Trinken

Aus Theoria Romana
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Die Kunst des Weinbaus

Die alten Römer tranken ihren Wein im allgemeinen mit Wsser verdünnt. Häufig verwendeten sie auch Eis, das auf Eselsrücken aus den Alpen herbeigeschafft und in unterirdischen Hölen gelagert wurde. Die Weinmengen, die verkonsumiert wurden, waren mitunter gewaltig. So beschrieb der Dichter Martial, wie er an einem einzigen Abend fast drei Liter des Rebensaftes drank. Obwohl beispielsweise in Süditalien bereits seit 800 v. Chr. Reben gezogen wurden, begannen die Römer erst um 200 v. Chr., sich für Wein zu interessieren - sowohl zum eigenen Gebrauch als auch um durch den Verkauf Gewinne zu erziehlen. Bei wohlhabenden Römern kam es in Mode, sich an der Küste zwischen Neapel und Sorrent aufwendige Villen mit Blick auf`s Meer zu bauen. Die Eigentümer übernahme die alten, ehemals von den Griechen angelegten Weinberge der Region. Die Weine die sie erzeugten, hatten teilweise ein beachtliche Qualität. Allmählich entstanden auf diese Weise kleine Anbaugebiete, die in der Regel aus einzelnen Villen bestanden - ähnlich der heutigen Chateaux im Gebiet der bekannten Bordeauxweine. Als bester römischer Wein galt allgemein der Falerner, der in Kampanien angebaut wurde. Die Weine waren bernsteinfarben und dürften stark süß geschmeckt haben, ähnlich wie heute Madeira oder italienische Marsala. Aber ide römische Neigung zum Würzen war so groß, dass die Weine zusätzlich mit Hönig (die Römer kannten keinen Zucker), Rosenblütenblättern, Minze und Pfeffer abgeschmeckt und verfeinert wurden. Nicht nur die Wohlhabenden fanden Gefallen am Genuß des Weines. Die ärmere Schicht der Bevölkerung mußte sich mit einer Mischung aus Essig (er wurde aus Wein gewonnen, der sauer geworden war) und Wasser begnügen (Posca).


Quelle: Der Alltag im alten Rom; Weltbild Verlag