Floralia: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
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(Neuer Pauly, Festkalender (König))
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Auch Ludi Florales genannt ist dieses Fest Flora, der Patronin der Blumen und des Frühlings, geweiht. Die Feierlichkeiten beginnen am 27.4 und gehen 6 Tage lang bis zum 2.Mai. Das Fest beginnt mit Theateraufführungen und hat seinen Höhepunkt am letzten Tag mit grossen Spielen. die unter der Aufsicht der Aediles Plebis stehen. In späteren Tagen übernahmen die Prostituierten die Göttin Flora als ihre Patronin und feierten die Floralia mit Hingabe. Vor den Spielen werden Hasen und Ziegen werden in den Circus getrieben (beide bekannte Symbole der Fruchtbarkeit, und vorallem mit der kultivierten Vegetation assoziiert, im Gegensatz zu den wilden Wäldern). Bohnen werden an den Floralia ins Publikum geworfen, wiederum als Symbol der Fruchtbarkeit. Man trug Blumenkränze im Haar und möglichst farbenfrohe Kleidung.
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3. [[Maius|Mai]]
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Bei den Floralia handelte es sich um einen Festtag zu Ehren der "Mutter [[Flora]]", der Patronin der Blumen und des Frühlings und Göttin der allgemeinen Blüte. Die Feier bezog sich ursprünglich wahrscheinlich speziell auf die Getreideblüte. Die Blütezeit ist eine der wichtigsten Phasen in der Getreideentwicklung, von ihr ist auch der Erntetag abhängig. Wahrscheinlich waren die Floralia zu Anfang ein beweglicher Feiertag (''feriae conceptivae'') und wurden erst später auf den 3. Mai festgelegt.
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An diesem Tag wurde das unscheinbare Blühen der wichtigsten Wirtschaftspflanze des römischen Imperiums mit reichlich Blumenschmuck gefeiert. Wahrscheinlich ist auch eine Blumen- und Getreideprozession zum Heiligtum der [[Flora]] in Verbindung mit einem unblutigen Opfer für die Göttin, welcher allgemein nur unblutige Opfer dargebracht werden durften.
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''Ludi Florales''
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Erst im Jahr 238 v. Chr. wurde [[Flora]] am 28. April ein Tempel geweiht. Seitdem wurden von Beginn dieses Tages bis Anfang Mai die ''Ludi Florales'' gefeiert. Deren Organisation lag zuerst in den Händen der plebeiischen [[Aedil|Aedile]], seit der Kaiserzeit in denen der [[Praetor|Praetoren]].  
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Die Ludi Florales galten wie auch die Floralia als ausgelassenes, 'plebeisches' Volksfest, an welchem sich vor allem das niedere Volk, Schauspieler, Tänzerinnen und Dirnen beteiligten. Im Circus wurden Tierhetzen auf Hasen und Ziegen veranstaltet, welche als Symboltiere der Fruchtbarkeit galten. Dazu gab es Bühnenspiele, welche Ovid als ''scaena levis'', als leichte Muse bezeichnet, da dort eine Menge Kurtisanen auftraten, welche öffentlich tanzten und sich entkleideten. Die Floralia hatten allgemein einen sehr erotisch-üppigen Charakter, welcher von den Bürgern im Rahmen der Konventionen ausgelegt wurde, oder auch stellvertretend von Prostituierten, welche die Göttin Flora als ihre Patronin feierten und sich besonders freizügig zeigten. Auch das Ausstreuen von  Hülsenfrucht-Samen (Erbsen, Bohnen) unters Volk spielte deutlich auf den sexuellen Aspekt des Blütenfestes an und thematisierte den Mythos von der Empfängnis des Mars durch Iuno.
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Die Unmoral der Ludi Florales wurde von Lactanz aufs schärfste verurteilt.
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''Quellen:'' <br>
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Fritz Graf: ''Flora'', Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. IV, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 1998; <br>
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Dorothea Baudy: ''Floralia'', Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. IV, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 1998; <br>
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G'erard Freyburger, Übs.: S. Unteregge: ''Ludi'', Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. VII, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 1999; <br>
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[[Quellen_zum_Kalender#Inscr|Inscr. It. XIII2]], S. 454;
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[[Quellen_zum_Kalender#Latte|Latte]], S. 73;
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[[Quellen_zum_Kalender#Koenig|König]], S. 60;
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Wissowa, [[Quellen_zum_Kalender#RE|RE]] VI, Sp. 279;
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Eisenhut, [[Quellen_zum_Kalender#Pauly|Kl.Pauly]] II, Sp. 579;
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Le Bonniec, [[Quellen_zum_Kalender#LAW|LAW]], Sp. 982;
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[[Quellen_zum_Kalender#Scullard|Scullard]], S182;

Version vom 27. April 2006, 22:19 Uhr

3. Mai

Bei den Floralia handelte es sich um einen Festtag zu Ehren der "Mutter Flora", der Patronin der Blumen und des Frühlings und Göttin der allgemeinen Blüte. Die Feier bezog sich ursprünglich wahrscheinlich speziell auf die Getreideblüte. Die Blütezeit ist eine der wichtigsten Phasen in der Getreideentwicklung, von ihr ist auch der Erntetag abhängig. Wahrscheinlich waren die Floralia zu Anfang ein beweglicher Feiertag (feriae conceptivae) und wurden erst später auf den 3. Mai festgelegt.

An diesem Tag wurde das unscheinbare Blühen der wichtigsten Wirtschaftspflanze des römischen Imperiums mit reichlich Blumenschmuck gefeiert. Wahrscheinlich ist auch eine Blumen- und Getreideprozession zum Heiligtum der Flora in Verbindung mit einem unblutigen Opfer für die Göttin, welcher allgemein nur unblutige Opfer dargebracht werden durften.


Ludi Florales

Erst im Jahr 238 v. Chr. wurde Flora am 28. April ein Tempel geweiht. Seitdem wurden von Beginn dieses Tages bis Anfang Mai die Ludi Florales gefeiert. Deren Organisation lag zuerst in den Händen der plebeiischen Aedile, seit der Kaiserzeit in denen der Praetoren.

Die Ludi Florales galten wie auch die Floralia als ausgelassenes, 'plebeisches' Volksfest, an welchem sich vor allem das niedere Volk, Schauspieler, Tänzerinnen und Dirnen beteiligten. Im Circus wurden Tierhetzen auf Hasen und Ziegen veranstaltet, welche als Symboltiere der Fruchtbarkeit galten. Dazu gab es Bühnenspiele, welche Ovid als scaena levis, als leichte Muse bezeichnet, da dort eine Menge Kurtisanen auftraten, welche öffentlich tanzten und sich entkleideten. Die Floralia hatten allgemein einen sehr erotisch-üppigen Charakter, welcher von den Bürgern im Rahmen der Konventionen ausgelegt wurde, oder auch stellvertretend von Prostituierten, welche die Göttin Flora als ihre Patronin feierten und sich besonders freizügig zeigten. Auch das Ausstreuen von Hülsenfrucht-Samen (Erbsen, Bohnen) unters Volk spielte deutlich auf den sexuellen Aspekt des Blütenfestes an und thematisierte den Mythos von der Empfängnis des Mars durch Iuno.

Die Unmoral der Ludi Florales wurde von Lactanz aufs schärfste verurteilt.


Quellen:
Fritz Graf: Flora, Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. IV, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 1998;
Dorothea Baudy: Floralia, Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. IV, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 1998;
G'erard Freyburger, Übs.: S. Unteregge: Ludi, Der neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Bd. VII, Hrsg. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Weimar 1999;
Inscr. It. XIII2, S. 454; Latte, S. 73; König, S. 60; Wissowa, RE VI, Sp. 279; Eisenhut, Kl.Pauly II, Sp. 579; Le Bonniec, LAW, Sp. 982; Scullard, S182;