Sold: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Zeit der [[Republik]], vor der Heeresreform des [[Marius]], bestand das römische Heer aus Freiwilligen, die ihre gesamte Ausrüstung selber stellten und als Sold nicht mehr als eine kleine Aufwandsentschädigung erhielten. Erst mit der Einführung der Berufsarmee wurde der Lebesnunterhalt durch den Dienst in der Armee möglich. Die Armeen waren einzelnen Feldherren unterstellt, die für ihre Bezahlung sowohl im Dienst als auch für ihre Versrogung als Veteranen zuständig waren. Die Höhe des Soldes hing daher in dieser Zeit von der Finanzkraft des jeweiligen Feldherren ab. | In der Zeit der [[Republik]], vor der Heeresreform des [[Marius]], bestand das römische Heer aus Freiwilligen, die ihre gesamte Ausrüstung selber stellten und als Sold nicht mehr als eine kleine Aufwandsentschädigung erhielten. Erst mit der Einführung der Berufsarmee wurde der Lebesnunterhalt durch den Dienst in der Armee möglich. Die Armeen waren einzelnen Feldherren unterstellt, die für ihre Bezahlung sowohl im Dienst als auch für ihre Versrogung als Veteranen zuständig waren. Die Höhe des Soldes hing daher in dieser Zeit von der Finanzkraft des jeweiligen Feldherren ab. | ||
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− | In der [[Kaiserzeit]] gab es festgelegte Zahlungen für alle Soldaten, die sich in ihrer Höhe nach Dienstgrad und Einheitentyp unterschieden. Zunächst erfolgte die Auszahlung der Veteranen noch aus der Privatkasse des Kaisers, bevor [[Augustus]] diese 6 n.Chr. zu einer Verpflichtung des Staates machte. Er schuf dazu das ''Aerarium Militare'' als festen Haushalt, den er einmalig mit einer Spende von 42,5 Millionen [[Münz-Nennwerte|Denaren]] ausstattete und der sich fortan durch zwei neu eingeführte Steuern (5%ige Erbschaftssteuer und 1%ige Auktionssteuer) speiste. | + | In der [[Kaiserzeit]] gab es festgelegte Zahlungen für alle Soldaten, die sich in ihrer Höhe nach Dienstgrad und Einheitentyp unterschieden. Zunächst erfolgte die Auszahlung der Veteranen noch aus der Privatkasse des Kaisers, bevor [[Augustus]] diese 6 n.Chr. zu einer Verpflichtung des Staates machte. Er schuf dazu das ''[[Aerarium|Aerarium Militare]]'' als festen Haushalt, den er einmalig mit einer Spende von 42,5 Millionen [[Münz-Nennwerte|Denaren]] ausstattete und der sich fortan durch zwei neu eingeführte Steuern (5%ige Erbschaftssteuer und 1%ige Auktionssteuer) speiste. |
Der Sold der [[Auxilia|Hilfstruppen]] war niedriger als der der [[Legion|Legionen]] und dieser wiederum niedriger als der der [[Cohortes Urbanae|Stadtkohorten]] oder [[Cohortes Praetoriae|Prätorianer]]. Die Auszahlung erfolgt in drei gleichen Raten (''Stipendia'') über das Jahr verteilt. Ein erheblicher Teil der Summe wurde allerdings für die Abbezahlung von [[Verpflegung]] und Verbrauchsmaterial einbehalten. Wer ohne eigene [[Waffen|Ausrüstung]] zur Armee kam, konnte auf diese Weise auch die gestellte Ausstattung abstottern. Einen Teil des Soldes zahlten die Soldaten in der Regel freiwillig in die [[Sterbekasse]] ihrer Einheit ein, die vom [[Signifer]] verwaltet wurde und aus der im Todesfall die Bestattung eines Soldaten bezahlt wurde. | Der Sold der [[Auxilia|Hilfstruppen]] war niedriger als der der [[Legion|Legionen]] und dieser wiederum niedriger als der der [[Cohortes Urbanae|Stadtkohorten]] oder [[Cohortes Praetoriae|Prätorianer]]. Die Auszahlung erfolgt in drei gleichen Raten (''Stipendia'') über das Jahr verteilt. Ein erheblicher Teil der Summe wurde allerdings für die Abbezahlung von [[Verpflegung]] und Verbrauchsmaterial einbehalten. Wer ohne eigene [[Waffen|Ausrüstung]] zur Armee kam, konnte auf diese Weise auch die gestellte Ausstattung abstottern. Einen Teil des Soldes zahlten die Soldaten in der Regel freiwillig in die [[Sterbekasse]] ihrer Einheit ein, die vom [[Signifer]] verwaltet wurde und aus der im Todesfall die Bestattung eines Soldaten bezahlt wurde. | ||
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Michael Alexander Speidel: ''Die römischen Schreibtafeln von Vindonissa'', Veröffentlichung der Gesellschaft pro Vindonissa, Band XII, 1996, Seite 66<br> | Michael Alexander Speidel: ''Die römischen Schreibtafeln von Vindonissa'', Veröffentlichung der Gesellschaft pro Vindonissa, Band XII, 1996, Seite 66<br> | ||
Marcus Junkelmann, ''Die Legionen des Augustus'', Mainz 1986, Seite 120ff.<br> | Marcus Junkelmann, ''Die Legionen des Augustus'', Mainz 1986, Seite 120ff.<br> | ||
+ | Yann Le Bohec, ''Die römische Armee'', Stuttgart 1993, Seite 242<br> |
Aktuelle Version vom 16. August 2009, 10:19 Uhr
Republikanische Zeit
In der Zeit der Republik, vor der Heeresreform des Marius, bestand das römische Heer aus Freiwilligen, die ihre gesamte Ausrüstung selber stellten und als Sold nicht mehr als eine kleine Aufwandsentschädigung erhielten. Erst mit der Einführung der Berufsarmee wurde der Lebesnunterhalt durch den Dienst in der Armee möglich. Die Armeen waren einzelnen Feldherren unterstellt, die für ihre Bezahlung sowohl im Dienst als auch für ihre Versrogung als Veteranen zuständig waren. Die Höhe des Soldes hing daher in dieser Zeit von der Finanzkraft des jeweiligen Feldherren ab.
Kaiserzeit
In der Kaiserzeit gab es festgelegte Zahlungen für alle Soldaten, die sich in ihrer Höhe nach Dienstgrad und Einheitentyp unterschieden. Zunächst erfolgte die Auszahlung der Veteranen noch aus der Privatkasse des Kaisers, bevor Augustus diese 6 n.Chr. zu einer Verpflichtung des Staates machte. Er schuf dazu das Aerarium Militare als festen Haushalt, den er einmalig mit einer Spende von 42,5 Millionen Denaren ausstattete und der sich fortan durch zwei neu eingeführte Steuern (5%ige Erbschaftssteuer und 1%ige Auktionssteuer) speiste.
Der Sold der Hilfstruppen war niedriger als der der Legionen und dieser wiederum niedriger als der der Stadtkohorten oder Prätorianer. Die Auszahlung erfolgt in drei gleichen Raten (Stipendia) über das Jahr verteilt. Ein erheblicher Teil der Summe wurde allerdings für die Abbezahlung von Verpflegung und Verbrauchsmaterial einbehalten. Wer ohne eigene Ausrüstung zur Armee kam, konnte auf diese Weise auch die gestellte Ausstattung abstottern. Einen Teil des Soldes zahlten die Soldaten in der Regel freiwillig in die Sterbekasse ihrer Einheit ein, die vom Signifer verwaltet wurde und aus der im Todesfall die Bestattung eines Soldaten bezahlt wurde.
Soldzahlungen pro Jahr in der Kaiserzeit in Sesterzen
Augustus | Domitian | Septimius Severus | Caracalla | Maximinus Thrax | ||
Legionen | Miles legionis | 900 | 1.200 | 1.800 - 2.400 | 2.700 - 3.600 | 7.200 |
Eques legionis | 1.050 - 1.200 | 1.400 - 1.600 | 2.400 - 2.800 | 3.600 - 4.200 | 8.400 | |
Tribunus Laticlavius | 7.500 | 10.000 | 15.000 | 25.000 | ||
Centurio legionis | 13.500 - 15.000 | 18.000 - 20.000 | 30.000 - 36.000 | 50.000 - 54.000 | 108.000 | |
Primi ordines und Tribunus Angusticlavius | 27.000 - 30.000 | 36.000 - 40.000 | 60.000 - 72.000 | 100.000 - 108.000 | 216.000 | |
Primus Pilus und Praefectus Castrorum | 54.000 - 60.000 | 72.000 - 75.000 | 144.000 - 150.000 | 216.000 - 225.000 | 432.000 | |
Auxilia | Miles cohortis | 750 | 1.000 | 2.000 | 3.000 | 6.000 |
Eques cohortis | 900 | 1.200 | 2.400 | 3.600 | 7.200 | |
Eques alae | 1.050 | 1.400 | 2.800 | 4.200 | 8.400 | |
Centurio cohortis | 3.750 | 5.000 | 10.000 | 15.000 | 30.000 | |
Decurio cohortis | 4.500 | 6.000 | 12.000 | 18.000 | 36.000 | |
Decurio Alae | 5.250 | 7.000 | 14.000 | 21.000 | 42.000 | |
Praefectus Alae | 45.000 | 60.000 | 90.000 | 150.000 |
Literatur:
M. Kemkes, J. Scheuerbrandt, N. Willburger: Am Rande des Imperiums. Der Limes - Grenze Roms zu den Barbaren, Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, 2002, Seite 127
José Sánchez Toledo: Imperium Legionis, Andrea Press, Seite 49 (Tabelle 3)
Michael Alexander Speidel: Die römischen Schreibtafeln von Vindonissa, Veröffentlichung der Gesellschaft pro Vindonissa, Band XII, 1996, Seite 66
Marcus Junkelmann, Die Legionen des Augustus, Mainz 1986, Seite 120ff.
Yann Le Bohec, Die römische Armee, Stuttgart 1993, Seite 242