Gamala
Auch Gamla. Jüdische Stadt östlich vom See Gennesaret im Golan; Josephus (Jüd. Krieg IV, 1ff.) sagt, sie liege Tarichäa gegenüber und habe ihren Namen aufgrund der topografischen Lage auf einen Bergsattel (nach aram. gamla = Kamel) erhalten. Im ersten jüdischen Krieg wurde Gamala 67 n.Chr. nach langer und schwieriger Belagerung von Vespasian erobert, zerstört und nicht wiederbesiedelt (Jüd. Krieg IV, 83). Die Stadt war wohl eine hasmonische Gründung; 83-81 v.Chr. eroberte Alexander Jannäus von einem Tyrannen Demetrius eine Festung, die er zur Akropolis und Stadt ausbaute (Josephus, Jüd. Krieg I, 93; Altert.XV, 394). Die Ausgrabungen unter S. Gutman belegen eine Besiedlung im 1.Jh. v.Chr. und 1.Jr. n.Chr.; bemerkenswert sind die Synagoge aus der Mitte des 1.Jh. n.Chr. und freigelegte Teile der Stadtmauer mit reichen Waffenfunden der jüdischen Verteidiger. Die 19,60 x 15,10 m großem an die Stadtmauer erbaute Synagoge wurde durch vier Säulenreihen in einen Mittelteil und vier umlaufende Hallen geteilt, in denen sich Sitzbänke befanden. Der nach Jerusalem ausgerichtete Eingang lag an der kurzen Südwestseite.
Quelle: Archäologisches Bibellexikon, Herausgeber Avraham Negev