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Mit dem Kaiserreich änderten sich die Aufgabenstellungen, da die Leitung der Staatskasse eigenen [[Praetor|Praetoren]] oder Präfekten übergeben worden war. Von nun an war die Magistratur wie folgt geteilt: zwei quaestores principi standen dem Kaiser als persönliche Sekretäre zur Verfügung, zwei quaestores urbani verwalteten die Archive und vier quaestores consulum assistierten den Consuln als Sekretäre. Die restlichen zwölf begleiteten mit dem Titel quaestor pro praetore die Statthalter in die Provinzen. | Mit dem Kaiserreich änderten sich die Aufgabenstellungen, da die Leitung der Staatskasse eigenen [[Praetor|Praetoren]] oder Präfekten übergeben worden war. Von nun an war die Magistratur wie folgt geteilt: zwei quaestores principi standen dem Kaiser als persönliche Sekretäre zur Verfügung, zwei quaestores urbani verwalteten die Archive und vier quaestores consulum assistierten den Consuln als Sekretäre. Die restlichen zwölf begleiteten mit dem Titel quaestor pro praetore die Statthalter in die Provinzen. | ||
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+ | Abgeleitet von den römischen ''quaestores urbani'' gab es in den Verwaltungsstrukturen der ''[[Civitas|Civitates]]'' das Amt des Quaestors, welcher die Gemeindekasse führte und die Ausgaben kontrollierte. Kam es im Zuge seiner Amtszeit zu Unregelmäßigkeiten, oder konnte die Gemeinde ihren Haushalt nicht bestreiten wurde der Quaestor durch einen vom Kaiser bestimmten ''[[Curator|Curator]]'' ersetzt, welcher die Stadtkasse mit größten Befugnissen sanieren sollte. |
Version vom 13. November 2008, 13:38 Uhr
In älterer Zeit war damit der Vorsitzende eines Blutgerichts bezeichnet, der als Untersuchungsrichter auch peinliche Befragungen (= Folter) im Auftrag des Consuls vornehmen konnte. Das Magistratsamt des Quaestors wurde gleichzeitig mit dem des Consuls geschaffen. Um in das Amt gewählt zu werden, musste man entweder dem Senatoren- oder Ritterstand angehören.
447 v.Chr. gab es zwei quaestores urbani, die als Gehilfen der Consuln fungierten und die Aufsicht über das aerarium mit Staatsschatz, Urkunden und Feldzeichen inne hatten. 421 v.Chr. verdoppelte man deren Anzahl um zwei Feldherrnquaestoren. Sie vertraten die Consuln im Feld, verwalteten die Kriegskasse und den Proviant in den Magazinen.
Mit dem Aufbau einer Flotte wurde die Gesamtzahl um 267 v.Chr. erneut verdoppelt. Vier quaestores classici kümmerten sich um die Flottenangelegenheiten. Hinzu kamen später diverse Provinzquaestoren, die die Statthalter vertraten, die Provinzkassen führten und für die Marktgerichtsbarkeit sorgten. In der ersten Hälfte des 1.Jh.v.Chr amtierten 20 Quaestoren und unter Caesar erreichte ihre Zahl 40. Kaiser Augustus reduzierte sie wieder auf 20.
Sie wurden von den Tributarkomitien gewählt und seit Sulla hatten sie das Anrecht auf die Aufnahme in den Senat. Die in Rom stationierten quaestores urbani (auch quaestores aerarii Saturni genannt) besorgten die Einziehung der Steuern und Bussgelder. Auch Konfiskationen und öffentliche Versteigerungen fielen in ihr Aufgabengebiet. Darüber hinaus besorgten sie die Besoldung der Legionen und finanzierten die öffentlichen Bauten aus dem Staatsschatz. Die Originalverträge der Censoren und aller anderen Magistrate wurden ihnen zur Verwahrung anvertraut.
Die innerhalb Italiens eingesetzten Quaestoren sorgten für eine ordentliche Rechnungsführung der örtlichen Finanzverwaltung. In den Provinzen verwalteten sie neben der Kriegskasse auch jene Zahlungen, die sie von ihren Kollegen in Rom erhielten und führten über alles Buch. Ab und zu kam es vor, dass ein Quaestor als quaestor pro praetore in den Provinzen die Funktion eines Propraetors (s. Promagistrat) übernehmen musste.
Mit dem Kaiserreich änderten sich die Aufgabenstellungen, da die Leitung der Staatskasse eigenen Praetoren oder Präfekten übergeben worden war. Von nun an war die Magistratur wie folgt geteilt: zwei quaestores principi standen dem Kaiser als persönliche Sekretäre zur Verfügung, zwei quaestores urbani verwalteten die Archive und vier quaestores consulum assistierten den Consuln als Sekretäre. Die restlichen zwölf begleiteten mit dem Titel quaestor pro praetore die Statthalter in die Provinzen.
Quaestores in den Provinzstädten
Abgeleitet von den römischen quaestores urbani gab es in den Verwaltungsstrukturen der Civitates das Amt des Quaestors, welcher die Gemeindekasse führte und die Ausgaben kontrollierte. Kam es im Zuge seiner Amtszeit zu Unregelmäßigkeiten, oder konnte die Gemeinde ihren Haushalt nicht bestreiten wurde der Quaestor durch einen vom Kaiser bestimmten Curator ersetzt, welcher die Stadtkasse mit größten Befugnissen sanieren sollte.