Jovian: Unterschied zwischen den Versionen

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Flavius Jovianus, kurz Jovian, war Nachfolger [[Julian Apostata]] als [[Kaiser]] im [[römischen Reich]]. Er regierte von 363 bis 364.
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Flavius Jovianus, kurz Jovian, war Nachfolger [[Julian Apostata]] als [[Kaiser]] im [[:Kategorie:Imperium Romanum|römischen Reich]]. Er regierte von 363 bis 364.
  
Der im christlichen Glauben erzogene Jovian wurde 331 im heutigen Belgrad geboren. Schon früh nahm er Kontakte zum Soldatentum auf, da sein Vater Varronianus comes demesticorum war, also der Kommandant eines Kadettenkorps, aus dem die Offiziere der Eliteeinheiten wie z.B. der [http://pages.imperium-romanum.info/wiki/index.php/Cohortes_Praetoriae Prätorianer] rekrutiert wurden. Schon früh entschied Jovian sich für eine militärische Laufbahn und diente später auch selber in diesem Korps. Unter den [[Kaiser]]n [[Konstantin II.]] und [[Julian Apostata]] erklomm er die Karriereleiter, wurde zunächst protector domesticus, Mitglied einer Spezialeinheit, die zusammen mit den [http://pages.imperium-romanum.info/wiki/index.php/Cohortes_Praetoriae Prätorianern] für die kaiserliche Sicherheit sorgte, und wurde schließlich im Jahre 363 unter [[Julian Apostata]] sogar Kommandant dieser Truppe, was bemerkenswert ist, da unter diesem [[Kaiser]] Heiden innerhalb der Armee bevorzugt wurden.
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Der im christlichen Glauben erzogene Jovian wurde 331 im heutigen Belgrad geboren. Schon früh nahm er Kontakte zum Soldatentum auf, da sein Vater Varronianus comes demesticorum war, also der Kommandant eines Kadettenkorps, aus dem die Offiziere der Eliteeinheiten wie z.B. der [[Cohortes_Praetoriae|Prätorianer]] rekrutiert wurden. Schon früh entschied Jovian sich für eine militärische Laufbahn und diente später auch selber in diesem Korps. Unter den [[Kaiser]]n [[Konstantin II.]] und [[Julian Apostata]] erklomm er die Karriereleiter, wurde zunächst protector domesticus, Mitglied einer Spezialeinheit, die zusammen mit den Prätorianern für die kaiserliche Sicherheit sorgte, und wurde schließlich im Jahre 363 unter [[Julian Apostata]] sogar Kommandant dieser Truppe, was bemerkenswert ist, da unter diesem [[Kaiser]] Heiden innerhalb der Armee bevorzugt wurden.
  
Am 26. Juni 363 wurde [[Julian Apostata]] während einer Schlacht gegen die Perser getötet. Noch am selben Tag einigten sich die Soldaten darauf, Jovian trotz seiner vergleichsweise wenig exponierten Stellung zum neuen [[Kaiser]] auszurufen, da der amtierende [http://pages.imperium-romanum.info/wiki/index.php/Cohortes_Praetoriae Prätorianerpräfekt] Saturnius Secundus Salutius aus Altersgründen ablehnte.
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Am 26. Juni 363 wurde [[Julian Apostata]] während einer Schlacht gegen die Perser getötet. Noch am selben Tag einigten sich die Soldaten darauf, Jovian trotz seiner vergleichsweise wenig exponierten Stellung zum neuen [[Kaiser]] auszurufen, da der amtierende Prätorianerpräfekt Saturnius Secundus Salutius aus Altersgründen ablehnte.
  
 
Die Perser nutzten die Situation geschickt aus; der persische König Schapur II. gab Befehl, die Intensität der Angriffe auf die sich zurückziehenden [[Legion]]en noch zu verdoppeln. Jovian handelte, die totale Vernichtung der römischen Ostarmeen vor Augen, mit den Persern einen Friedensschluss aus. Um sich unbehelligt zurückziehen zu können, musste Rom gewaltige Territorien - fünf [[Provinzen]] jenseits des Tigris - den Persern überlassen.
 
Die Perser nutzten die Situation geschickt aus; der persische König Schapur II. gab Befehl, die Intensität der Angriffe auf die sich zurückziehenden [[Legion]]en noch zu verdoppeln. Jovian handelte, die totale Vernichtung der römischen Ostarmeen vor Augen, mit den Persern einen Friedensschluss aus. Um sich unbehelligt zurückziehen zu können, musste Rom gewaltige Territorien - fünf [[Provinzen]] jenseits des Tigris - den Persern überlassen.
  
In Antiochia nahm Jovian erstmals seine innenpolitischen Geschäfte auf und widmete sich zunächst der staatlichen Unterstützung und Förderung des unter [[Julian Apostata]] darbenden Christentums. Da er jedoch gleichzeitig den heidnischen [[Religion]]en Religionsfreiheit zuerkannte, gab es keinen Widerstand hierbei.
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In Antiochia nahm Jovian erstmals seine innenpolitischen Geschäfte auf und widmete sich zunächst der staatlichen Unterstützung und Förderung des unter [[Julian Apostata]] darbenden Christentums. Da er jedoch gleichzeitig den heidnischen [[Religion]]en Religionsfreiheit zuerkannte, gab es keinen Widerstand hierbei.
  
 
Im folgenden Winter zog Jovian weiter nach Westen. Auf seinem Weg ereilte ihn die Nachricht, dass in Reims eine Gruppe hochrangiger Offiziere revoltiert hätten. Die gallischen Truppen schlugen den Aufstand jedoch nieder und bekannten sich zu ihrem neuen [[Kaiser]]. In Ankara setzte er sich zusammen mit seinem noch ganz jungen Sohn zum [[Consul]] ein.
 
Im folgenden Winter zog Jovian weiter nach Westen. Auf seinem Weg ereilte ihn die Nachricht, dass in Reims eine Gruppe hochrangiger Offiziere revoltiert hätten. Die gallischen Truppen schlugen den Aufstand jedoch nieder und bekannten sich zu ihrem neuen [[Kaiser]]. In Ankara setzte er sich zusammen mit seinem noch ganz jungen Sohn zum [[Consul]] ein.

Aktuelle Version vom 26. September 2006, 17:46 Uhr

Jovianus Siliqua.jpg
Siliqua mit einem Bildnis
des Jovianus

Flavius Jovianus, kurz Jovian, war Nachfolger Julian Apostata als Kaiser im römischen Reich. Er regierte von 363 bis 364.

Der im christlichen Glauben erzogene Jovian wurde 331 im heutigen Belgrad geboren. Schon früh nahm er Kontakte zum Soldatentum auf, da sein Vater Varronianus comes demesticorum war, also der Kommandant eines Kadettenkorps, aus dem die Offiziere der Eliteeinheiten wie z.B. der Prätorianer rekrutiert wurden. Schon früh entschied Jovian sich für eine militärische Laufbahn und diente später auch selber in diesem Korps. Unter den Kaisern Konstantin II. und Julian Apostata erklomm er die Karriereleiter, wurde zunächst protector domesticus, Mitglied einer Spezialeinheit, die zusammen mit den Prätorianern für die kaiserliche Sicherheit sorgte, und wurde schließlich im Jahre 363 unter Julian Apostata sogar Kommandant dieser Truppe, was bemerkenswert ist, da unter diesem Kaiser Heiden innerhalb der Armee bevorzugt wurden.

Am 26. Juni 363 wurde Julian Apostata während einer Schlacht gegen die Perser getötet. Noch am selben Tag einigten sich die Soldaten darauf, Jovian trotz seiner vergleichsweise wenig exponierten Stellung zum neuen Kaiser auszurufen, da der amtierende Prätorianerpräfekt Saturnius Secundus Salutius aus Altersgründen ablehnte.

Die Perser nutzten die Situation geschickt aus; der persische König Schapur II. gab Befehl, die Intensität der Angriffe auf die sich zurückziehenden Legionen noch zu verdoppeln. Jovian handelte, die totale Vernichtung der römischen Ostarmeen vor Augen, mit den Persern einen Friedensschluss aus. Um sich unbehelligt zurückziehen zu können, musste Rom gewaltige Territorien - fünf Provinzen jenseits des Tigris - den Persern überlassen.

In Antiochia nahm Jovian erstmals seine innenpolitischen Geschäfte auf und widmete sich zunächst der staatlichen Unterstützung und Förderung des unter Julian Apostata darbenden Christentums. Da er jedoch gleichzeitig den heidnischen Religionen Religionsfreiheit zuerkannte, gab es keinen Widerstand hierbei.

Im folgenden Winter zog Jovian weiter nach Westen. Auf seinem Weg ereilte ihn die Nachricht, dass in Reims eine Gruppe hochrangiger Offiziere revoltiert hätten. Die gallischen Truppen schlugen den Aufstand jedoch nieder und bekannten sich zu ihrem neuen Kaiser. In Ankara setzte er sich zusammen mit seinem noch ganz jungen Sohn zum Consul ein.

Noch bevor der Troß überhaupt Konstantinopel erreichen konnte, verstarb Jovian, als er mitsamt seiner Gefolgschaft am 17. Februar 364 das Provinzdorf Dadastana erreicht hatte. Man fand ihn tot im Bett, konnte jedoch keine Anzeichen für einen gewaltsamen Tod erkennen. Von den zahlreichen Theorien, die über seinen Tod aufgestellt wurden, erscheint die einer Rauchvergiftung aufgrund eines defekten Abzuges am wahrscheinlichsten. Valentinian I., ein bis dato recht unbekannter Gardeoffizier, folgte ihm auf den Thron.


Quelle: Adlexikon


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