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Aktuelle Version vom 9. Juni 2013, 07:44 Uhr
Elagabal (* 204 in Emesa, Syria; † 11. März 222 in Rom) war vom 16. Mai 218 bis zu seiner Ermordung römischer Kaiser.
Name "Elagabal" (bzw. auch Heliogabal) ist der inoffizielle Name des Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus Augustus; vor seiner Thronbesteigung hatte er Varius Avitus Bassianus geheißen.
Herkunft
Varius gehörte über seine Tante Avita Mamaea zu der römischen Dynastie der Severer, benannt nach deren Begründer Septimius Severus. Varius gelangte nur deshalb an die Macht, da seine Großmutter Julia Maesa neben Bestechung, das Gerücht verbreiten ließ, Varius, ihr Enkel, sei der unehelich gezeugte Sohn Caracallas.
Regierungszeit
Varius hielt sehr viel auf seine syrische Abstammung, sprach kaum Latein und war, wie sein Großvater, Priester des Sol Elagabal, des Schutzgottes von Emesa. Bei seiner Amteinführung 219 in Rom führte er den Stein von Emesa mit und ließ ihm auf dem Palatin einen Tempel errichten. Sein Ziel war die Einsetzung des Sol Elagabal als obersten Reichsgott über alle anderen römischen Götter.
Er steigerte sich in diesen Kult bis zum Fanatismus, dem er als Imperator freien Lauf lassen konnte. Er trug als erster in Rom Seidengewänder. Neben unglaublichen Veranstaltungen (zu seiner Hochzeit mit der Vestalin Aquilla Severa ließ er 51 Tiger vorführen und schlachten) hielt er sich ein Krokodil als Haustier. Bei seinen Gelagen stellte er an Verworfenheit in Rom neue Maßstäbe auf. So kamen bei ihm Papageienköpfe, Flamingo- und Drosselhirn und Kamelhufe auf den Tisch. Bei einem Gelage verblüffte er seine Gäste einmal dadurch, dass er sechshundert Flamingoköpfe servieren ließ, aus denen die Geladenen dann mit einem goldenen Löffel das Gehirn aßen.
Über seine Prunksucht berichtet die Historia Augusta in Elagabals Biographie in Kapitel 21:
"In seinem Speisesaal ließ Kaiser Elagabal eine umkippbare Decke einbauen und so viele Veilchen und andere Blumen auf seine Gäste stürzen,daß einige umkamen, weil sie sich aus der Blütenlawine nicht mehr an die Luft emporarbeiten konnten."
Der Historiker Cassius Dio berichtet von täglich abgehaltenen Opferritualen, deren Grausamkeiten sich bis ins Absurde steigerten. Varius selber trat häufig in Frauenkleidern auf und soll seine Hofärzte angefleht haben, ihm seine Genitalien zu entfernen, um seiner Gottheit zu huldigen.
Auf massiven Druck seiner einflussreichen Großmutter Julia Maesa hin adoptierte Varius seinen Cousin Severus Alexander am 26. Juni 221. Varius erkannte die Versuche seiner Großmutter, die Macht schleichend auf seinen Cousin zu übertragen, und versuchte, Severus zu ermorden. Als dieser Plan fehlschlug und offenbar wurde, wurden Varius und seine Mutter Julia Mamaea stattdessen von der Prätorianergarde am 11. März 222 ermordet. Seine enthauptete Leiche wurde zerstückelt, durch die Straßen Roms geschleift und im Tiber versenkt.
Severus Alexander folgte ihm auf den Thron.
Quelle: Adlexikon
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