Eravisker: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Juni 2005, 19:05 Uhr
Die Eravisker (lat. Eravisci) waren ein keltischer Stamm im heutigen Ungarn (Transdanubien).
Geschichte
Im 1. Jahrhundert v. Chr. wanderten die Eravisker nach Transdanubien ein. Die heutige ungarische Hauptstadt, Budapest, geht auf das Oppidum der Eravisker bei Gellértberg zurück, das Mitte des 1. Jahrhundert v. Chr. (die Angaben in der Literatur variieren zwischen 300 v. Chr. und 1. Jhd. v. Chr. ) errichtet wurde. Sie kamen vermutlich aus dem Norden und eroberten das vorher von Illyrern bewohnte Gebiet.
Nach der Einverleibung des Gebietes in das römische Reich spätestens im Jahre 11 v. Chr. bewahrten die Eravisker noch lange ihre eigenständige Kultur. Aus Steinreliefs und von Grabsteinen ist bekannt, dass keltische Kleidung und keltischer Schmuck ihre Bedeutung auch in der oft schnell assimilierten Oberschicht behielten.
Während der Unruhen gegen die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. blieben die Eravisker weitestgehend neutral, pflegten sogar ökonomische oder politische Kontakte mit Rom, was von Münzfunden belegt wird.
Kultur
Kulturell waren die Eravisker stark von den Illyrern geprägt. Als Stammesgott ist aus römischer Zeit ein Iuppiter Teutanus bekannt. Da dieser im Lateinischen offensichtlich mit Jupiter gleichgesetzt wurde, hat es sich eventuell um den keltischen Himmelsgott gehandelt. Mehrere Inschriften zwischen den Jahren 178 und 288 n. Chr. sind auf den 11. Juni datiert, wenige Tage vor der Sommersonnenwende, wohl das Datum an dem der Gott gefeiert wurde.
Quelle: Lexikon