Masada: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Gipfelplateau von Masada ist schiffsförmig mit ca.600 m Länge und ca.300 m größter Breite. Ringsherum war es von einer 4 m starken Kasemattenmauer umgeben, über die sich 110 Türme erhoben, die zwischen 6 und 30 m hoch waren. Mauer und Türme waren weiß verputzt. Es gab drei Tore: eins im Osten am Ende des "Schlangensteigs"; eins im Westen unweit des Westpalastes, das man durch eine relativ breite Treppe erreichte; und ein Wassertor im Nordwesten, das zu den Wasserreservoirs führte.<br> | + | Das Gipfelplateau von Masada ist schiffsförmig mit ca. 600 m Länge und ca. 300 m größter Breite. Ringsherum war es von einer 4 m starken Kasemattenmauer umgeben, über die sich 110 Türme erhoben, die zwischen 6 und 30 m hoch waren. Mauer und Türme waren weiß verputzt. Es gab drei Tore: eins im Osten am Ende des "Schlangensteigs"; eins im Westen unweit des Westpalastes, das man durch eine relativ breite Treppe erreichte; und ein Wassertor im Nordwesten, das zu den Wasserreservoirs führte.<br> |
Version vom 24. Mai 2007, 20:59 Uhr
Natürliche Felsenfestung am Westufer des Toten Meeres. Josephus (Jüd. Krieg VII,285) gibt an, dass "der Hohepriester Jonatan" dort eine Burg errichtete. Dabei könnte es sich entweder um den Bruder des Judas Makkabäus gehandelt haben oder um Alexander Jannäus, dessen hebräischer Name Jonatan war. Masada wird wieder als Festung erwähnt, als es 42 v.Chr. von dem nabat. König Malichus I., einem Gegenspieler des Antipater, des Vaters Herodes des Großen, eingenommen wurde (Jüd. Krieg I,237). Herodes benutzte Masada 40 v.Chr. als sicheren Zufluchtsort für seine Familie, bevor er sich nach Rom begab (Josephus, Altert.XIV, 13,7-9; Jüd. Kriege I,238.263-266). Nach seiner Rückkehr baute er in Masada eine ganz neue Festung, die Josephus in allen Einzelheiten beschreibt (Jüd. Kriege VII, 280-300); vermutlich hat Josephus sie vor der Belagerung durch die Römer besucht, obwohl einige Forscher das bestreiten.
Aus den Jahren unmittelbar nach dem Tod des Herodes ist nur wenig über Masada bekannt, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Ort verlassen war. Mit Sicherheit wissen wir, dass zu Beginn des großen jüdischen Aufstandes 66 n.Chr. die Burg von einer römischen Garnison besetzt war (Jüd. Kriege II,408). Diese wurde bald von den Zeloten vertrieben, die Masada bis zum 2.Mai 73 n.Chr. hielten, als sie die Römer eroberten. Masada wird nur selten von anderen klassischen Schriftstellern erwähnt. Strabo (Geographia XVI, 2,44) beschreibt das Gebiet um die Festung; Plinius (Nat. Hist. V, 15,73) erwähnt sie nur kurz, während er auf die Gegend um das Tote Meer und die Essener, die dort lebten, ausführlich eingeht.
Der erste Forscher der Neuzeit, der Masada richtig identifizierte, war E.Robinson, der es 1838 von einem nahegelegenen Hügel aus beobachtete. Zuerst betreten wurde es 1842 von dem amerikanischen Missionar S.W.Wolcott. Wie andere nach ihm erstieg Wolcott den Felsten von der Westseite, wo der Aufstieg viel einfacher ist; irrtümlich hielt er ihn für den von Josephus (Jüd. Krieg VII 282-283) beschriebenen gefährlichen "Schlangensteig". Wolcott hinterließ die erste detallierte Beschreibung der Überreste auf dem Felsen und der röm. Belagerungswerke an seinem Fuss und seinen Hängen.
1848 besuchte eine Expedition der US-Marine Masada. Sie entdeckte die römische Straße von En-Gedi nach Masada, hielt aber ebenfalls den westlichen Zugang irrtümlich fur den "Schlangensteig". Am Nordhang entdeckte sie einen runden Turm, in dem sie ein Fort erkannte. Drei Jahre später wurde die Stätte von dem frz. Archäologen F. de Saulcy aufgesucht, der erst nach seiner Rückkehr von der Bedeutung Masadas erfuhr. Er meinte, die ältesten Überreste der Festung Jonatans, die nach seiner Auffassung auf dem nördlichen Teil des Felsens lag, von denen der Brug des Herodes unterscheiden zu können. 1858 besuchte E.G.Rey Masada. Als Fachmann für Militärwesen gab er sich viel Mühe bei der Beschreibung der Überreste der römischen Lager und Belagerungswerke. Ausserdem untersuchte er die Überreste auf dem Felsen und zeichnete den ersten einigermassen genauen Plan. Er wollte den Palast des Herodes am nördlichen Ende lokalisieren. Der Zoologe H.B. Tristram entdeckte einige unbekannte Tierarten, als er 1863 Masada besuchte.
1867 suchte eine Gruppe von Forschern den Felsen auf. Sie erstiegen ihn als erste von Osten, wobei sie Teile des gefährlichen "Schlangensteigs" entdeckten. In dem großen Gebäude nahe dem Westtor wollten sie den Palast des Herodes wiedergefunden haben und konnten richtig zwischen den Gebäuden des Herodes und denen aus der byz. Zeit unterscheiden.
Der erste Besucher im 20.Jh. war Pater F.M. Abel (1909). Er glaubte, dass die meisten Steine der Gebäude des Herodes von den römischen Eroberern in den Abgrund geworfen worden waren, und schrieb so die Überreste auf dem Felsten späteren Zeiten zu. Einer der wichtigsten Surveys wurde 1931 von dem dt. Archäologen A. Schulten unternommen. Obwohl dieser sich unter anderem mit der römischen Militärarchitektur unterhalb von Masada befasste, untersuchte er auch auch die Gebäude auf dem Felsen genau. Am wichtigsten war seine Identifizierung des herodianischen Palastes mit dem großen Gebäudekomplex auf der Mitte des Felsens, nahe dem westlichen Abstieg.
Die ersten systematischen Grabungen wurden 1955-56 unternommen. Ein völlig neuer Plan der Überreste auf dem Felsen wurde gezeichnet und besondere Aufmerksamkeit wurde den Gebäuden auf seinem nördlichen Teil zugewandt, die als Palast des Herodes identifiziert wurden. Man war überzeugt, dass diese Identifizierung durch die Beschreibung des Josephus (Jüd. Krieg VII, 289) bestätigt war.
Umfangreiche Ausgrabungen wurden 1963-65 von Y. Yadin durchgeführt. Die Ausgräber schlugen folgende chronologische Gliederung vor: a) Gebäude und Gegenstände aus der Zeit vor Herodes; b) Baumassnahmen des Herodes; c) Gebäude und Gegenstände aus der Zeit vor dem jüd. Aufstand gegen die Römer, aber nach Herodes; d) Gebäude und Gegenstände aus den Jahren des jüd. Aufstandes (66-73 n.Chr.); e) Funde aus der römischen Zeit nach dem Aufstand; f) Überreste der byzantinischen Besiedlung.
Nur wenige Reste aus der Zeit vor Herodes wurde entdeckt. Einige Scherben aus dem Chalkolithikum wurden in einer Höhle auf dem Hang gefunden, einige weitere aus der Eisenzeit auf dem Berg selbst. Den Ausgrabungen zufolge waren keine Überreste der Gebäude aus der hasmonäischen Zeit auf dem Plateau von Masada erhalten, und nur zahlreiche Münzen des Alexander Jannäus wurde dieser Zeit zugeschrieben. Seit der Ausgrabung der Doppelpaläste von Jericho, die aus dieser Epoche stammen, möchte man jedoch den südwestlichen Teil des Westpalastes, die kleinen Gebäude nach Osten und Süden sowieso mehrere andere Gebäude in diese Zeit datieren. Erst weitere Ausgrabungen werden diese Theorie abklären. Jedoch gehören alle übrigen Gebäude ausser denen der byz. Zeit zu den Bauten des Herodes.
Herodianische Zeit
Das Gipfelplateau von Masada ist schiffsförmig mit ca. 600 m Länge und ca. 300 m größter Breite. Ringsherum war es von einer 4 m starken Kasemattenmauer umgeben, über die sich 110 Türme erhoben, die zwischen 6 und 30 m hoch waren. Mauer und Türme waren weiß verputzt. Es gab drei Tore: eins im Osten am Ende des "Schlangensteigs"; eins im Westen unweit des Westpalastes, das man durch eine relativ breite Treppe erreichte; und ein Wassertor im Nordwesten, das zu den Wasserreservoirs führte.