Asia: Unterschied zwischen den Versionen

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Asia war eine [[Provinz]] des römischen Reiches, die den Westen Kleinasiens in der heutigen Türkei umfasste. Sie war ursprünglich das Gebiet des Königreichs Pergamon, das 133 v. Chr. durch Erbschaft an [[Rom]] fiel. Die genauen Grenzen der [[Provinz]] wurden mehrmals geändert. In der [[Kaiser]]zeit gehörte Asia zu den sog. senatorischen [[Provinzen]], die durch einen vom [[Senat]] entsandten Statthalter (Pro[[consul]]) verwaltet wurden.  
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Die römische Provinz, die den Westteil des später als "Kleinasien" (''Asia Minor'') bekannten Gebietes, zusammen mit den dazugehörigen Inseln, ausmachte. Als König Attalus III. von Pergamon 133 v.Chr. starb, vermachte er sein Reich Rom und es folgte 129 v.Chr. die Errichtung einer ''provincia'' unter M.Aquilus; da den Römern die Könige von Pergamon als "Könige von Asien" bekannt waren, wurde die Provinz ''Asia'' genannt. Asien war ein reiches Land mit eigenen Rohstoffen, Landwirtschaft und Industrien und ein Zentrum für den Ost-West-Handel. Die römischen Statthalter und Steuereintreiber beuteten diesen Reichtum skrupellos aus. Darauf verbündeten sich die griechischen Einwohner 88-84 v.Chr. mit Mithridates VI., dem König von Pontus, und 80.000 römische Bewohner wurden an einem Tag ermordet. 84 v.Chr. wurden unter Sulla die Provinzverwaltungen und besonders das System der Steuerabgaben neu geordnet. Im 1.Jh. v.Chr. zur Zeit der Bürgerkriege in Rom, litt die Provinz immer noch unter Ausbeutung; Ordnung und Frieden kehrten erst mit der Gründung des Prinzipats wieder ein. Asien wurde jetzt eine senatorische Provinz mit einem Prokonsul als Statthalter, der in Ephesus residierte und dem drei Legaten (Gesandte) und ein Quästor (Schatzmeister) assistierten. In den beiden ersten Jh.n der Kaiserzeit herrschte in Asien großer Wohlstand, von dem die erhaltenen Bauwerke bis heute Zeugnis ablegen.
  
Asia galt als eine der bedeutendsten und reichsten [[Provinzen]] des römischen Reiches, vor allem durch die große Zahl der dort liegenden Städte. Hauptstadt (Sitz des Proconsuls) war Ephesos, das vor allem mit Pergamon und Smyrna um den Vorrang in der [[Provinz]] wetteiferte. Weitere bedeutende Städte waren unter anderem Milet, Sardes, Tralleis, Mylasa und (als Beispiel für eine kleinere, aber gut erforschte Stadt) Aizanoi. In den Städten lebten überwiegend Griechen; auf dem Land gab es auch noch eine nennenswerte vorgriechische Bevölkerung. Die [[Provinz]] wurde, zumindest in den Städten, bereits relativ früh christianisiert.  
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Asien war in zahlreichen Stadtstaaten gegliedert. Einige waren unter den Attaliden autonom gewesen und einige behielten ihre nominele Unabhängigkeit unter den Römern. Unter der Amtsgewalt des Statthalters wurden die Städte von eigenen Beamten und Räten verwaltet. Ihnen zur Seite standen die ''logistes'', vom Kaiser ernannt und für die städtischen Finanzen zuständig. Eine Generalversammlung der Städte (''Commune Asiae'') trat täglich in einer anderen Stadt zusammen, um den offiziellen Kult von Rom und Augustus zu pflegen und sich der Organisation von Spielen und Feiern sowie dem Aufsetzen von Eingaben an den Kaiser in Verwaltungsangelegenheiten zu widmen. Ursprünglich umfasst die Provinz die Landschaften Mysien, Lydien, Ionien und Karien; Phrygien ging an Mithridates VI. und wurde erst nach 116 v.Chr. der Provinz Asien einverleibt.
  
Unter [[Kaiser]] [[Diokletian]] wurde die [[Provinz]] im Rahmen seiner Verwaltungsreform in sieben kleinere [[Provinzen]] unterteilt. Diese trugen die alten Landschaftsnamen (Phrygien, Karien etc.). Damit war die Geschichte der Provinz Asia beendet. In byzantinischer Zeit wurde die Region in Themen (kombinierte militärisch-zivile Verwaltungsbereiche) unterteilt
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Von 49 v.Chr. bis 297 n.Chr. reichte Asien von Tyriaion bis zum Mittelmeer mit den anliegenden Inseln. Im Norden grenzte es an Bithynien, im Südeen an Lykrien und im Osten (seit 25 v.Chr.) an die Provinz Galatien. 297 n.Chr. teilte Diokletian es unter Einbeziehung bislang eigenständiger Provinzen in sieben Provinzen auf. Der Wohlstand kam in der Krise des 3.-4. Jh. zum Erliegen, die durch Bürgerkrieg und Einfälle der Grenzvölker heraufbeschworen wurde. Die Teilnahme am internationalen Fremdhandel hörte mit der Unterbrechung der Verbindung nach Indien und China auf.
  
  
Quelle: [http://lexikon.freenet.de/Asia_%28Provinz%29 Lexikon]
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''Quellen: Archäologisches Bibellexikon, Herausgeber Avraham Negev

Version vom 25. Mai 2007, 13:04 Uhr

Die römische Provinz, die den Westteil des später als "Kleinasien" (Asia Minor) bekannten Gebietes, zusammen mit den dazugehörigen Inseln, ausmachte. Als König Attalus III. von Pergamon 133 v.Chr. starb, vermachte er sein Reich Rom und es folgte 129 v.Chr. die Errichtung einer provincia unter M.Aquilus; da den Römern die Könige von Pergamon als "Könige von Asien" bekannt waren, wurde die Provinz Asia genannt. Asien war ein reiches Land mit eigenen Rohstoffen, Landwirtschaft und Industrien und ein Zentrum für den Ost-West-Handel. Die römischen Statthalter und Steuereintreiber beuteten diesen Reichtum skrupellos aus. Darauf verbündeten sich die griechischen Einwohner 88-84 v.Chr. mit Mithridates VI., dem König von Pontus, und 80.000 römische Bewohner wurden an einem Tag ermordet. 84 v.Chr. wurden unter Sulla die Provinzverwaltungen und besonders das System der Steuerabgaben neu geordnet. Im 1.Jh. v.Chr. zur Zeit der Bürgerkriege in Rom, litt die Provinz immer noch unter Ausbeutung; Ordnung und Frieden kehrten erst mit der Gründung des Prinzipats wieder ein. Asien wurde jetzt eine senatorische Provinz mit einem Prokonsul als Statthalter, der in Ephesus residierte und dem drei Legaten (Gesandte) und ein Quästor (Schatzmeister) assistierten. In den beiden ersten Jh.n der Kaiserzeit herrschte in Asien großer Wohlstand, von dem die erhaltenen Bauwerke bis heute Zeugnis ablegen.

Asien war in zahlreichen Stadtstaaten gegliedert. Einige waren unter den Attaliden autonom gewesen und einige behielten ihre nominele Unabhängigkeit unter den Römern. Unter der Amtsgewalt des Statthalters wurden die Städte von eigenen Beamten und Räten verwaltet. Ihnen zur Seite standen die logistes, vom Kaiser ernannt und für die städtischen Finanzen zuständig. Eine Generalversammlung der Städte (Commune Asiae) trat täglich in einer anderen Stadt zusammen, um den offiziellen Kult von Rom und Augustus zu pflegen und sich der Organisation von Spielen und Feiern sowie dem Aufsetzen von Eingaben an den Kaiser in Verwaltungsangelegenheiten zu widmen. Ursprünglich umfasst die Provinz die Landschaften Mysien, Lydien, Ionien und Karien; Phrygien ging an Mithridates VI. und wurde erst nach 116 v.Chr. der Provinz Asien einverleibt.

Von 49 v.Chr. bis 297 n.Chr. reichte Asien von Tyriaion bis zum Mittelmeer mit den anliegenden Inseln. Im Norden grenzte es an Bithynien, im Südeen an Lykrien und im Osten (seit 25 v.Chr.) an die Provinz Galatien. 297 n.Chr. teilte Diokletian es unter Einbeziehung bislang eigenständiger Provinzen in sieben Provinzen auf. Der Wohlstand kam in der Krise des 3.-4. Jh. zum Erliegen, die durch Bürgerkrieg und Einfälle der Grenzvölker heraufbeschworen wurde. Die Teilnahme am internationalen Fremdhandel hörte mit der Unterbrechung der Verbindung nach Indien und China auf.


Quellen: Archäologisches Bibellexikon, Herausgeber Avraham Negev