Numerianus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
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(Kaiser, Numerianus, Carnius, Diocletian, Carus, Rom)
 
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Im Juli oder August des Jahres 283 starb sein Vater [[Carus]] plötzlich während eines Feldzugs gegen die Perser durch einen Blitzschlag. Wie geplant, ging die Nachfolge reibungslos auf dessen beide Söhne über, und Numerianus fiel nun die Aufgabe zu, den Feldzug weiter zu führen. Allerdings erwies sich der neue Kommandant als unfähig in militärischer Hinsicht. Als er infolge einer Augenentzündung auch noch halb erblindete, gab Numerianus den Befehl zum Rückzug; er wollte sich mit dem vom Vater Erreichten begnügen. Im Winter 283 schlug das Heer sein Winterlager in [[Syria]] auf, und im Frühjahr 284 begann es mit dem Marsch nach Byzanz. Infolge seiner Augenkrankheit musste Numerianus die gesamte Reise in einer hermetisch abgeriegelten Sänfte verbringen.
 
Im Juli oder August des Jahres 283 starb sein Vater [[Carus]] plötzlich während eines Feldzugs gegen die Perser durch einen Blitzschlag. Wie geplant, ging die Nachfolge reibungslos auf dessen beide Söhne über, und Numerianus fiel nun die Aufgabe zu, den Feldzug weiter zu führen. Allerdings erwies sich der neue Kommandant als unfähig in militärischer Hinsicht. Als er infolge einer Augenentzündung auch noch halb erblindete, gab Numerianus den Befehl zum Rückzug; er wollte sich mit dem vom Vater Erreichten begnügen. Im Winter 283 schlug das Heer sein Winterlager in [[Syria]] auf, und im Frühjahr 284 begann es mit dem Marsch nach Byzanz. Infolge seiner Augenkrankheit musste Numerianus die gesamte Reise in einer hermetisch abgeriegelten Sänfte verbringen.
  
Laut antiken Historikern sollte sich diese Tatsache später verhängnisvoll erweisen: Numerianus' Berater, der [[Prätorianerpräfekt]] Arrius Aper, ließ seinen Herrn heimlich ermorden und gab den Befehl, die Leiche in der Sänfte zu behalten. Auf Anfragen der Soldaten hin gab Aper vor, dass der [[Kaiser]] wegen seiner Krankheit die Sänfte nicht verlassen dürfte. Das Verbrechen flog erst einige Tage später auf, als der Verwesungsgeruch nicht mehr zu überdecken war. Aper wurde fast umgehend auf Befehl des nun (ungeachtet der Tatsache, dass [[Carinus]] immer noch in Rom herrschte) von den Soldaten zum neuen [[Kaiser]] ausgerufenen [[Diocletian]] hingerichtet. [[Carinus]] ließ seinen toten Bruder vergöttlichen; und nach dem Tode von [[Carinus]] fiel Numerianus zusammen mit seiner ganzen Familie der Damnatio memoriae anheim.
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Laut antiken Historikern sollte sich diese Tatsache später verhängnisvoll erweisen: Numerianus' Berater, der [[Prätorianerpräfekt]] Arrius Aper, ließ seinen Herrn heimlich ermorden und gab den Befehl, die Leiche in der Sänfte zu behalten. Auf Anfragen der Soldaten hin gab Aper vor, dass der [[Kaiser]] wegen seiner Krankheit die Sänfte nicht verlassen dürfte. Das Verbrechen flog erst einige Tage später auf, als der Verwesungsgeruch nicht mehr zu überdecken war. Aper wurde fast umgehend auf Befehl des nun (ungeachtet der Tatsache, dass [[Carinus]] immer noch in Rom herrschte) von den Soldaten zum neuen [[Kaiser]] ausgerufenen [[Diokletian]] hingerichtet. [[Carinus]] ließ seinen toten Bruder vergöttlichen; und nach dem Tode von [[Carinus]] fiel Numerianus zusammen mit seiner ganzen Familie der Damnatio memoriae anheim.
  
 
Im Ganzen betrachtet muss konstatiert werden, dass Numerianus schlicht ungeeignet war für die Staatsgeschäfte. Stattdessen war er offenbar ein durchaus begabter Dichter, der von seinen Zeitgenossen in einer Reihe mit dem berühmten Lyriker Nemesianus genannt wurde.
 
Im Ganzen betrachtet muss konstatiert werden, dass Numerianus schlicht ungeeignet war für die Staatsgeschäfte. Stattdessen war er offenbar ein durchaus begabter Dichter, der von seinen Zeitgenossen in einer Reihe mit dem berühmten Lyriker Nemesianus genannt wurde.

Version vom 3. Juni 2005, 19:49 Uhr

Marcus Aurelius Numerius Numerianus (253 - 284) regierte von 283 bis 284 zusammen mit seinem älteren Bruder Carinus das römische Reich, wobei ihm die Verwaltung der Ostprovinzen unterstellt wurde.

Der jüngste Sprößling des späteren Kaisers Carus wurde 253 in einem unbekannten Ort geboren. Eher ein literarisch begabter Schöngeist als ein Staatsmann, wurdem seinem älteren Bruder Carinus schon früh die Nachfolge als Herrscher in den wichtigen Provinzen des Westens zugesprochen. Auch in der Titelvergabe wurde er stets hinter Carinus gestellt: Während Numerianus nur den Titel eines Caesar erhielt, wurde im Westen sein Bruder als Augustus gefeiert.

Im Juli oder August des Jahres 283 starb sein Vater Carus plötzlich während eines Feldzugs gegen die Perser durch einen Blitzschlag. Wie geplant, ging die Nachfolge reibungslos auf dessen beide Söhne über, und Numerianus fiel nun die Aufgabe zu, den Feldzug weiter zu führen. Allerdings erwies sich der neue Kommandant als unfähig in militärischer Hinsicht. Als er infolge einer Augenentzündung auch noch halb erblindete, gab Numerianus den Befehl zum Rückzug; er wollte sich mit dem vom Vater Erreichten begnügen. Im Winter 283 schlug das Heer sein Winterlager in Syria auf, und im Frühjahr 284 begann es mit dem Marsch nach Byzanz. Infolge seiner Augenkrankheit musste Numerianus die gesamte Reise in einer hermetisch abgeriegelten Sänfte verbringen.

Laut antiken Historikern sollte sich diese Tatsache später verhängnisvoll erweisen: Numerianus' Berater, der Prätorianerpräfekt Arrius Aper, ließ seinen Herrn heimlich ermorden und gab den Befehl, die Leiche in der Sänfte zu behalten. Auf Anfragen der Soldaten hin gab Aper vor, dass der Kaiser wegen seiner Krankheit die Sänfte nicht verlassen dürfte. Das Verbrechen flog erst einige Tage später auf, als der Verwesungsgeruch nicht mehr zu überdecken war. Aper wurde fast umgehend auf Befehl des nun (ungeachtet der Tatsache, dass Carinus immer noch in Rom herrschte) von den Soldaten zum neuen Kaiser ausgerufenen Diokletian hingerichtet. Carinus ließ seinen toten Bruder vergöttlichen; und nach dem Tode von Carinus fiel Numerianus zusammen mit seiner ganzen Familie der Damnatio memoriae anheim.

Im Ganzen betrachtet muss konstatiert werden, dass Numerianus schlicht ungeeignet war für die Staatsgeschäfte. Stattdessen war er offenbar ein durchaus begabter Dichter, der von seinen Zeitgenossen in einer Reihe mit dem berühmten Lyriker Nemesianus genannt wurde.


Quelle: Adlexikon