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Prozessionen schafften dabei sakrale Räume, welche oftmals nicht mit tatsächlichen Bebauungsgrenzen übereinstimmten, wie beispielsweise das [[Pomerium]] in Rom, welches die Rechtsbereiche ''domi'' (Zuhause) und ''militae'' (Außerhalb) trennte. | Prozessionen schafften dabei sakrale Räume, welche oftmals nicht mit tatsächlichen Bebauungsgrenzen übereinstimmten, wie beispielsweise das [[Pomerium]] in Rom, welches die Rechtsbereiche ''domi'' (Zuhause) und ''militae'' (Außerhalb) trennte. | ||
Aktuelle Version vom 23. Februar 2010, 22:36 Uhr
Im alten Rom wurde zu vielen Gelegenheiten prozessiert. Große Prozessionen verbanden bei großen Opfern die Voropfer mit dem blutigen Hauptopfer und so die verschiedenen Handlungsorte, nämlich Kultbild oder foculus und Opferaltar. Unregelmäßige Prozessionen fanden außerdem im Zusammenhang mit ritualisierten Ereignissen innerhalb der Familie (Hochzeit, Bestattung), einer religiösen Gruppe, sozialen Verbänden oder politischen Gemeinschafen (Amtsantritt der Konsuln, Triumphzug, Ankunft des Kaisers in einer Stadt) statt. Regelmäßige Prozessionen waren in den Kalendern einer Stadt vermerkt und bildeten wichtige Bestandteile der lokalen Festkultur, vor allem als pompa circensis, als Bestandteil der ludi. Hierbei wurden Götterstatuen und -symbole von ihren Tempeln auf festgelegten Wegen durch die Stadt bis zum Circus oder Theater getragen oder auf Wägen gezogen, beim sellisternium sogar ihre Throne, beim lectisternium ihre Liegen. Sie endeten üblicherweise mit einem blutigen Opfer am Altar oder vor dem Heiligtum der Gottheit. Prozessionen schafften dabei sakrale Räume, welche oftmals nicht mit tatsächlichen Bebauungsgrenzen übereinstimmten, wie beispielsweise das Pomerium in Rom, welches die Rechtsbereiche domi (Zuhause) und militae (Außerhalb) trennte.
Quellen:
Simon R.F. Price, Übs: P Riedl: Prozession, Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. X, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 2001
Jörg Rüpke: Religion, Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Bd.X, Hrsg. Hubert Canick & Helmuth Schneider, Stuttgart/Weimar 2001