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− | + | Reste antiker Rezeptbücher haben es Historikern ermöglicht, die Kochmethoden der Römer teilweise zu rekonstruieren. So wurden Fleisch und Fisch in der Regel in einem Kessel gekocht, der über einem offenen Feuer hing, oder an Spießen über einem Holzkohlengrill oder in einem aus Steinen und Ziegeln gebauten Ofen gebraten. Die fertigen Gerichte servierte man dann, mit würzigen Saucen versehen, auf Tellern aus Keramik, Glas oder Bronze - reiche Römer benutzten Teller aus Silber oder Zinn. Als problematisch erwies sich die nur kurze Haltbarkeit mancher Lebensmittel. Gemüse wurde zwar in den Vororten Roms angebaut, aber Fleisch und Fisch kamen oft von weither. Die Transportmittel waren langsam, und die Nahrungsmittel mußten ungekühlt in Lagerhäusern aufbewahrt werden, wo sie ziemlich schnell verdarben. Wohlhabende Römer lösten dieses Problem bis zu einem gewissen Grad, indem sie Fische in eigenen Fischteichen hielten oder Vögel, beispielsweise Drosseln, in Vogelhäusern und Geflügel wie Hühner und Kapaune in Käfigen zogen. Die einfachste Methode, den widerlichen Geschmack alten Fleisches zu verbergen, bestand darin, es stark zu würzen - mit dem Ergebnis, dass die meisten römischen Speisen entweder sehr scharf waren oder süß-sauer schmeckten. | |
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− | + | '''Literatur:''' ''Lebensalltag im alten Rom'', Weltbild Verlag | |
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Aktuelle Version vom 13. Februar 2010, 18:29 Uhr
Reste antiker Rezeptbücher haben es Historikern ermöglicht, die Kochmethoden der Römer teilweise zu rekonstruieren. So wurden Fleisch und Fisch in der Regel in einem Kessel gekocht, der über einem offenen Feuer hing, oder an Spießen über einem Holzkohlengrill oder in einem aus Steinen und Ziegeln gebauten Ofen gebraten. Die fertigen Gerichte servierte man dann, mit würzigen Saucen versehen, auf Tellern aus Keramik, Glas oder Bronze - reiche Römer benutzten Teller aus Silber oder Zinn. Als problematisch erwies sich die nur kurze Haltbarkeit mancher Lebensmittel. Gemüse wurde zwar in den Vororten Roms angebaut, aber Fleisch und Fisch kamen oft von weither. Die Transportmittel waren langsam, und die Nahrungsmittel mußten ungekühlt in Lagerhäusern aufbewahrt werden, wo sie ziemlich schnell verdarben. Wohlhabende Römer lösten dieses Problem bis zu einem gewissen Grad, indem sie Fische in eigenen Fischteichen hielten oder Vögel, beispielsweise Drosseln, in Vogelhäusern und Geflügel wie Hühner und Kapaune in Käfigen zogen. Die einfachste Methode, den widerlichen Geschmack alten Fleisches zu verbergen, bestand darin, es stark zu würzen - mit dem Ergebnis, dass die meisten römischen Speisen entweder sehr scharf waren oder süß-sauer schmeckten.
Inhaltsverzeichnis
In Milulis(Miesmuscheln)
- 0,9 Kg Miesmuscheln
- 3EL gehackter Schnittlauch
- 1/2 TL Kümmel
- 240 ml Weißwein
- 240 ml Wasser
- 1. Die Muscheln 1/2 Stunde in kaltes Wasser legen. Muscheln, die geöffnet bleiben, wegwerfen. Die Bärte der Muscheln entfernen.
- 2. Die Muscheln mit gehacktem Schnittlauch, Kümmel, Wein und Wasser in einen Topf geben.
- 3. Zum kochen bringen und fünf Minuten köcheln lassen.
Pullum Lasertum (Ingeweerhuhn)
- 1,8 Kg Hühnerfleisch
- 1/2 TL schwarze Pfefferkörner
- 1/2 Selleriesamen
- 1 TL gemahlener Ingwer
- 240 ml Hühnerbrühe
- 120 ml Weißwein
- 1. Zuerst das Huhn in eine Kasserolle legen.
- 2. Pferfferkörner, Selleriesamen und Ingwer mahlen, mit der Brühe und dem Wein mischen und über das Huhn gießen.
- 3. Auf dem Herd zum Kochen bringen und bei schwacher Hitze etwa 75 Minuten köcheln lassen, bis das Huhn gar ist.
Aliter Lengticulum (Linsen und Lauch)
- 240 ml Linsen
- 2 Stangen Lauch, kleingeschnitten
- 1/2 TL Koriandersamen
- 1 Rosmarienzweig
- 1 TL gehackte frische Minze
- 1 TL Weinessig
- 1 EL Honig
- 120 ml Gemüsebrühe
- 120 ml Weißwein
- 1. Die Linsen mit Wasser bedecken und 1/2 Stunde lang kochen. Den Lauch zugeben und kochen, bis er weich ist. Dann das Wasser abgießen.
- 2. In der Zwischenzeit Koriander, Rosmarin und Minze zerreiben und mit Essig, Honig, Gemüsebrühe und Wein vermischen. Zu den Linsen und dem Lauch geben und langsam zum Kochen bringen. Anschließend servieren.
Pisam Sive Fabam Vitellianam (Erbsen oder Bohnen mit Eidotter)
- 0,7 Kg Erbsen oder Bohnen
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Prise Ingwer
- 2 hartgekochte Eidotter
- 3 EL Honig
- 1 TL Sardellenextrakt
- 1 EL Wein
- 1 EL Essig
- 1 EL Olivenöl
- 1. Die Erbsen bzw. Bohnen in Wasser kochen, bis sie weich sind. Danach abgießen und pürieren.
- 2. Pfeffer, Ingwer und die hartgekochten Eidotter zerstoßen und in einem Kochtopf mit Honig, Sardellenextrakt, Wein, Essig und Olivenöl vermischen. Zum Kochen bringen.
- 3. Das Erbsenpüree zugeben und unter leichtem Rühren einige Minuten köcheln lassen.
Literatur: Lebensalltag im alten Rom, Weltbild Verlag