Cuneus
Cuneus und Schweinekopf
Cuneus war der Begriff für Keil bedeutete aber nicht eine Dreiecksformation, denn diese wäre relativ schnell durch einen Gegner zerschlagen worden, sondern bezog sich auf Formationen unterschiedlicher Ausprägung. Dies waren Formationen in rechteckiger und quadratischer Form bei denen sich die Legionäre sehr eng beieinander befanden und vorne schmal mit einer tiefen Formation. Mit der Cuneustaktik sollten in einer dünnen Schlachtlinie Lücken geschaffen oder bereits vorhandene Lücken ausgenützt werden.
Ein Beispiel hierzu sind zwei Kolonnen von Legionären die in einem konvergierenden Winkel so auf eine feindliche Schlachtlinie einwirken, dass sie an einem gemeinsamen Punkt auf die feindliche Schlachtlinie treffen und diese beginnen aufzurollen. Dabei ist hervorzuheben, dass bei schlecht aufgestellten Feindformationen bereits durch die Kompaktheit des Cuneus Panik ausbrechen kann und somit die Schlachtlinie auseinanderbricht. Man stelle sich das Bild der beiden römischen Kolonnen vor, die auf einen zumarschiert mit sechs Legionären nebeneinander und vielen hintereinander. Diese Aufstellung wurde von Vespasian im Jahre 67 n. Chr. in Judäa eingesetzt. Sie entspricht auch in etwa der mazedonischen Phalanx, der Embolon.
XXX XXX XXX XXX XXX XXX XXX Kolonnen XXX XXX XXX XXX XXX XXX XXX XXX XXX
Auftreffpunkt beider Kolonnen OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Feindliche Schlachtreihe
Der Schweinekopf war mit dem Cuneus eng verbunden und wurde meistens in verschiedenen Variationen angewandt. Er war vorne schmäler als hinten und die Schnauze der Formation war flacher. Hier einmal drei Beispiele:
Formation 1 Formation 2 Formation 3
X X X X X X X X X X X X X X X X X X