Sozialstruktur des römischen Militärs: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Struktur der römischen Sozialgemeinschaft blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf das Heerwesen, vor allem da man im frühen Rom bis zur späten Republik nicht zwischen ziviler Gesellschaft und Angehörigen des Militärs unterschied. Allerdings bildeten sich mit der Zeit Eigenheiten heraus, die es sinnvoll machen sich genauer mit der Sozialstruktur des römischen Militärs zu beschäftigen. | Die Struktur der römischen Sozialgemeinschaft blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf das Heerwesen, vor allem da man im frühen Rom bis zur späten Republik nicht zwischen ziviler Gesellschaft und Angehörigen des Militärs unterschied. Allerdings bildeten sich mit der Zeit Eigenheiten heraus, die es sinnvoll machen sich genauer mit der Sozialstruktur des römischen Militärs zu beschäftigen. | ||
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+ | Die Informationen über das römische Heer zur Königszeit, also von 753 v. Chr. bis 510 v. Chr., sind äußerst spärlich. Man weiß, dass die Unterschiede der Stände der ''plebei'' und der ''patricii'' sich auch im Heer niederschlugen. Da jeder Erwachsene im Alter von 18 - 46 zum Dienst im Heer (damals noch kollektiv ''legio'' genannt) verpflichtet war, und er seine Kampfausrüstung selber stellen musste, zeigten sich soziale Unterschiede eben auch im Heer. | ||
+ | Vom König (der durch seinen Reichtum den Kriegszug finanzierte und ihn auch selber anführte) abgesehen, waren es vor allem die vermögenden ''patricii'' die sich hervortaten. Sie dienten meist in der Reiterei, weil der Unterhalt von [http://www.imperiumromanum.net/forum/thread.php?postid=779648#post779648 Pferden] sehr teuer war und die entsprechende Rüstung ebenfalls für weniger Vermögende kaum zu bezahlen. Die Offiziere des Heeres, die ''tribuni'' wurden ebenfalls ausschließlich von den ''patricii'' gestellt. | ||
+ | Die Infanterie, zu der Zeit noch in der griechisch geprägten Phalanx, wurde von Angehörigen des Standes der ''plebei'' gestellt, allerdings gab es auch hier große Unterschiede zwischen den schwer gepanzerten Phalangiten in den vorderen Reihen und den leicht bis gar nicht gepanzerten Kämpfern der leichten (Plänkler-)Infanterie. Wer sich schwere Rüstung und Bewaffnung leisten konnte hatte nachher bei der Verteilung der Beute bessere Chancen sich zu bereichern und zudem war mit dem Dienst in den vorderen Reihen auch die Erlangung von sozialem Prestige durch den Dienst an der Gemeinheit verbunden. | ||
+ | Zwar bestand durchaus die Möglichkeit durch die Anschaffung von besserer Ausrüstung in der Rangfolge des Heeres aufzusteigen, und damit auch seine Stellung in der römischen Gesellschaft zu verbessern, aber ebenso war es möglich, dass eine ''familia'' nach einer militärischen Niederlage durch den Verlust von Angehörigen und kostbarer Ausrüstung vor dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ruin stand. | ||
== Republik == | == Republik == |
Version vom 13. August 2012, 21:36 Uhr
Die Struktur der römischen Sozialgemeinschaft blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf das Heerwesen, vor allem da man im frühen Rom bis zur späten Republik nicht zwischen ziviler Gesellschaft und Angehörigen des Militärs unterschied. Allerdings bildeten sich mit der Zeit Eigenheiten heraus, die es sinnvoll machen sich genauer mit der Sozialstruktur des römischen Militärs zu beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
Königszeit
Die Informationen über das römische Heer zur Königszeit, also von 753 v. Chr. bis 510 v. Chr., sind äußerst spärlich. Man weiß, dass die Unterschiede der Stände der plebei und der patricii sich auch im Heer niederschlugen. Da jeder Erwachsene im Alter von 18 - 46 zum Dienst im Heer (damals noch kollektiv legio genannt) verpflichtet war, und er seine Kampfausrüstung selber stellen musste, zeigten sich soziale Unterschiede eben auch im Heer. Vom König (der durch seinen Reichtum den Kriegszug finanzierte und ihn auch selber anführte) abgesehen, waren es vor allem die vermögenden patricii die sich hervortaten. Sie dienten meist in der Reiterei, weil der Unterhalt von Pferden sehr teuer war und die entsprechende Rüstung ebenfalls für weniger Vermögende kaum zu bezahlen. Die Offiziere des Heeres, die tribuni wurden ebenfalls ausschließlich von den patricii gestellt. Die Infanterie, zu der Zeit noch in der griechisch geprägten Phalanx, wurde von Angehörigen des Standes der plebei gestellt, allerdings gab es auch hier große Unterschiede zwischen den schwer gepanzerten Phalangiten in den vorderen Reihen und den leicht bis gar nicht gepanzerten Kämpfern der leichten (Plänkler-)Infanterie. Wer sich schwere Rüstung und Bewaffnung leisten konnte hatte nachher bei der Verteilung der Beute bessere Chancen sich zu bereichern und zudem war mit dem Dienst in den vorderen Reihen auch die Erlangung von sozialem Prestige durch den Dienst an der Gemeinheit verbunden. Zwar bestand durchaus die Möglichkeit durch die Anschaffung von besserer Ausrüstung in der Rangfolge des Heeres aufzusteigen, und damit auch seine Stellung in der römischen Gesellschaft zu verbessern, aber ebenso war es möglich, dass eine familia nach einer militärischen Niederlage durch den Verlust von Angehörigen und kostbarer Ausrüstung vor dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ruin stand.