Serapis-Isis-Religion: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
(→Wunder) |
|||
Zeile 279: | Zeile 279: | ||
+ | |||
+ | == Gebete == | ||
+ | |||
+ | Leider sind die Gebete der Religion aus verschieden Gründen kaum erforscht, zusätzlich handelt es sich um eine heute schwer verständliche Materie. Der große Teil der Gebete basiert noch nicht auf platonischem Denken, was uns in heutigen religiösen Vorstellungen so vertaut ist, auf der anderen Seite, kennen sie bereits einen Allgott. Diese Tatsache und die Beschreibung, auf uns heute teilweise abstrus wirkender Rituale, machen sie sehr schwer zugänglich. Gerade in den Gebeten gibt es keine klare Grenze, zwischen Religion und Magie, welche aber heute von der Wissenschaft und den Religionen sehr streng gezogen wird. Gebete waren jedoch in dieser Religion sehr wichtig, daher ist die mangelnde Beschäftigung mit ihnen ein verzerrender Verlust. | ||
+ | |||
+ | Um hier einen Mittelweg zwischen der mangelnder Erforschung, ihrer Komplexität und ihrer Wichtigkeit zu finden seien hier zwei Gebete dargestellt. Es handelt sich bei beiden um lobende Gebete an den Allgott. Dies soll nicht den Eindruck erwecken alle Gebete sein so. Es ebenfalls eine große Mange an Gebeten zu den Einweihungen, für die Weihe von Gegenständen, um Gunst zu erlangen oder sein Schicksal zu bessern. | ||
+ | |||
+ | === Hymnus auf auf den EINEN Gott === | ||
+ | |||
+ | '''„Wer hat die Gestalten der Sterne geschaffen? Wer hat ihren Weg erfunden? Wer war der Erzeuger der Früchte? Wer hat die Berge in die Höhe gehoben? Wer hat den Winden befohlen, ihr Werk nach den Jahreszeiten zu vollführen? Wer ist der Gott der Ewigkeit, der die Ewigkeit hervorbringt und in Ewigkeiten herrscht? Du, der EINE unsterbliche Gott. Du bist der Erzeuger von allem; du teilst allen ihre Seelen zu und du lenkst alles, König der Ewigkeiten und Herr; du, vor dem die Berge und die Ebenen erzittern, die Wasser der Quellen und der Flüsse, die Waldschluchten auf der Erde und die Winde, alles, was entstanden ist; der hoch droben leuchtende Himmel und alle Meere fürchten dich, allmächtiger Herrscher, heiliger Gott, Herr über alles. Durch deine Kraft sind die Elemente und wächst alles, in der Luft und auf der Erde, im Wasser und im Hauch des Feuers.“''' — Merkelbach § 374 | ||
+ | |||
+ | === Gebet an den Allgott === | ||
+ | '''„Her zu mir, du Gott aus den vier Winden<sup>1</sup>, Allherrscher, der du den Menschen den Lebenshauch eingeblasen hast, dessen geheimer Name unaussprechlich ist, vor dessen Namen auch die Dämonen erschrecken, wenn sie ihn hören, dessen unermüdliche Augen sind: [[Helios]], der lodernde Dämon, [[Horos]], der Herr des heilen Auges und [[Selene]]-[[Thoth]],<sup>2</sup> die in den Augen der Menschen leuchten,<sup>3</sup> dessen Haupt der Himmel ist, dessen Leib die Luft, dessen Füße die Erde.'''<br /><br /> | ||
+ | |||
+ | '''Du bist der [[Okeanos]], der gute Dämon, der Herr, der das Gute erzeugt, der die gesamte bewohnte Welt und den ganzen Kosmos nährt und erhält.'''<br /><br /> | ||
+ | |||
+ | '''Am Himmel ist festgelegt dein ewiger Prozessionsweg<sup>4</sup>, auf dem dein Name in den sieben Buchstaben<sup>5</sup> zur Harmonie der sieben Töne festgelegt<sup>6</sup> ist, aus dessen guten Einflüssen die Sternengötter und [[Fortunae]]<sup>7</sup> und [[Parzen]]<sup>8</sup> stammen, durch den verliehen werden Reichtum, Glück, gutes Alter und schöne Bestattung.'''<br /><br /> | ||
+ | |||
+ | '''Du, Herr des Lebens, der du als König herrscht im oberen und im unteren Land, dessen Gerechtigkeit nie unzugänglich ist, dessen ruhmvollen Namen die [[Musen]] besingen, dem als Satelliten<sup>9</sup> dienen He und Ho, Cho und Chuch, Nun und Nauni, Amun und Amunith, bei dem die untrügliche Wahrheit ist:'''<br /><br /> | ||
+ | |||
+ | '''Gib, dass mich auch viele Personen, die sich im Fleisch bewegen, nicht überwinden können, dass kein Geist, kein mir entgegentretendes Gespenst, keines von den Übeln im Hades sich mir entgegenstellt.'''<br /><br /> | ||
+ | |||
+ | '''Zum Schutz werde ich deinen Namen, wie ein Amulett, in meinem Herzen bewahren: ΦΙΡΙΜ�?ΟΥ�? Α�?ΟΚ,<sup>10</sup> ΣΡΩ,<sup>11</sup> �?ΟΥΣΙ �?ΟΥΣΙ,<sup>12</sup> ΣΙΕΘΩ ΣΙΕΘΩ,<sup>13</sup> ΒΕ�?ΟΥ.<sup>14</sup>“''' | ||
+ | |||
+ | <sup>1</sup> Himmelsrichtungen | ||
+ | <sup>2</sup> Die Sonne, also die Götter Helios-Horos und der Mond, also die Göttinnen Selene-Thoth, sind seine unermüdlichen Augen. | ||
+ | <sup>3</sup> Sonne und Mond spiegeln sich in den Pupillen von Menschen wieder. | ||
+ | <sup>4</sup> Ekliptik von Sonne, Mond und Planeten | ||
+ | <sup>5</sup> Planeten | ||
+ | <sup>6</sup> Sphärenharmonie | ||
+ | <sup>7</sup> Göttin des Glücks | ||
+ | <sup>8</sup> Göttin des Schicksals | ||
+ | <sup>9</sup> Wächter | ||
+ | <sup>10</sup> Ich bin derjenige, der aus dem Urgewässer kam, | ||
+ | <sup>11</sup> der Widder, die abendliche Erscheinungsform des Re, | ||
+ | <sup>12</sup> Gott der Götter, | ||
+ | <sup>13</sup> [[Basilisk]] der Basilisken, | ||
+ | <sup>14</sup> [[Phönix]]. | ||
== Wunder == | == Wunder == |