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+ | Nach Aëtius’ Tod im Jahr 454 n. Chr. stieg [[Flavius Ricimer]] zur bestimmenden Persönlichkeit des Weströmischen Reiches auf. Mit seiner Hilfe rebellierte Majorian gegen Kaiser Avitus, der schließlich im Januar 457 n. Chr. auf der Flucht unter nicht näher bekannten Umständen starb. <br> | ||
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+ | Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Majorian Wikipedia] |
Aktuelle Version vom 7. September 2006, 11:10 Uhr
Majorian († 2. August 461 n. Chr.), eigentlich Julius Valerius Maiorianus, wurde durch Leo I. zum Magister militum ernannt und mit Hilfe Ricimers am 1. April 457 n. Chr. Kaiser. 461 n. Chr. wurde er durch Ricimer abgesetzt und noch im selben Jahr in Dertona (heute Tortona) hingerichtet.
Majorian stammte aus Illyrien und diente unter dem Magister militum Flavius Aëtius in der Armee Westroms. Unter Kaiser Petronius Maximus wurde er Comes domesticorum (Kommandeur der Garde). Diesen Posten behielt er auch, nachdem Avitus 455 n. Chr. Kaiser geworden war.
Nach Aëtius’ Tod im Jahr 454 n. Chr. stieg Flavius Ricimer zur bestimmenden Persönlichkeit des Weströmischen Reiches auf. Mit seiner Hilfe rebellierte Majorian gegen Kaiser Avitus, der schließlich im Januar 457 n. Chr. auf der Flucht unter nicht näher bekannten Umständen starb.
Am 1. April 457 n. Chr. wurde Majorian zum Kaiser Westroms erhoben, von Ostrom jedoch nicht anerkannt.
Der neue Kaiser bemühte sich, die Einheit in seinem Reich wieder herzustellen. In Dalmatien hatte sich nach dem Tod von Flavius Aëtius ein praktisch unabhängiges Sonderreich gebildet, das in Opposition zum Kaiserhof in Rom stand und stillschweigend von Ostrom unterstützt wurde. Dort herrschte Marcellinus, der Comes rei militaris von Dalamtien, gestützt auf seine hunnischen Hilfstruppen, faktisch unabhängig von Rom.
Majorian gelang es, sich mit Marcellinus zu verständigen. Er ernannte ihn zum Magister militum und konnte mit Hilfe der hunnischen Verbände die Vandalen aus Sizilien fernzuhalten.
Zeitgleich konnte der Magister militum per Gallias Aegidius die Westgoten und Burgunder in Gallien in ihre Schranken verweisen. Tatsächlich war es das letzte Mal, dass es dem Weströmischen Reich gelang, seine Herrschaft in Gallien zu stabilisieren.
Ermutigt durch diese Erfolge, drang Majorian mit einer Armee weiter nach Hispania vor und bereitete eine Rückeroberung der von Vandalen besetzten, ehemaligen Provinz Africa vor. Aber dieses Unternehmen scheiterte, weil seine Flotte bei Carthago Nova (heute Cartagena) vernichtend geschlagen wurde und ohne ausreichend starke Flotte war ein Übersetzen auf den afrikanischen Kontinent undenkbar geworden.
Neben diesen militärischen Aktivitäten bemühte sich Majorian um Reformen im Steuerwesen und versuchte eine Umgestaltung des weströmischen Heeres. Aber Anfang August 461 n. Chr. wurde er durch den eigentlich mächtigen Mann im Hintergrund, nämlich Flavius Ricimer, abgesetzt und wenige Tage später hingerichtet. Wohlmöglich war Ricimer der nur als Marionette gedachte Kaiser Majorian zu eigenständig geworden.
Aegidius rebellierte daraufhin gegen Ricimer und begründete in Nordgallien ein bis 486 n. Chr. bestehendes gallo-römisches Sonderreich.
Eine wichtige Quelle für Majorians Regierungszeit stellen die überlieferten Briefe und Gedichte des Gaius Sollius Modestus Sidonius Apollinaris dar.
Quelle: Wikipedia