Buchhändler: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
K
 
Zeile 6: Zeile 6:
 
Da das Copyright noch nicht erfunden war, fungierten viele Buchhändler auch als Verleger der publizierten Werke.
 
Da das Copyright noch nicht erfunden war, fungierten viele Buchhändler auch als Verleger der publizierten Werke.
  
Auch existierten bereits spezialisierte "Antiquariate", in denen alte und dementsprechend teure Bücher zum Kauf angeboten wurden (so etwa das teuerste bekannte Buch der Antike: eine Ausgabe des zweiten Gesangs der [[Aeneis]] aus den Privatbeständen von [[Vergil]] für 20 [[Münz-Nennwerte|Aurei]]). Konnte man keine derartigen Prunkstücke vorweisen, ließ mancher Buchhändler seine Ausgabe mit Hilfe von Mehlbehandlung künstlich altern.
+
Auch existierten bereits spezialisierte "Antiquariate", in denen alte und dementsprechend teure Bücher zum Kauf angeboten wurden (so etwa das teuerste bekannte Buch der Antike: eine Ausgabe des zweiten Gesangs der [[Aeneis]] aus den Privatbeständen von [[Publius_Vergilius_Maro|Vergil]] für 20 [[Münz-Nennwerte|Aurei]]). Konnte man keine derartigen Prunkstücke vorweisen, ließ mancher Buchhändler seine Ausgabe mit Hilfe von Mehlbehandlung künstlich altern.
  
 
Durch die Buchhändler erhielten römische und griechische Klassiker, aber auch "moderne" Autoren Verbreitung im gesamten Imperium - so wurden teilweise auch Ladenhüter aus Rom direkt an die Provinzen gespendet.
 
Durch die Buchhändler erhielten römische und griechische Klassiker, aber auch "moderne" Autoren Verbreitung im gesamten Imperium - so wurden teilweise auch Ladenhüter aus Rom direkt an die Provinzen gespendet.

Aktuelle Version vom 21. Mai 2007, 00:33 Uhr

Die Buchhändler (bybliopolae, librarii) gehörten zum alltäglichen Straßenbild Roms.

Besonders der vicus Sandaliarius in Argiletum, einem Stadtteil nahe der Subura, beherbergte in der Antike eine große Zahl von Buchhändlern, die ihre Kunden bereits mit repräsentativen Ausstellungsstücken und Bestandslisten vor dem Laden (taberna libraria) warben. In den mit Regalen, aber auch Ausstellungstischen ausgestatteten Läden trafen sich auch Intellektuelle und litarisch interessierte Personen zum Gespräch.

Da das Copyright noch nicht erfunden war, fungierten viele Buchhändler auch als Verleger der publizierten Werke.

Auch existierten bereits spezialisierte "Antiquariate", in denen alte und dementsprechend teure Bücher zum Kauf angeboten wurden (so etwa das teuerste bekannte Buch der Antike: eine Ausgabe des zweiten Gesangs der Aeneis aus den Privatbeständen von Vergil für 20 Aurei). Konnte man keine derartigen Prunkstücke vorweisen, ließ mancher Buchhändler seine Ausgabe mit Hilfe von Mehlbehandlung künstlich altern.

Durch die Buchhändler erhielten römische und griechische Klassiker, aber auch "moderne" Autoren Verbreitung im gesamten Imperium - so wurden teilweise auch Ladenhüter aus Rom direkt an die Provinzen gespendet.

Zu den berühmten Verleger- und Buchhändlern gehörten die Sosii, die für Horaz publizierten, Tryphon für Martial und Quintilian und Dorus als Verleger von Titus Livius.


Literatur: Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im alten Rom – Das Leben in der Stadt, 3. verbesserte Auflage 2006