Tempel des Antoninus und der Faustina: Unterschied zwischen den Versionen
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An der nordöstlichen Seite des [[Forum Romanum]], auf Höhe der [[Regia]], erhebt sich bis heute der Tempel des Antoninus und der Faustina. Aufgrund seiner im 7. oder 8. Jahrhundert erfolgten Umwandlung in die Kirche San Lorenzo in Miranda blieb er bis heute gut erhalten. <br> | An der nordöstlichen Seite des [[Forum Romanum]], auf Höhe der [[Regia]], erhebt sich bis heute der Tempel des Antoninus und der Faustina. Aufgrund seiner im 7. oder 8. Jahrhundert erfolgten Umwandlung in die Kirche San Lorenzo in Miranda blieb er bis heute gut erhalten. <br> | ||
Der Tempel wurde unter [[Antoninus Pius]] erbaut und im Jahr 141 n. Chr. geweiht. Ursprünglich war er nur Antoninus’ Gemahlin Faustina ([[Annia Galeria Faustina die Ältere]]) gewidmet, doch nach seinem Tod erweiterte der [[Senat]] diese Widmung auch auf den Bauherrn und ließ am [[Architrav]] eine entsprechende, bis heute erhaltene Inschrift anbringen: ''divo antonino et divae favstinae ex s c''. <br> | Der Tempel wurde unter [[Antoninus Pius]] erbaut und im Jahr 141 n. Chr. geweiht. Ursprünglich war er nur Antoninus’ Gemahlin Faustina ([[Annia Galeria Faustina die Ältere]]) gewidmet, doch nach seinem Tod erweiterte der [[Senat]] diese Widmung auch auf den Bauherrn und ließ am [[Architrav]] eine entsprechende, bis heute erhaltene Inschrift anbringen: ''divo antonino et divae favstinae ex s c''. <br> | ||
Die Fassade des Tempels wird durch sechs, mit korinthischen [[Kapitell]]en gekrönten und den Architrav tragenden Säulen geschmückt. Eine Freitreppe (nicht mehr im Ursprungszustand erhalten) führt zum eigentlichen Gebäude hinauf. Ursprünglich standen zu beiden Seiten Statuen, welche die Zeiten jedoch nicht überdauerten. Der [[Fries]] ist mit Pflanzenmotiven und Greifen verziert. Die [[Cella]] war mit Marmorplatten verkleidet, welche jedoch im Mittelalter abmontiert wurden um sie als Baumaterial für andere Bauten zu verwenden, weshalb heute das nackte Mauerwerk aus [[Tuffgestein]] zu sehen ist.<br> | Die Fassade des Tempels wird durch sechs, mit korinthischen [[Kapitell]]en gekrönten und den Architrav tragenden Säulen geschmückt. Eine Freitreppe (nicht mehr im Ursprungszustand erhalten) führt zum eigentlichen Gebäude hinauf. Ursprünglich standen zu beiden Seiten Statuen, welche die Zeiten jedoch nicht überdauerten. Der [[Fries]] ist mit Pflanzenmotiven und Greifen verziert. Die [[Cella]] war mit Marmorplatten verkleidet, welche jedoch im Mittelalter abmontiert wurden um sie als Baumaterial für andere Bauten zu verwenden, weshalb heute das nackte Mauerwerk aus [[Tuffgestein]] zu sehen ist.<br> | ||
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Quelle: Sofia Pescarin: ''Rom – Antike Bauwerke der Ewigen Stadt'', 2004<br> | Quelle: Sofia Pescarin: ''Rom – Antike Bauwerke der Ewigen Stadt'', 2004<br> | ||
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Aktuelle Version vom 7. Februar 2006, 15:35 Uhr
An der nordöstlichen Seite des Forum Romanum, auf Höhe der Regia, erhebt sich bis heute der Tempel des Antoninus und der Faustina. Aufgrund seiner im 7. oder 8. Jahrhundert erfolgten Umwandlung in die Kirche San Lorenzo in Miranda blieb er bis heute gut erhalten.
Der Tempel wurde unter Antoninus Pius erbaut und im Jahr 141 n. Chr. geweiht. Ursprünglich war er nur Antoninus’ Gemahlin Faustina (Annia Galeria Faustina die Ältere) gewidmet, doch nach seinem Tod erweiterte der Senat diese Widmung auch auf den Bauherrn und ließ am Architrav eine entsprechende, bis heute erhaltene Inschrift anbringen: divo antonino et divae favstinae ex s c.
Die Fassade des Tempels wird durch sechs, mit korinthischen Kapitellen gekrönten und den Architrav tragenden Säulen geschmückt. Eine Freitreppe (nicht mehr im Ursprungszustand erhalten) führt zum eigentlichen Gebäude hinauf. Ursprünglich standen zu beiden Seiten Statuen, welche die Zeiten jedoch nicht überdauerten. Der Fries ist mit Pflanzenmotiven und Greifen verziert. Die Cella war mit Marmorplatten verkleidet, welche jedoch im Mittelalter abmontiert wurden um sie als Baumaterial für andere Bauten zu verwenden, weshalb heute das nackte Mauerwerk aus Tuffgestein zu sehen ist.
Quelle: Sofia Pescarin: Rom – Antike Bauwerke der Ewigen Stadt, 2004