Legio I Italica: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Legio I Italica wurde 66 n. Chr. von Kaiser [[Nero]] aufgestellt. Ihr Zeichen war das Wildschwein, zeitweise auch der Stier. <br>
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Die Legio I Italica war eine römische Legion die von Kaiser Nero am 20. September 66 n. Chr. ausgehoben wurde. Nach dem Bürgerkrieg wurde sie in Novae stationiert und verblieb dort bis weit in das 5. Jahrhundert hinein. Das Emblem der Legion waren ein Wildschwein oder ein Eber.
Sie sollte an einem Feldzug in [[Armenien]] teilnehmen. Bevor sie jedoch in ihrem vorgesehenen Stützpunkt in Kleinasien ankam, war die [[Legio XII Fulminata]] in [[Judäa]] vernichtend besiegt worden und Nero änderte seine Pläne. <br>
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Als [[Gaius Iulius Vindex]], der Statthalter von [[Gallia Lugdunensis]], einen Aufstand anzettelte, sollte sie stattdessen an dessen Niederschlagung teilnehmen. Aber als die Legio I Italica schließlich im Frühjahr 68 n. Chr. in Gallien eintraf, war die Revolte bereits durch [[Lucius Verginius Rufus]] niedergeschlagen worden. <br>
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69 n. Chr. schloss sich die Legion [[Vitellius]] an und wurde nach dessen Niederlage von Kaiser [[Vespasian]] in Novae, in der Provinz [[Moesia]] verlegt. Das blieb ihr Garnisonsstandort bis zum Ende des Weströmischen Reiches. <br>
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'''Die Aufstellung'''
Sie nahm ab 165 n. Chr. an [[Marcus Aurelius]]' Feldzügen nördlich der Donau teil und unterstützte 193 n. Chr. [[Septimius Severus]], der Statthalter [[Pannonien]]s war, als dieser sich zum Kaiser ausrufen lies. Im Zuge dessen nahm sie auch an den Kämpfen gegen Severus’ Rivalen [[Gaius Pescennius Niger]] und der Belagerung von [[Byzanz]] teil.<br>
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Die Legion wurde zwar 66 n. Chr. aufgestellt, aber es wurden bereits in den Jahren davor auf Befehl Neros Rekrutierungen für diese Legion durchgeführt. Um diese Legion aufzustellen wurden Römer angeworben, die mindestens 1,80 m groß waren.
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Der eigentliche Grund für die Formierung der Legion waren die Pläne Neros im Nahen Osten und Armenien. Im Laufe dieser Kampagne sollte die Legio I eingesetzt werden und sollte dazu einen Stützpunkt in Kleinasien beziehen. Im Jahr 66 brach in Judäa allerdings ein Aufstand los, weswegen die Kräfte des Imperiums im Osten des Reiches dort gebunden waren. Trotzdem sollte die Legio I ihr Basislager in Kleinasien beziehen und wurde zu diesem Zweck eingeschifft. Als der Konvoi auf dem Mittelmeer unterwegs war, erhob sich der Statthalter von Gallia Lugdunensis, Gaius Iulius Vindex, und der Konvoi wendete um dort einzugreifen.
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Den ursprünglich angedachten Stützpunkt sollte die Legio I nie erreichen.
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'''Das Vierkaiserjahr'''
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Im März oder April 68 erreichte die Legio I nun Gallien. Der Aufstand war aber schon niedergeschlagen worden und so bezog die Legion ein Zwischenlager bei Lugdunensis. In Rom wurde zu diesem Zeitpunkt Kaiser Nero zum Staatsfeind erklärt und Galba, ein Verbündeter des Vindex, zum Kaiser ausgerufen. Diejenigen Legionen, die vor kurzem den Aufstand in Gallien niedergeschlagen hatten sahen sich nun in der Rolle der Verräter. In dieser Situation ernannten sie Vitellius zum Gegenkaiser. Die Legio I schloss sich den germanischen Legionen unter Vitellius sofort an und marschierte in Richtung Rom.
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Bei Bedriacum kam es am 14. April 69 zur Schlacht. Gegenüber standen sich Vitellius, der Gegenkaiser aus Germanien und seine Legionen, unter ihnen die Legio I, und Kaiser Otho. Der ursprünglich vom Senat zum Kaiser erhobene Galba war in der Zwischenzeit ermordet worden und Otho war Kaiser geworden. Im Laufe der Auseinandersetzung verlor Otho die Schlacht und sein Leben. Vitellius konnte nun in Rom einziehen und wurde zum Kaiser proklamiert.
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In Judäa hatten die Truppen die zur Niederschlagung des dortigen Aufstands eingesetzt wurden ihren Anführer, Vespasian, zum Kaiser ernannt. Dieser marschierte nun auf Rom und hatte mit den Donaulegionen auch schlagkräftige Einheiten in der Nähe Italiens unter seinen Streitkräften. Diese Donaulegionen stellten nun die Armeen des Vitellius.
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Diese Schlacht war die zweite Schlacht von Bedriacum am 24. Oktober 69. Auch hierbei war die Legio I wieder auf der Seite des Vitellius beteiligt, allerdings ging diese Schlacht verloren und Vespasian wurde wenig später Kaiser.
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'''Verlegung nach Novae'''
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Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde die Legio I Italica von Kaiser Vespasian nach Novae in der Provinz Moesia verlegt. Dort sollte sie die Grenzen gegen die Einfälle der Sarmaten schützen, welche die Schwäche des Imperiums nach dem Bürgerkrieg ausnutzen wollten um sich zu bereichern. Im Laufe des Jahres 70 konnte die Ordnung wiederhergestellt werden und die Legion verblieb in Novae.
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In den folgenden Jahren wurden Teile der Legion immer wieder in verschiedenen Kampfgebieten im Imperium eingesetzt. Truppenteile der Legion kämpften auf der Krim oder in Nordafrika, in Delphi und in Britannien wurden Soldaten der Legio I bei Baumaßnahmen eingesetzt. Der Großteil verblieb aber in Novae. Im Laufe der Eroberung Dakiens durch Kaiser Trajan sicherte die Legio I die Donauübergänge und kämpfte teilweise auch an vorderster Front mit.
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165 begann Kaiser Marc Aurel mit dem Versuch, weiteres Territorium für das Imperium zu gewinnen und nutzte dabei auch die Schlagkraft der Legio I. Bei diesen Kampfhandlungen war die Legion den Quellen nach recht erfolgreich. Da Marc Aurel im entscheidenden Moment allerdings durch einen Aufstand seine Kräfte anderweitig einsetzten musste wurde die Gelegenheit zur Gebietserweiterung verpasst. Bei späteren Versuchen doch noch die Grenzen zu Gunsten Roms zu verschieben starb Marc Aurel 180.
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Als 193 Kaiser Commodus ermordet worden war stellte sich die Legio I Italica auf die Seite des Septimius Severus. Aufgrund der Stationierung in Moesia konnte die Legio nicht in Italien eingreifen, aber sie kämpfte recht erfolgreich im Osten des Reiches gegen Pescennius Niger, einen Konkurrenten von Septimius Severus. Im Zuge dieses Feldzuges belagerte und eroberte die Legio wohl auch Byzanz.
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Nach diesen Kämpfen soll die Legio I auch beim Feldzug des Kaisers gegen Parthien beteiligt gewesen sein, der mit der Eroberung der parthischen Hauptstadt endete und damit der erfolgreichste gegen die Parther gewesen ist. Dies lässt sich aber nicht durch Quellen verifizieren.
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Auch die Beteiligung der Legion am Bau des so genannten Limes Transalutanus gibt es keine Quellen. Das die Legio I dort trotzdem eingesetzt wurde ist aber wahrscheinlich, da der Limes wenige Kilometer von Novae entfernt endete und die Kräfte einer Legion aus der näheren Umgebung sicherlich genutzt wurden.
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In den folgenden Jahrhunderten wurden zweimal Teile der Legio I verlegt. Ein kleiner Teil wurde nach Split verlegt und verblieb dort. Nach der Teilung des Reiches wurde eine Hälfte der verbliebenen Legio nach Sexagentaprista um stationiert und diente dort unter oströmischem Kommando. Im 5. Jahrhundert hört die Überlieferung dann langsam auf.
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siehe auch: [[Historische Einheiten]]
 
siehe auch: [[Historische Einheiten]]

Aktuelle Version vom 1. März 2008, 20:16 Uhr

Die Legio I Italica war eine römische Legion die von Kaiser Nero am 20. September 66 n. Chr. ausgehoben wurde. Nach dem Bürgerkrieg wurde sie in Novae stationiert und verblieb dort bis weit in das 5. Jahrhundert hinein. Das Emblem der Legion waren ein Wildschwein oder ein Eber.


Die Aufstellung

Die Legion wurde zwar 66 n. Chr. aufgestellt, aber es wurden bereits in den Jahren davor auf Befehl Neros Rekrutierungen für diese Legion durchgeführt. Um diese Legion aufzustellen wurden Römer angeworben, die mindestens 1,80 m groß waren.

Der eigentliche Grund für die Formierung der Legion waren die Pläne Neros im Nahen Osten und Armenien. Im Laufe dieser Kampagne sollte die Legio I eingesetzt werden und sollte dazu einen Stützpunkt in Kleinasien beziehen. Im Jahr 66 brach in Judäa allerdings ein Aufstand los, weswegen die Kräfte des Imperiums im Osten des Reiches dort gebunden waren. Trotzdem sollte die Legio I ihr Basislager in Kleinasien beziehen und wurde zu diesem Zweck eingeschifft. Als der Konvoi auf dem Mittelmeer unterwegs war, erhob sich der Statthalter von Gallia Lugdunensis, Gaius Iulius Vindex, und der Konvoi wendete um dort einzugreifen.

Den ursprünglich angedachten Stützpunkt sollte die Legio I nie erreichen.


Das Vierkaiserjahr

Im März oder April 68 erreichte die Legio I nun Gallien. Der Aufstand war aber schon niedergeschlagen worden und so bezog die Legion ein Zwischenlager bei Lugdunensis. In Rom wurde zu diesem Zeitpunkt Kaiser Nero zum Staatsfeind erklärt und Galba, ein Verbündeter des Vindex, zum Kaiser ausgerufen. Diejenigen Legionen, die vor kurzem den Aufstand in Gallien niedergeschlagen hatten sahen sich nun in der Rolle der Verräter. In dieser Situation ernannten sie Vitellius zum Gegenkaiser. Die Legio I schloss sich den germanischen Legionen unter Vitellius sofort an und marschierte in Richtung Rom.

Bei Bedriacum kam es am 14. April 69 zur Schlacht. Gegenüber standen sich Vitellius, der Gegenkaiser aus Germanien und seine Legionen, unter ihnen die Legio I, und Kaiser Otho. Der ursprünglich vom Senat zum Kaiser erhobene Galba war in der Zwischenzeit ermordet worden und Otho war Kaiser geworden. Im Laufe der Auseinandersetzung verlor Otho die Schlacht und sein Leben. Vitellius konnte nun in Rom einziehen und wurde zum Kaiser proklamiert.

In Judäa hatten die Truppen die zur Niederschlagung des dortigen Aufstands eingesetzt wurden ihren Anführer, Vespasian, zum Kaiser ernannt. Dieser marschierte nun auf Rom und hatte mit den Donaulegionen auch schlagkräftige Einheiten in der Nähe Italiens unter seinen Streitkräften. Diese Donaulegionen stellten nun die Armeen des Vitellius. Diese Schlacht war die zweite Schlacht von Bedriacum am 24. Oktober 69. Auch hierbei war die Legio I wieder auf der Seite des Vitellius beteiligt, allerdings ging diese Schlacht verloren und Vespasian wurde wenig später Kaiser.


Verlegung nach Novae

Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde die Legio I Italica von Kaiser Vespasian nach Novae in der Provinz Moesia verlegt. Dort sollte sie die Grenzen gegen die Einfälle der Sarmaten schützen, welche die Schwäche des Imperiums nach dem Bürgerkrieg ausnutzen wollten um sich zu bereichern. Im Laufe des Jahres 70 konnte die Ordnung wiederhergestellt werden und die Legion verblieb in Novae. In den folgenden Jahren wurden Teile der Legion immer wieder in verschiedenen Kampfgebieten im Imperium eingesetzt. Truppenteile der Legion kämpften auf der Krim oder in Nordafrika, in Delphi und in Britannien wurden Soldaten der Legio I bei Baumaßnahmen eingesetzt. Der Großteil verblieb aber in Novae. Im Laufe der Eroberung Dakiens durch Kaiser Trajan sicherte die Legio I die Donauübergänge und kämpfte teilweise auch an vorderster Front mit.

165 begann Kaiser Marc Aurel mit dem Versuch, weiteres Territorium für das Imperium zu gewinnen und nutzte dabei auch die Schlagkraft der Legio I. Bei diesen Kampfhandlungen war die Legion den Quellen nach recht erfolgreich. Da Marc Aurel im entscheidenden Moment allerdings durch einen Aufstand seine Kräfte anderweitig einsetzten musste wurde die Gelegenheit zur Gebietserweiterung verpasst. Bei späteren Versuchen doch noch die Grenzen zu Gunsten Roms zu verschieben starb Marc Aurel 180. Als 193 Kaiser Commodus ermordet worden war stellte sich die Legio I Italica auf die Seite des Septimius Severus. Aufgrund der Stationierung in Moesia konnte die Legio nicht in Italien eingreifen, aber sie kämpfte recht erfolgreich im Osten des Reiches gegen Pescennius Niger, einen Konkurrenten von Septimius Severus. Im Zuge dieses Feldzuges belagerte und eroberte die Legio wohl auch Byzanz.

Nach diesen Kämpfen soll die Legio I auch beim Feldzug des Kaisers gegen Parthien beteiligt gewesen sein, der mit der Eroberung der parthischen Hauptstadt endete und damit der erfolgreichste gegen die Parther gewesen ist. Dies lässt sich aber nicht durch Quellen verifizieren.

Auch die Beteiligung der Legion am Bau des so genannten Limes Transalutanus gibt es keine Quellen. Das die Legio I dort trotzdem eingesetzt wurde ist aber wahrscheinlich, da der Limes wenige Kilometer von Novae entfernt endete und die Kräfte einer Legion aus der näheren Umgebung sicherlich genutzt wurden. In den folgenden Jahrhunderten wurden zweimal Teile der Legio I verlegt. Ein kleiner Teil wurde nach Split verlegt und verblieb dort. Nach der Teilung des Reiches wurde eine Hälfte der verbliebenen Legio nach Sexagentaprista um stationiert und diente dort unter oströmischem Kommando. Im 5. Jahrhundert hört die Überlieferung dann langsam auf.


siehe auch: Historische Einheiten