Arvalis Frater: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Der erste und letzte dieser Feiertage wurde im Haus des ''Magisters'' durch ein ''epula'' (ein Mahl) zelebriert, bei dem junge Senatorensöhne als Diener assistierten. Am zweiten Tag feierte man auf dem Hain: Nachdem sie sich mit Ähren bekränzt hatten, opferten die ''Arvales fratres'' ein Lamm (''sacrificium deae Diae''), um die Göttin um die ungestörte Reifung des Getreides zu bitten. Hierzu wurde der Reifungsprozess mehrmals rituell dargestellt. Anschließend sangen die Priester das ''Carmen Arvale'' und tanzten dazu im Dreischritt (''tripudium''). Daraufhin fand ein Opfermahl statt, woraufhin Pferderennen im haineigenen [[Circus]] stattfanden. | |
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Nach Anrufung der Laren wird um die Hilfe des Mars bei der Verteidigung der Grenzen gebeten, auch dass die Felder nicht ausdörrten, darum befriedigt zu sein und zu tanzen. Zudem wird die Saatgöttin um Hilfe und reiche Ernte gebeten. | Nach Anrufung der Laren wird um die Hilfe des Mars bei der Verteidigung der Grenzen gebeten, auch dass die Felder nicht ausdörrten, darum befriedigt zu sein und zu tanzen. Zudem wird die Saatgöttin um Hilfe und reiche Ernte gebeten. | ||
Der Text ist zum Teil nur fragmentarisch aus einer Inschrift aus dem Jahr 218 überliefert. Schon dort ist er in einer altertümlichen Form konserviert und wurde damals vermutlich nicht mehr vollständig verstanden. So ist die Lautwandlung zu ''lares'' nicht vollzogen worden und das Wort in seiner ursprünglichen Form lases überliefert. Die präzise Übersetzung ist auch für Altphilologen nicht eindeutig. | Der Text ist zum Teil nur fragmentarisch aus einer Inschrift aus dem Jahr 218 überliefert. Schon dort ist er in einer altertümlichen Form konserviert und wurde damals vermutlich nicht mehr vollständig verstanden. So ist die Lautwandlung zu ''lares'' nicht vollzogen worden und das Wort in seiner ursprünglichen Form lases überliefert. Die präzise Übersetzung ist auch für Altphilologen nicht eindeutig. | ||
− | (nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Carmen_Arvale | + | (nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Carmen_Arvale Wikipedia]) |
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Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester (Hrsg.): ''Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike''; 1996 | Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester (Hrsg.): ''Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike''; 1996 |
Version vom 31. März 2007, 16:02 Uhr
Die Arvales fratres waren eine uralte Bruderschaft (älter als viele Priesterkollegien) zur Pflege des Dea Dia-Kultes. Dazu betreuten sie einen Hain in der Nähe Roms.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Die Arvalbrüder, die senatorischen Ranges sein mussten, ergänzten sich durch Kooptation (Wahl durch die Mitglieder). Auch der Kaiser war häufig Mitglied des Collegiums.
Angeführt wurde das Collegium durch einen Magister und ein Flamen, die beide jährlich gewählt wurden.
Für die Pflege des Hains unterstanden den Arvales fratres ein aedituus, sowie mehrere calatores (Ausrufer, Diener) und Staatssklaven. Trafen sie sich nicht dort, diente das Haus des amtierenden Magisters oder die Vorhalle eines Tempels – häufig des der Concordia - als Versammlungsraum.
Aufgaben
Im Januar jeden Jahres gaben die Arvalbrüder am Concordia-Tempel den Termin für das Opfer an Dea Dia bekannt, das gewöhnlich auf Ende Mai fiel (17.-20.5 oder 27., 29., 30.5.). Ebenfalls im Januar (am 3.1. jeden Jahres) nahmen sie an den vota pro salute imperatoris teil, wo sie für den Kaiser und seine Familie opferten und beteten.
Der erste und letzte dieser Feiertage wurde im Haus des Magisters durch ein epula (ein Mahl) zelebriert, bei dem junge Senatorensöhne als Diener assistierten. Am zweiten Tag feierte man auf dem Hain: Nachdem sie sich mit Ähren bekränzt hatten, opferten die Arvales fratres ein Lamm (sacrificium deae Diae), um die Göttin um die ungestörte Reifung des Getreides zu bitten. Hierzu wurde der Reifungsprozess mehrmals rituell dargestellt. Anschließend sangen die Priester das Carmen Arvale und tanzten dazu im Dreischritt (tripudium). Daraufhin fand ein Opfermahl statt, woraufhin Pferderennen im haineigenen Circus stattfanden.
Ansonsten sorgten die Mitglieder sich um den Hain und brachten Sühneopfer dar, die durch die Arbeiten am Hain notwendig waren.
Der Hain der Dea Dia
Am 5. Meilenstein der Via Campana lag der Hain auf dem rechten Tiberufer. Hier befand sich neben dem Tempel der Göttin an einem Hang auch eine Vielzahl von arae temporales für Götter, die Dea Dia bei ihrer Funktion halfen.
Am Fuße des Hügels befand sich ein Caesareum mit Statuen des kaiserlichen Genius und seiner göttlichen Amtsvorgänger. Hier wurde das Opfermahl abgehalten. An dieses Gebäude angeschlossen lagen papolliones für die Brüder. Die Funktion dieser Räume ist allerdings nicht bekannt.
Ebenfalls befand sich der bereits erwähnte Circus ad deam Diam für die Abhaltung der Wagenrennen in dem Heiligtum, neben dem auch ein Fors-Fortuna-Heiligtum lag.
An einer Mauer des Hains waren darüber hinaus Marmortafeln befestigt, auf denen seit Augustus die Mitglieder, Magister und deren Handlungen und Entscheidungen (acta) festgehalten wurden. Vorher waren sie in einem Codex aufgeschrieben worden.
Das Carmen Arvale
Eines der Lieder, die die Arvales Fratres bei ihren Tanz für Dea Dia begleiteten, ist das Carmen Arvale:
enos Lases iuvate
enos Lases iuvate
enos Lases iuvate
neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
satur fu, fere Mars, limen sali, sta berber
satur fu, fere Mars, limen sali, sta berber
satur fu, fere Mars, limen sali, sta berber
semunis alterni advocapit conctos
semunis alterni advocapit conctos
semunis alterni advocapit conctos
enos Marmor iuvato
enos Marmor iuvato
enos Marmor iuvato
triumpe triumpe triumpe triumpe triumpe
Nach Anrufung der Laren wird um die Hilfe des Mars bei der Verteidigung der Grenzen gebeten, auch dass die Felder nicht ausdörrten, darum befriedigt zu sein und zu tanzen. Zudem wird die Saatgöttin um Hilfe und reiche Ernte gebeten. Der Text ist zum Teil nur fragmentarisch aus einer Inschrift aus dem Jahr 218 überliefert. Schon dort ist er in einer altertümlichen Form konserviert und wurde damals vermutlich nicht mehr vollständig verstanden. So ist die Lautwandlung zu lares nicht vollzogen worden und das Wort in seiner ursprünglichen Form lases überliefert. Die präzise Übersetzung ist auch für Altphilologen nicht eindeutig. (nach Wikipedia)
Literatur:
Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester (Hrsg.): Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike; 1996