Alphabet
Das Wort Alphabet leitet sich aus dem griech. Alphábētos ab, einer Zusammenfassung der ersten beiden Buchstaben des griech. Alphabets Alpha (α) und Beta (β), ableitet. Das bei den antiken Römern gebräuchliche lateinische basierte vermutlich auf einer frühen Form des etruskischen Alphabets. Dieses war seinerseits eine Ableitung der euböischen Variante des griechischen Alphabets, wie es in der kampanischen Stadt Cumae gebräuchlich war, einer bereits im 8. Jh. v. Chr. gegründeten Kolonie der euböischen Städte Chalkis (heute Chalkida) und Eretria.
Das klassische lateinische Alphabet entsprach weitestgehend seinen modernen europäischen Ableitungen, kannte jedoch nur 20 Buchstaben, nämlich:
A, B, C, D, E, F, H, I, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, V und X.
Das C stand dabei für das griech. Gamma (Γ) und wurde sowohl für stimmlose K-, als auch für das stimmhafte G-Laute verwendet. Deshalb werden Namen wie Gnaeus und Gaius in archaischer Manier als Cn. und C. abgekürzt. In der archaischen Form des lateinischen Alphabets schrieb man noch K statt C, wenn der nachfolgende Buchstabe ein A war. Später ersetzte man das K fast komplett durch C und es blieb nur noch in wenigen Ausnahmen enthalten, z. B. dem Wort Kalendae (dt. Kalenden – die jeweils ersten Tage eines Monats).
Q – entwickelt aus dem griech. Qoppa (Ϙ) – wurde ursprünglich statt C vor O und U geschrieben. Später verwendete man es nur noch vor U.
J wurde durch I vertreten, U und W durch den Buchstaben V. Das V war eine Form des griech. Ypsilon (Y) und ersetzte ursprünglich auch das Y in griech. Begriffen und Namen. Nachdem Griechenland aber Mitte des 2. Jh. v. Chr. von den Römern unterworfen und in das Imperium Romanum eingegliedert worden war, entstand ein größerer Bedarf daran, griechische Namen und griechische Fremdwörter in lateinischer Schrift wiederzugeben. Deshalb führte man die übliche Form des großen Y für Transcriptionen griech. Wörter ein und fügte sie dem Alphabet hinzu.
Ebenso verfuhr man mit dem Z, um Ds-Laute in griech. Wörtern wiederzugeben. In der ursprünglichen, archaischen Form des lateinischen Alphabets, war es bereits, wie im griech. Alphabet an der siebten Stelle stehend, vorhanden gewesen, aber zwischenzeitlich entfallen, da es im Lateinischen lautlich keine Verwendung gab. Die Römer führten es wie das Y nach 146 v. Chr. wieder ein, es wanderte nun jedoch an das Ende ihres Alphabets.
Literatur:
M. C. Howatson (Hrsg.), Reclams Lexikon der Antike, ergänzte Ausgabe 2006
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