Epona: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Verehrung der keltischen Pferdegöttin Epona wurde in weiter Verbreitung auch von den Römern, und zwar ganz besonders von den Soldaten übernommen. Als Schutzherrin der Pferde, Reiter, Pferdeknechte hatte sie ihre meisten Anhänger entlang des ''[[limes]]'' in ''[[Germania]]'', aber auch aus Rom selbst ist uns eine Eponaweihung bekannt. Sie ist die einzige keltische Gottheit, die auch in der Hauptstadt des Reiches verehrt wurde.
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Die Verehrung der [[Kelten|keltischen]] Pferdegöttin Epona wurde in weiter Verbreitung auch von den Römern, und zwar ganz besonders von den Soldaten übernommen. In den Jahrhunderten der römischen Kaiserzeit breitete sich die Verehrung vom Kernland der Gallier bis nach Spanien und Portugal im Südosten, Italien im Süden, den östlichen Provinzen am Unterlauf der Donau bis in den Norden nach Germanien und Britannien aus. Über 300 Bildnisse und Inschriften wurden im gesamten Verbreitungsgebiet gefunden. Eine sogar in Nordafrika. Als Schutzherrin der Pferde, Reiter, Pferdeknechte hatte sie ihre meisten Anhänger entlang des ''[[limes]]'' in ''[[Germania]]'', aber auch in ''[[Gallia]]'', den Donauprovinzen und Oberitalien. Auch aus Rom selbst ist eine Eponaweihung bekannt. Sie ist die einzige keltische Gottheit, die auch in der Hauptstadt des Reiches verehrt wurde.
  
Dargestellt wird sie meist reitend und die Pferde fütternd. Ihre Attribute, wie Fruchtkorb und Füllhorn, lassen vermuten, daß sie auch für eine Fruchtbarkeitsgöttin gehalten wurde
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Typische Verehrer der Epona waren Fuhrleute (iumentarii), Maultiertreiber (muliones), Bauern und Pferdezüchter und natürlich die Soldaten der berittenen Einheiten, wie die „equites singulares“, die kaiserliche Leibgarde. Auch die römischen Straßenpolizisten (beneficiarii) und sogar Militärtribune stifteten der Göttin Altäre und Tempelchen an den Orten, wo sie stationiert waren.
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Der Name Epona ist keltisch. Epo ist das keltische Wort für Pferd (Stute). Deshalb wurde sie ursprünglich in Tiergestalt als Stute verehrt, bevor sie unter römischem Einfluss zur Reitergöttin mutierte;  Während Epona in den gallischen und germanischen Provinzen meist als reitende Göttin dargestellt wird oft mit der Hand in der Mähne des Pferdes, steht oder thront sie im Osten des Reiches zwischen zwei Pferden. Meist fressen diese Pferde oder Maultiere ihr brav aus der Hand oder aus einer Schale auf ihrem Schoß. Ihre Attribute, wie Fruchtkorb und Füllhorn, lassen vermuten, daß sie auch für eine Fruchtbarkeitsgöttin gehalten wurde.
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Die nahe Verwandtschaft mit den keltisch-germanischen Muttergöttinnen, die als Matronen verehrt wurden, zeigt sich nicht nur an der gemeinsamen Darstellung auf Weihaltären und Reliefs, sondern auch daran, dass Epona auf einigen Widmungen im Plural genannt wird: Eponae.
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Zwei Festdaten sind zu Epona überliefert. Zum einen der 18. Dezember, an dem sie als Schutzherrin der Wagenlenker und Reiter verehrt wurde und der 13. Juni.
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Quellen: Der kleine Pauly, Band 2, dtv, München, 1979,
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Roland Gschlössl, Im Schmelztiegel der Religionen, Göttertausch bei Kelten, Römern und Germanen, Philipp von Zabern Verlag, Mainz, 2006,
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APC, Archaeologischer Park Cambodunum, Herausgeber: Stadt Kempten, 2004,
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Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 6 und 8, Weltbildverlag, Berlin, 2000, Die Kelten in Mitteleuropa, Kultur, Kunst, Wirtschaft, Salzburg, 1980,

Aktuelle Version vom 1. Februar 2015, 10:25 Uhr

Die Verehrung der keltischen Pferdegöttin Epona wurde in weiter Verbreitung auch von den Römern, und zwar ganz besonders von den Soldaten übernommen. In den Jahrhunderten der römischen Kaiserzeit breitete sich die Verehrung vom Kernland der Gallier bis nach Spanien und Portugal im Südosten, Italien im Süden, den östlichen Provinzen am Unterlauf der Donau bis in den Norden nach Germanien und Britannien aus. Über 300 Bildnisse und Inschriften wurden im gesamten Verbreitungsgebiet gefunden. Eine sogar in Nordafrika. Als Schutzherrin der Pferde, Reiter, Pferdeknechte hatte sie ihre meisten Anhänger entlang des limes in Germania, aber auch in Gallia, den Donauprovinzen und Oberitalien. Auch aus Rom selbst ist eine Eponaweihung bekannt. Sie ist die einzige keltische Gottheit, die auch in der Hauptstadt des Reiches verehrt wurde.

Typische Verehrer der Epona waren Fuhrleute (iumentarii), Maultiertreiber (muliones), Bauern und Pferdezüchter und natürlich die Soldaten der berittenen Einheiten, wie die „equites singulares“, die kaiserliche Leibgarde. Auch die römischen Straßenpolizisten (beneficiarii) und sogar Militärtribune stifteten der Göttin Altäre und Tempelchen an den Orten, wo sie stationiert waren.

Der Name Epona ist keltisch. Epo ist das keltische Wort für Pferd (Stute). Deshalb wurde sie ursprünglich in Tiergestalt als Stute verehrt, bevor sie unter römischem Einfluss zur Reitergöttin mutierte; Während Epona in den gallischen und germanischen Provinzen meist als reitende Göttin dargestellt wird oft mit der Hand in der Mähne des Pferdes, steht oder thront sie im Osten des Reiches zwischen zwei Pferden. Meist fressen diese Pferde oder Maultiere ihr brav aus der Hand oder aus einer Schale auf ihrem Schoß. Ihre Attribute, wie Fruchtkorb und Füllhorn, lassen vermuten, daß sie auch für eine Fruchtbarkeitsgöttin gehalten wurde. Die nahe Verwandtschaft mit den keltisch-germanischen Muttergöttinnen, die als Matronen verehrt wurden, zeigt sich nicht nur an der gemeinsamen Darstellung auf Weihaltären und Reliefs, sondern auch daran, dass Epona auf einigen Widmungen im Plural genannt wird: Eponae.

Zwei Festdaten sind zu Epona überliefert. Zum einen der 18. Dezember, an dem sie als Schutzherrin der Wagenlenker und Reiter verehrt wurde und der 13. Juni.

Quellen: Der kleine Pauly, Band 2, dtv, München, 1979, Roland Gschlössl, Im Schmelztiegel der Religionen, Göttertausch bei Kelten, Römern und Germanen, Philipp von Zabern Verlag, Mainz, 2006, APC, Archaeologischer Park Cambodunum, Herausgeber: Stadt Kempten, 2004, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 6 und 8, Weltbildverlag, Berlin, 2000, Die Kelten in Mitteleuropa, Kultur, Kunst, Wirtschaft, Salzburg, 1980,