisch in die Boule ein. | ||
− | Die Boule wurde wahrscheinlich durch | + | Die Boule wurde wahrscheinlich durch Ptolemaios VIII. (145-116 v.Chr.) als offizielles Organ aufgelöst, da dieser die hohe Macht der dort vertretenen Aristokratie einschränken wollte. In römischer Zeit gab es immer wieder Initiativen, die sich für eine Wiedereinführung der Boule stark machten, so in zwei Bittschriften an Augustus im Jahre 19/20 v. Chr und 10 Jahre später. Die Bitten wurden abgewiesen. Dennoch ist nicht klar, ob die Boule nicht inoffiziell weiter tagte. Erst im Jahre 119 richtete Der Kaiser [[Septimus Severus]] den Stadtrat während seines Aufenthaltes in Alexandria wieder ein. |
Während der Zeit, als der Stadtrat fehlte, übernahm die Magistratsversammlung (''koinon'') dessen Aufgaben. Die Abwesenheit des Stadtrates hatte auch eine massive Stärkung der Kompetenzen der Volksversammlung zur Folge. | Während der Zeit, als der Stadtrat fehlte, übernahm die Magistratsversammlung (''koinon'') dessen Aufgaben. Die Abwesenheit des Stadtrates hatte auch eine massive Stärkung der Kompetenzen der Volksversammlung zur Folge. | ||