Zivile Kleidung: Unterschied zwischen den Versionen
K |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Kategorie:Alltag]] | [[Kategorie:Alltag]] | ||
In der Stadt - auf jeden Fall bei der Ausübung einer öffentlichen Funktion - mußte der römische Bürger über der Tunika den traditionellen Umhang, die Toga, tragen. Ihre Farbe zeigte seinen gesellschaftlichen Rang an. | In der Stadt - auf jeden Fall bei der Ausübung einer öffentlichen Funktion - mußte der römische Bürger über der Tunika den traditionellen Umhang, die Toga, tragen. Ihre Farbe zeigte seinen gesellschaftlichen Rang an. | ||
− | So hüllte sich der normale Erwachsene in eine schlichte Toga, welche die natürliche, bräunliche Farbe der Wolle besaß, aus der man sie gefertigt hatte. Ein Kandidat für ein öfentliches Amt hatte eine strahlend weiß gebleichte Toga an, während ein augur (römischer Priester) eine safrangelbe wählte. [[Senatoren]] wiederum trugen die toga praetexta, die mit einem purpurnen Band gesäumt war. Den nötigen Farbstoff lieferten Meerestiere wie die Purpurschnecke. | + | So hüllte sich der normale Erwachsene in eine schlichte Toga, welche die natürliche, bräunliche Farbe der Wolle besaß, aus der man sie gefertigt hatte. Ein Kandidat ''([[Candidatus]])'' für ein öfentliches Amt hatte eine strahlend weiß gebleichte Toga an, während ein augur (römischer Priester) eine safrangelbe wählte. [[Senatoren]] wiederum trugen die toga praetexta, die mit einem purpurnen Band gesäumt war. Den nötigen Farbstoff lieferten Meerestiere wie die Purpurschnecke. |
Ein siegreicher General kleidete sich in ein mit Gold eingefasstes Oberkleid. | Ein siegreicher General kleidete sich in ein mit Gold eingefasstes Oberkleid. | ||
Das Anlegen der Toga erforderte ein kompliziertes Faltenlegen, und man mußte sich vom seiner Frau oder einem [[Sklaven]] dabei helfen lassen. Da sie hastige Bewegungen verhinderte, verlieh die Robe ihrem träger zwar eine gewisse Würde, war aber höchst unbequem und lästig. Es gestaltete sich sehr schwierig, damit zu arbeiten oder zu kämpfen. So überrascht es kaum, dass die Toga in der Kaiserzeit allmählich aus der Mode kam und durch praktische Kleidungsstücke ersetzt wurde; vergebens erließen Claudius und andere Kaiser Verfügugen , dass Männer von Rang den traditionellen Umhang zu bestimmten Anlässen tragen mußten. | Das Anlegen der Toga erforderte ein kompliziertes Faltenlegen, und man mußte sich vom seiner Frau oder einem [[Sklaven]] dabei helfen lassen. Da sie hastige Bewegungen verhinderte, verlieh die Robe ihrem träger zwar eine gewisse Würde, war aber höchst unbequem und lästig. Es gestaltete sich sehr schwierig, damit zu arbeiten oder zu kämpfen. So überrascht es kaum, dass die Toga in der Kaiserzeit allmählich aus der Mode kam und durch praktische Kleidungsstücke ersetzt wurde; vergebens erließen Claudius und andere Kaiser Verfügugen , dass Männer von Rang den traditionellen Umhang zu bestimmten Anlässen tragen mußten. | ||
Bei inoffiziellen Gelegenheiten wurde die Toga von einem einfachen Obergewand, dem amictus, verdrängt. Bürger, die am späten Nachmittag zum Speissen ausgingen, bevorzugten die synthesis, eine Kreuzung zwischen Tunika und Toga. | Bei inoffiziellen Gelegenheiten wurde die Toga von einem einfachen Obergewand, dem amictus, verdrängt. Bürger, die am späten Nachmittag zum Speissen ausgingen, bevorzugten die synthesis, eine Kreuzung zwischen Tunika und Toga. |
Version vom 14. September 2006, 13:12 Uhr
In der Stadt - auf jeden Fall bei der Ausübung einer öffentlichen Funktion - mußte der römische Bürger über der Tunika den traditionellen Umhang, die Toga, tragen. Ihre Farbe zeigte seinen gesellschaftlichen Rang an. So hüllte sich der normale Erwachsene in eine schlichte Toga, welche die natürliche, bräunliche Farbe der Wolle besaß, aus der man sie gefertigt hatte. Ein Kandidat (Candidatus) für ein öfentliches Amt hatte eine strahlend weiß gebleichte Toga an, während ein augur (römischer Priester) eine safrangelbe wählte. Senatoren wiederum trugen die toga praetexta, die mit einem purpurnen Band gesäumt war. Den nötigen Farbstoff lieferten Meerestiere wie die Purpurschnecke. Ein siegreicher General kleidete sich in ein mit Gold eingefasstes Oberkleid. Das Anlegen der Toga erforderte ein kompliziertes Faltenlegen, und man mußte sich vom seiner Frau oder einem Sklaven dabei helfen lassen. Da sie hastige Bewegungen verhinderte, verlieh die Robe ihrem träger zwar eine gewisse Würde, war aber höchst unbequem und lästig. Es gestaltete sich sehr schwierig, damit zu arbeiten oder zu kämpfen. So überrascht es kaum, dass die Toga in der Kaiserzeit allmählich aus der Mode kam und durch praktische Kleidungsstücke ersetzt wurde; vergebens erließen Claudius und andere Kaiser Verfügugen , dass Männer von Rang den traditionellen Umhang zu bestimmten Anlässen tragen mußten. Bei inoffiziellen Gelegenheiten wurde die Toga von einem einfachen Obergewand, dem amictus, verdrängt. Bürger, die am späten Nachmittag zum Speissen ausgingen, bevorzugten die synthesis, eine Kreuzung zwischen Tunika und Toga.