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'''Literatur:''' Karl-Wilhelm Weeber, ''Alltag im alten Rom – Das Leben in der Stadt'', 7. Auflage 2003 | '''Literatur:''' Karl-Wilhelm Weeber, ''Alltag im alten Rom – Das Leben in der Stadt'', 7. Auflage 2003 |
Version vom 8. Juni 2007, 13:46 Uhr
Die Ärzte der Antike genossen unter ihren Zeitgenossen ein großes Ansehen. Von Griechenland aus kommend setzte die Heilkunst ihren Siegeszug durch das ganze Imperium fort. Auch die Medikamente, die sie verschrieben, stellten sie selbst her und waren somit Arzt und Apotheker in einem. Erfolgreiche Ärzte konnten sogar Millionäre werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In alter Zeit war die Heilkunde hauptsächlich durch den pater familias verwaltet worden, der als Hausmittel wie Wolle, Öl, Wein oder Kohl verabreichte. Da man gegen Brüche jedoch machtlos war, vertrauten Cato & Co in diesem Fall vor allem auf Zaubersprüche, die jedoch vermutlich wenig Hilfe versprachen.
So wurde 218 v.Chr. der erste griechische Arzt in Rommit großer Freude aufgenommen, weshalb er sogar eine Praxis auf Staatskosten gestellt bekam, wenn auch Cato der Ältere als Wahrer der mos maiorum ihm misstraute und den Griechen Anwendung ihrer Heilkunst als Rache für die Eroberung Griechenlands unterstellte.
Trotz der Achtung der Römer vor diesem Gewerbe wurde es hauptsächlich von Freigelassenen und Fremden ausgeübt, welchen vom Staat durch großzügige Bürgerrechtsverleihung ein Anreiz zur Niederlassung gegeben wurde. Da sie hohe Honorare verlangten, hielten sich viele Familien einen Sklaven als Hausarzt.
Ausbildung
Da es weder staatliche Approbation, noch eine Ausbildung für Ärzte gab, war der Anteil an Quacksalbern in diesem Gewerbe sehr hoch. Dies führte dazu, dass der Ärztestand von den antiken Autoren meist negativ dargestellt wird.
Trotzdem war es durchaus möglich, sich umfassend auf diesen Beruf vorzubereiten. So studierte der Medizinstudent die Schriften des Hippokrates, Galens (erst im 2. Jh. n.Chr.) und pharmakologische Abhandlungen des Dioskurides. Selbst für Nichtgriechen war ein Studium mit Hilfe der acht Bücher de medicina des Celsus möglich. Trotzdem musste vor einer fulminanten Karriere viel Erfahrung gesammelt werden - oft bei einem erfahrenen, möglichst berühmten Arzt.
Ausrüstung
Die Ärzte praktizierten gewöhnlich in ihren Praxen, die mit Truhen und Kästen für Instrumente und Medikamente, möglichweise Stühlen oder Hockern, sowie Gefäßen für Wasser, Öl und Wein, sowie einer Liege ausgerüstet. In einem Nebenzimmer konnte sich oft auch eine "Intensivstation" für frisch Operierte befinden.
Fachärzte
Seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. etablierten sich neben dem Allgemeinarzt (medicus) auch Fachärzte für unterschiedliche Gebiete. Besonders die Chirurgen, die auch die Aufgaben eines Zahnarztes wahrnahmen, Ohrenärzte (auricularius) und besonders Augenärzte (ocularius) scheinen weit verbreitet gewesen zu sein.
Besonders Frauen verdingten sich auch als Hebammen, die am ehesten mit heutigen Gynäkologen vergleichbar sind und bereits über komplexe Instrumente wie Vaginalspecula verfügten.
Während Epedimien tauchten außerdem häufig Scharlatane auf, die sich als Lepra-Ärzte o.ä. ausgaben, um schnelles Geld zu verdienen.
Berühmte Ärzte
Literatur: Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im alten Rom – Das Leben in der Stadt, 7. Auflage 2003