Diskussion:Polis

Aus Theoria Romana
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Ich hab die Sache mit den Wohnhäusern im Abschnitt "Stadtbild" im Kapitel "die Polis in hellenistischer Zeit" etwas abgeändert, da er etwas zweideutig war und den Eindruck erwecken könnte, die hellenistischen Häuser wären ungeplant "gewachsen", was ja ein Merkmal der archaisch-klassischen "gewachsenen" Polis war und nicht eines der architektonisch durchgeplanten Städte des Hellenismus. Ich hoffe, das passt so.

Sp. Purgitius Macer: Nene, die hellenistischen Häuser sind schon gewachsen. In den klassischen Stadtneugründungen gab es die nach außen hin und auch im inneren Grundriss sehr ähnlichen bis gleichförmigen Typenhäuser. In den Hellenismus hinein wuchsen diese Standardhäuser dann wieder organisch und uneinheitlich (aber individuell natürlich nicht ungeplant) weiter, wenn die Einwohner viel Geld hatten und umliegende Grundstücke zukauften. Wohnhausneubauten aus hellenistischen Stadtneugründungen hab' ich jetzt keine im Kopf, aber grundsätzlich bezog sich die architektonische Planung hellenistischer Städte primär auf den öffentlichen Raum und weniger stark als in der klassischen Zeit auch auf die Privatarchitektur.

Da hast du mich jetzt falsch verstanden. Der private Wohnbereich war sicher individuell gestaltet, das war auch wichtig, um den individuellen sozialen Status des darin Wohnenden auszudrücken, wie du selbst gesagt hast. Aber diese individuelle Gestaltutng ist erst mit der Zeit in den Wohnblock hineingewachsen, der durchaus nach dem Muster der "Typenhäuser" (die allerdings auch schon innen nicht gleichförmig waren), da auch die Wohnhäuser bzw. die nach aussen sichtbaren Fassaden der Häuser in das geplante Stadtkonzept einberechnet wurden. (Vgl. Aristoteles pol. 7.11)

Sp. Purgitius Macer: Genau das habe ich doch oben gesagt, dass in die Häuser im Hellenismus wieder eine individuelle Gestaltung hinein wuchs. Der zweite Artikel-Abschnitt zum hellenistische Stadtbild widerspricht sich aber immernoch selbst, indem er zum einen ein nach außen gleiches Bild der Häuser angibt und zum Schluß davon spricht, dass individuelle Gestaltung nach außen sichtbar wurde.

Oh nein, hab ich dich schon wieder missverstanden. Sorry. Aber eigentlich meinen wir beide schon das Gleiche, oder? Wenn wir nicht das gleiche meinen, klär mich bitte auf. :) Aber das mit dem zweiten Absatz stimmt: Die Bezeichnung "nach außen" ist halt doppeldeutig, ich hätte sie aber nicht im Sinne von "von außen" interpretiert. Hast du irgendeinen anderen Vorschlag?

Sp. Purgitius Macer: Ja, ich bin mir schon ziemlich sicher, das wir dasselbe meinen. Wir schauen auf denselben Sachverhalt, nur aus zwei verschiedenen Richtungen, unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten und versuchen zwei verschiedene Tendenzen zu betonen. :) Kurz zur Erklärung, warum für mich "nach außen" auch immer was von "von außen" hat, habe ich mal eben was gescannt, was ich gerade zur Hand hatte: T. Hölscher, Klassische Archäologie - Grundwissen (oben klassisch, unten hellenistisch). Rein äußerlich ist so eine Grundrissveränderung schon sichtbar, insbesondere die Größenänderung macht sich in jedem Fall bemerkbar, auch wenn die Wände oder so allgemein unscheinbar bleiben und ein Gesamtkonzept der Stadtplanung vorliegt.