Eques (Gladiator): Unterschied zwischen den Versionen

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''Es gab mehrere Gladiatorengattungen, von denen die ''equites'' den ersten Kampf bestritten. Denn zwei ''equites'', denen man militärische Feldzeichen vorantrug, brachen hervor, der eine von Osten, der andere von Westen. Sie ritten auf weißen Pferden und trugen kleine goldene Helme und leichte Waffen.'' (Isidor von Sevilla, ''Origines'' XVIII)
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''"Es gab mehrere Gladiatorengattungen, von denen die ''equites'' den ersten Kampf bestritten. Denn zwei ''equites'', denen man militärische Feldzeichen vorantrug, brachen hervor, der eine von Osten, der andere von Westen. Sie ritten auf weißen Pferden und trugen kleine goldene Helme und leichte Waffen."'' (Isidor von Sevilla, ''Origines'' XVIII)
 
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Wie beim [[Essedarius]] fiel auch beim ''Eques'' die eindeutige bildliche Zuordnung zunächst schwer, da die meisten Darstellungen die Zweikämpfe in ihrer entscheidenden Schlussphase zeigen. Diese findet bei den Equites zu Fuß im Nahkampf statt und nicht zu Pferd. Zu Beginn des Kampfes preschten wohl beide Equites mit langen Lanzen aufeinander zu, stiegen danach ab und führten den Kampf zu Fuß zu Ende.<br>
 
Wie beim [[Essedarius]] fiel auch beim ''Eques'' die eindeutige bildliche Zuordnung zunächst schwer, da die meisten Darstellungen die Zweikämpfe in ihrer entscheidenden Schlussphase zeigen. Diese findet bei den Equites zu Fuß im Nahkampf statt und nicht zu Pferd. Zu Beginn des Kampfes preschten wohl beide Equites mit langen Lanzen aufeinander zu, stiegen danach ab und führten den Kampf zu Fuß zu Ende.<br>
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Die Ausrüstung eines Eques wiegt etwa 8-10 kg, womit er eine leichte bis mittelschwere ''armatura'' darstellt. <br>
 
Die Ausrüstung eines Eques wiegt etwa 8-10 kg, womit er eine leichte bis mittelschwere ''armatura'' darstellt. <br>
Über die Ausrüstung des [[Pferd#Pferd|Pferdes]] ist nicht so viel überliert wie über die ihrer Reiter. Einige Funde lassen auf einen Gesichtsschutz des Pferdes aus Leder, eventuell mit Eisen beschlagen, schließen. Vor allem die Augen wurden wohl mit Augenschutzkörben, wie sie aus Funden in Nordengland und Schottland ausgegraben wurden, geschützt, um Lanzentreffer an diesen empfindlichen Stellen zu vermeiden. Das Pferd selbst war aus heutiger Sicht eher ein Großpony mit einem Stockmaß von 140 - 150 und schlankem, quadratischen Körperbau. Ob die Equites auf einem Hörnersattel saßen oder lediglich zum Reiten eine Decke oder ein fell benutzten, ist nicht bekannt. Steigbügel und Hufeisen waren in jedem Fall unbekannt. Als Zaumzeug fungierte wohl die in der Kaiserzeit allgemein verbreitete kandarrenartige Hebelstangentrense.
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Über die Ausrüstung des [[Pferd#Pferd|Pferdes]] ist nicht so viel überliert wie über die ihrer Reiter. Einige Funde lassen auf einen Gesichtsschutz des Pferdes aus Leder, eventuell mit Eisen beschlagen, schließen. Vor allem die Augen wurden wohl mit Augenschutzkörben, wie sie aus Funden in Nordengland und Schottland ausgegraben wurden, geschützt, um Lanzentreffer an diesen empfindlichen Stellen zu vermeiden. Das Pferd selbst war aus heutiger Sicht eher ein Großpony mit einem Stockmaß von 140 - 150 und schlankem, quadratischen Körperbau. Ob die Equites auf einem Hörnersattel saßen oder lediglich zum Reiten eine Decke oder ein Fell benutzten, ist nicht bekannt. Steigbügel und Hufeisen waren in jedem Fall unbekannt. Als Zaumzeug fungierte wohl die in der Kaiserzeit allgemein verbreitete kandarrenartige Hebelstangentrense.
  
 
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Der Eques trägt für die Anfangsphase des Kampfes eine lange Lanze (''lancea''), die wohl ausschließlich zu Pferd benutzt wurde.  
 
Der Eques trägt für die Anfangsphase des Kampfes eine lange Lanze (''lancea''), die wohl ausschließlich zu Pferd benutzt wurde.  
Für den Nahkampf zu Fuß trägt der Essedarius ein Schwert. Je nach Darstellung kann es ein [[Gladius]] sein, oder die längere [[Spatha]], welches eine "typischere" Reiterwaffe wäre.
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Für den Nahkampf zu Fuß trägt der Eques ein Schwert. Je nach Darstellung kann es ein [[Gladius]] sein, oder die längere [[Spatha]], welches eine "typischere" Reiterwaffe wäre.
 
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Aktuelle Version vom 5. November 2011, 00:03 Uhr

Allgemeines

"Es gab mehrere Gladiatorengattungen, von denen die equites den ersten Kampf bestritten. Denn zwei equites, denen man militärische Feldzeichen vorantrug, brachen hervor, der eine von Osten, der andere von Westen. Sie ritten auf weißen Pferden und trugen kleine goldene Helme und leichte Waffen." (Isidor von Sevilla, Origines XVIII)

Wie beim Essedarius fiel auch beim Eques die eindeutige bildliche Zuordnung zunächst schwer, da die meisten Darstellungen die Zweikämpfe in ihrer entscheidenden Schlussphase zeigen. Diese findet bei den Equites zu Fuß im Nahkampf statt und nicht zu Pferd. Zu Beginn des Kampfes preschten wohl beide Equites mit langen Lanzen aufeinander zu, stiegen danach ab und führten den Kampf zu Fuß zu Ende.
Das wohl eindeutigste Bildzeugnis dieser Gladiatorengattung findet sich auf dem Relief am Grab des Umbricius Scaurus in Pompeji, wo zwei sich mit Lanzen bekämpfende Reiter dargestellt sind.

Ausrüstung

Equiteskl.jpg
Zwei Equites beim Angriff

Die Ausrüstung eines Eques wiegt etwa 8-10 kg, womit er eine leichte bis mittelschwere armatura darstellt.
Über die Ausrüstung des Pferdes ist nicht so viel überliert wie über die ihrer Reiter. Einige Funde lassen auf einen Gesichtsschutz des Pferdes aus Leder, eventuell mit Eisen beschlagen, schließen. Vor allem die Augen wurden wohl mit Augenschutzkörben, wie sie aus Funden in Nordengland und Schottland ausgegraben wurden, geschützt, um Lanzentreffer an diesen empfindlichen Stellen zu vermeiden. Das Pferd selbst war aus heutiger Sicht eher ein Großpony mit einem Stockmaß von 140 - 150 und schlankem, quadratischen Körperbau. Ob die Equites auf einem Hörnersattel saßen oder lediglich zum Reiten eine Decke oder ein Fell benutzten, ist nicht bekannt. Steigbügel und Hufeisen waren in jedem Fall unbekannt. Als Zaumzeug fungierte wohl die in der Kaiserzeit allgemein verbreitete kandarrenartige Hebelstangentrense.

Waffen

Der Eques trägt für die Anfangsphase des Kampfes eine lange Lanze (lancea), die wohl ausschließlich zu Pferd benutzt wurde. Für den Nahkampf zu Fuß trägt der Eques ein Schwert. Je nach Darstellung kann es ein Gladius sein, oder die längere Spatha, welches eine "typischere" Reiterwaffe wäre.

Zur Verteidigung trägt der Eques einen traditionellen ledernen Rundschild der republikanischen Kavallerie, die parma equestris. Ein Relief aus Nesce zeigt zwei Equites mit halbmondfärmigen Schilden (peltae).

Rüstung

Der Eques trägt einen hutartigen Helm des Attisch-Böotischen Typs (ähnlich den Helmen von Thraex, Murmillo oder Hoplomachus, allerdings ohne Kamm, dafür aber wohl mit zwei seitlichen Schmuckfedern).
Als einzige Gladiatorengattung trägt der Eques eine weite Tunika und kämpft somit nicht mit nacktem Oberkörper. Darüber trägt er den breiten Gürtel (balteus) wie alle Gladiatoren.
Zum Schutz seines Waffenarmes trägt eine manica, einen Verband aus Stoff oder Leder zur Abwehr von Schlägen.
Der Eques trägt keine Beinschienen, weshalb seine Beine vor allem in der Anfangsphase des Kampfes zu Pferd ungeschützt sind.




Quellen:
Marcus Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod: so kämpften Roms Gladiatoren, 2000
Fabrizio Paolucci, Gladiatoren. Leben für Thriumph und Tod, 2007
Stephen Wisdom und Nic Fields, Gladiatoren, 2009