Stände
Die Stände im antiken Rom machten die Gesellschaft aus und bestimmten den Rang und die Ordnung in derer. Sie wurden unterteilt in den Ordo Sevorum, Ordo Peregrinus, Ordo Plebeius, Ordo Equester, Ordo Patricius und Ordo Senatorius. Nicht alle Stände hatten die gleichen Rechte und Vorraussetzungen.
Inhaltsverzeichnis
Aufteilung der Stände
Ordo Servorum
Sklaven haben im römischen Recht keine Persönlichkeit und keine Rechtsfähigkeit. Sie gelten nur als Sachgegenstand und Gegenstand des Handels. Sklavenkinder werden von Geburt an Sklaven, freigeborene können aus verschiedenen Gründen zu Sklaven werden. Der Besitzer hat das Recht über Leben und Tod des Sklaven zu bestimmen. Was der Sklave verdient, gehört dem Herrn. Erst im Laufe der Zeit änderte sich dieses und der Sklave konnte nebenher Geld verdienen und sich auch gegebenenfalls damit frei kaufen. Es gab verschiedene Möglichkeiten zu einem Sklaven zu werden. In Rom war die Schuldsklaverei üblich, nebenher wurden in geringem Maße auch Kriegsgefangene versklavt. Nachdem im 2. Jh. v. Chr. die Schuldsklaverei verboten wurden und immer mehr Kriegsgefangene als Sklaven verkauft wurden, stützte sich der Handel fast ausschliesslich auf jene.
Ordo Libertini
Freigelassene Sklaven hussa
Ordo Peregrinus
Die Peregrini sind die Einwohner des Imperiums, die kein Bürgerrecht besitzen. Es sind Provinzbewohner, Freigelassene oder Einwanderer. Aufgrund des fehlenden Bürgerrechts können sie nicht wählen, für öffentliche Ämter kandidieren und im Cultus Deorum dienen. In der Armee können sie lediglich zwischen den Auxiliareinheiten und der Flotte wählen. Allerdings dürfen sie Betriebe eröffnen und Handel treiben.
Ordo Plebeius
Die Plebejer sind das Volk, das nicht dem alten Adel, den Patriziern (lat. patres "Väter, Vorfahren"), angehört. Es besteht vor allem aus Bauern und Handwerkern. Zur Zeit der späten Republik unterliegt plebs einer Bedeutungsverschiebung. Der Begriff dient nun zur sozialen Differenzierung aller Bürger unterhalb des Senatoren- und Ritterstands. Es wird zwischen den städtischen (ausschliesslich die Stadt Rom) Plebejern, der plebs urbana, und den ländlichen, der plebs rustica unterschieden.
Ordo Equester
Der Ausdruck Eques bezeichnet im römischen Reich das Mitglied des ordo equester, eines mit besonderen Vorrechten ausgestatteten Standes. Er kommt in der gesellschaftlichen Rangfolge nach dem Senatorenstand (ordo senatorius). Für Equites ist es im Gegensatz zu den plebeii einfacher, in politische Ämter zu gelangen, was mit einem Aufstieg in den Senatorenstand verbunden ist. Personen, die als erste ihrer Familie in den Rang des Konsul gelangten, wurden homines novi genannt.
Ordo Patricius
Patrizier stellen die Oberklasse in der Frühzeit des antiken Rom dar. Sie sind die Familien berühmter oder einflussreicher Vorfahren. Das Wort Patrizier (patricius) leitet sich vom lateinischen Wort pater, patres (Väter, Vorfahren) ab. Die Patrizier nehmen für sich in Anspruch, die Nachfahren der Gründungsväter Roms zu sein.
Ordo Senatorius
Senatoren an sich sind stets wichtige und respektierte Personen im Reich. Trotz der eigentlich niemals irgendwo niedergeschriebenen Rechte des Senats und der Rechtskraft eines seiner Beschlüsse wurde bis Augustus die römische Politik durch den Senat bestimmt.
Aufteilung im Imperium Romanum
Im Imperium Romanum sieht die Aufteilung hingegen folgendermaßen aus:
Ordo Servorum
Der Sklavenstand ist der niedrigste Stand im Imperium. Die Mitglieder dieses Standes haben keine Rechte und gelten als Besitz ihrer Herren. Ein Sklave kann freigelassen werden und verlässt damit den Sklavenstand. Als Freigelassener steht er auf einer Stufe mit sonstigen Fremden ohne Bürgerrecht, den Peregrini.
Ordo Peregrinus
Die Peregrini sind die Einwohner des Imperiums, die kein Bürgerrecht besitzen. Es sind Provinzbewohner, Freigelassene oder Einwanderer. Aufgrund des fehlenden Bürgerrechts können sie nicht wählen, für öffentliche Ämter kandidieren und im Cultus Deorum dienen. In der Armee können sie lediglich zwischen den Auxiliareinheiten und der Flotte wählen. Allerdings dürfen sie Betriebe eröffnen und Handel treiben. Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Bürgerrecht zu erwerben und damit den Ordo Peregrinus zu verlassen. Entweder man tritt in die Armee ein und erhält nach einer gewissen Dienstzeit das Militärdiplom, dass dem Betroffenen und seinen Kindern das Bürgerrecht verleiht oder man wartet ab, ob man von den Magistraten seiner Stadt beim Legatus Augsti pro Praetore für die Verleihung des Bürgerrechts vorgeschlagen wird. Alle Neubürger, die eine eigene Gens gründen wollen, werden zuerst diesen Stand bekommen. Die nötige Dienstzeit in der Armee für die Verleihung des Bürgerrechts beträgt 2 Monate. Auf dem zivilen Weg wird es mindestens genauso lange dauern.
Ordo Plebeius
Die Plebejier sind das einfache Volk und stellen den weitaus größten Teil der Bevölkerung. Sie können sich frei entscheiden, ob sie in die Armee eintreten, den Götter dienen, eine Stellung am Kaiserhof suchen oder ihr Glück in der Politik versuchen wollen. Der Dienst in der Armee, im Cultus Deorum oder am Kaiserhof ist bezahlt und erlaubt es nicht, gleichzeitig in einem eigenen Betrieb zu arbeiten oder andere Tätigkeiten anzunehmen. Politische Tätigkeiten sind dagegen Ehrenämter, weshalb einige gut laufende Betriebe und die Unterstützung durch die Familie und Factio nicht schaden können. Für Mitglieder dieses Standes ist ein Posten als Centurio, der Vorsitz über ein Kultkollegium oder ein angesehener Posten in der Verwaltung ihrer Regio bereits eine hohe Ehre. Der Einstieg in den Cursus Honorum gelingt nicht jedem und die Erhebung in den Ordo Equester stellt eine besondere Ehrung dar.
Ordo Equester
Der Stand der Ritter wird häufig auch als "Geldadel" bezeichnet. Zu ihm gehören verdiente Personen des Imperiums, die zudem über ein gewisses Vermögen verfügen. Die Ritterwürde wird durch den Imperator persönlich verliehen und überträgt sich nicht auf die Gens und ist auch nicht vererbbar. Mit dem Eintritt in den Ritterstand stehen den betroffenen Personen viele einflussreiche Ränge im Militär, im Officium Imperatoris und in der Provinzverwaltung offen. Die Ritter sind in gewissem Sinne die "Macher" im Imperium, die durch persönlichen Einsatz zu hohen Ehren gekommen. Der Imperator vertraut viele Aufgaben lieber ihnen als den adeligen Berufspolitikern an.
Ordo Patricius
Im Gegensatz zu den Rittern bilden die Patrizier den Geburtsadel, woraus sich ein gewisses Selbstverständnis als vornehmer Stand entwickelt. Stärker ausgeprägt ist diese Arroganz bei den Gentes Maiores, die schon seit Jahrhunderten im Ordo Patricius sind. Die Gentes Minores hingegen wurden erst in jüngerer Vergangenheit von den Kaisern geadelt. Es gibt nur wenige patrizische Gentes im ganzen Imperium. Grundsätzlich haben sie mindestens die gleichen Rechte wie die Plebejier, können aber logischerweise nicht in den Ordo Equester erhoben werden und werden damit auf ritterlichen Rängen nicht gerne gesehen. Im Normalfall versuchen sie einen raschen Einstieg in die Politik über den Cursus Honorum oder dienen in den Spitzenämtern des Cultus Deorum, von denen einige nur von Patriziern besetzt werden dürfen. Auch im Militär erfahren Patrizier oft schnelle Karrieren. Mitglieder der Gentes Maiores können, falls sie zum Tode verurteilt werden, stattdessen das Exil wählen. Der Zugang zu Patrizier-Gentes ist stark beschränkt, denn sie sollen auch weiterhin eine Minderheit bleiben, wenngleich eine einflussreiche.
Ordo Senatorius
In den Stand der Senatoren kann vom Imperator jeder erhoben werden, der die zwei untersten Stufen des Cursus Honroum absolviert hat und der ein gewisses Vermögen vorweisen kann. Die Zugehörigkeit zu diesem Stand öffnet den Zugriff auf die höchsten Ränge des Imperiums. In der Regel wechseln sich in der Karriere eines Senators politische Ämter im Cursus Honroum, militärische Kommandos über Legionen und Aufgaben an der Spitze einer Provinz ab.