Herophilos von Chalkedon: Unterschied zwischen den Versionen

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Herophilos, der um 300 v. Chr. gelebt hat, war ein Anhänger des Hippokrates und ein Vertreter der alexandrinischen Schule. Später, durch seine Forschungen, tendierte er jedoch auch zu den skeptischen Philosophen. Durch Herophilos hat die Medizin große anatomische Kenntnisse gewonnen. Genau beschreibt er das Auge, das Gehirn mit den Hohlräumen [Ventrikel] und den Gehirnhäuten, die Gefäßsysteme des Körpers, die männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen. Er gab auch einen Teil des Darmes den Namen, der er heute auch noch hat, Duodenum- der Zwölffingerdarm. Es heißt, dass Herophilos auch Vivisektionen, das heißt das anatomische Forschen und Sezieren am lebenden Menschen, durchgeführt hat. Doch belegt ist dies nicht.
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[[Kategorie:Person|Herophilos Chalkedon]]
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Herophilos (* um 325 v. Chr., † um 255 v. Chr.) aus [[Chalkedon]] (heute Kadıköy, ein Stadtteil Istanbuls) zählt zusammen mit [[Erasistratos]] zu den wichtigsten Medizinern der alexandrinischen Schule. Er gilt als der erste Anatom der Geschichte, der wissenschaftlichen Sektionen an Menschen vornahm.
  
Als Schüler des Dogmatiker Praxagoras verfolgte er auch die Pulslehre. Durch genaues Beobachten mit der Wasseruhr forschte er an der Lehre. Auch unterschied Herophilos zwischen zwei unterschiedlichen Lähmungen, Lähmungen der Bewegung und Ausfall sensiblen Reizen gegenüber. Er verfolgte zwar die Säftelehre, doch hinderte ihn sein Skeptizismus nicht, die Theorie durch Experimente belegt oder widerlegt zu sehen. In seiner praktischen Tätigkeit griff er aber durchaus auf die „Götterhände“ und den Aderlass zurück.
 
  
Ein berühmter Ausspruch von ihm ist:
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Herophilos war ein Anhänger des [[Hippokrates von Kós|Hippokrates]] Durch seine Forschungen tendierte er später jedoch auch zu den [[Skeptizismus|skeptischen Philosophen]]. Durch Herophilos gewann die Medizin große anatomische Kenntnisse. Genau beschrieb er das Auge, das Gehirn mit den Hohlräumen (''ventrikel'') und den Gehirnhäuten, die Gefäßsysteme des Körpers, sowie die männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen. Er gab auch einen Teil des Darmes den Namen, der er heute auch noch hat: ''duodenum'' – der Zwölffingerdarm (nach dem griech. ''dodekadaktylos'', dt. "Zwölf Finger lang"). Es heißt, dass Herophilos auch Vivisektionen, also das anatomische Forschen und Sezieren am lebenden Menschen, durchgeführt hat. Doch belegt ist dies nicht.
  
''„Der beste Arzt ist derjenige, der das Mögliche vom Unmöglichen unterscheiden kann!''
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Als Schüler des Dogmatiker [[Praxagoras]] verfolgte er auch die Pulslehre und erkannte vermutlich, dass die Arterien keine Luft (wie damals allgemein angenommen) sondern Blut enthalten. Auch unterschied Herophilos erstmals zwischen zwei unterschiedlichen Lähmungen: Motorischen Lähmungen der Bewegung einerseits und sensorische Lähmungen, also der Ausfall sensibler Reize, andererseits. Er verfolgte zwar die [[Viersäftelehre|Säftelehre]] (die von der Annahme ausging, dass Krankheiten durch ein Ungleichgewicht von "Körpersäften" verursacht werden), doch hinderte ihn sein Skeptizismus nicht, die Theorie durch Experimente belegt oder widerlegt zu sehen. In seiner praktischen Tätigkeit griff er aber durchaus auf die "Götterhände" und den Aderlass zurück.
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Herophilos’ Werke sind nur in Zitaten überliefert. Ein berühmter Ausspruch von ihm ist: ''"Der beste Arzt ist derjenige, der das Mögliche vom Unmöglichen unterscheiden kann!"''
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'''Literatur:''' <br>
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[http://de.wikipedia.org/wiki/Herophilos_von_Chalkedon Wikipedia] <br>
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M. C. Howatson (Hrsg.), ''Reclams Lexikon der Antike'', ergänzte Ausgabe 2006

Version vom 21. Januar 2007, 16:47 Uhr

Herophilos (* um 325 v. Chr., † um 255 v. Chr.) aus Chalkedon (heute Kadıköy, ein Stadtteil Istanbuls) zählt zusammen mit Erasistratos zu den wichtigsten Medizinern der alexandrinischen Schule. Er gilt als der erste Anatom der Geschichte, der wissenschaftlichen Sektionen an Menschen vornahm.


Herophilos war ein Anhänger des Hippokrates Durch seine Forschungen tendierte er später jedoch auch zu den skeptischen Philosophen. Durch Herophilos gewann die Medizin große anatomische Kenntnisse. Genau beschrieb er das Auge, das Gehirn mit den Hohlräumen (ventrikel) und den Gehirnhäuten, die Gefäßsysteme des Körpers, sowie die männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen. Er gab auch einen Teil des Darmes den Namen, der er heute auch noch hat: duodenum – der Zwölffingerdarm (nach dem griech. dodekadaktylos, dt. "Zwölf Finger lang"). Es heißt, dass Herophilos auch Vivisektionen, also das anatomische Forschen und Sezieren am lebenden Menschen, durchgeführt hat. Doch belegt ist dies nicht.

Als Schüler des Dogmatiker Praxagoras verfolgte er auch die Pulslehre und erkannte vermutlich, dass die Arterien keine Luft (wie damals allgemein angenommen) sondern Blut enthalten. Auch unterschied Herophilos erstmals zwischen zwei unterschiedlichen Lähmungen: Motorischen Lähmungen der Bewegung einerseits und sensorische Lähmungen, also der Ausfall sensibler Reize, andererseits. Er verfolgte zwar die Säftelehre (die von der Annahme ausging, dass Krankheiten durch ein Ungleichgewicht von "Körpersäften" verursacht werden), doch hinderte ihn sein Skeptizismus nicht, die Theorie durch Experimente belegt oder widerlegt zu sehen. In seiner praktischen Tätigkeit griff er aber durchaus auf die "Götterhände" und den Aderlass zurück.

Herophilos’ Werke sind nur in Zitaten überliefert. Ein berühmter Ausspruch von ihm ist: "Der beste Arzt ist derjenige, der das Mögliche vom Unmöglichen unterscheiden kann!"


Literatur:
Wikipedia
M. C. Howatson (Hrsg.), Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006