Alexandria: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Schicksal der Großen Bibliothek ist umstritten; einige antike Quellen sprechen von einem Feuer bei | + | Das Schicksal der Großen Bibliothek ist umstritten; einige antike Quellen sprechen von einem Feuer bei Caesars Eroberung der Stadt 48-47 v. Chr.. Wie jedoch Edward Parsons in seiner Quellenanalyse nachweist, stützen nur 6 von 16 Quellen über das Alexandria der Zeit diese Hypothese, die erste dieser Quellen wurde ca. 100 Jahre nach dem angeblichen Vorfall geschrieben, und die Zahl der angeblich verlorenen Bücher schwankt von 40.000 (die erste Quelle) bis 700.000, also der kompletten Bibliothek (Aulus Gellius), die letzte Quelle (Paulus Orosius) spricht wieder von 40.000 Büchern. |
− | Das Museum von Alexandria, an das die Bibliothek angegliedert war, existierte mit Sicherheit weiterhin, da mehrere Leiter des Museums aus nachchristlicher Zeit bekannt sind, und [[Plutarch]] schreibt von einem Geschenk von 200.000 Schriftrollen aus der Bibliothek von Pergamon an | + | Das Museum von Alexandria, an das die Bibliothek angegliedert war, existierte mit Sicherheit weiterhin, da mehrere Leiter des Museums aus nachchristlicher Zeit bekannt sind, und [[Plutarch]] schreibt von einem Geschenk von 200.000 Schriftrollen aus der Bibliothek von Pergamon an Cäsar. Der letzte bekannte Leiter des Museums war Theon von Alexandria (ca. 335-405). Im Jahre 391 ließ auf Befehl des christlichen [[Kaiser]]s [[Theodosius I.|Theodosius]] des Großen der Patriarch Theophilus von Alexandria alle heidnischen Tempel in Alexandria zerstören. Mit Sicherheit war darunter das Serapeum, das die Tochterbibliothek beinhaltete; ob auch das Museum (der "Tempel der Musen", und damit aller Wahrscheinlichkeit nach die Bibliothek) zu diesem Zeitpunkt zerstört wurde, ist unbekannt, es kann jedoch nicht wesentlich früher oder später geschehen sein. Im Jahre 415 wurde Theons Tochter, die Philosophin und Wissenschaftlerin Hypatia, von einem christlichen Mob ermordet und damit "das letzte Überbleibsel der Ketzerei aus der Stadt entfernt", wie der christliche Autor Johannes von Nikiu später schrieb. Der zeitgenössische christliche Historiker Sokrates schrieb dagegen: "Mit Sicherheit kann nichts weiter entfernt sein vom Geist des Christentums, als das Zulassen von Massakern, Gewalttaten und Misshandlungen dieser Art." |
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