Messer

Aus Theoria Romana
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Messer1.jpg
Nachbildung eines römischen Messers mit Knochengriff

Für nahezu jeden erdenklichen Zweck gab es in der Antike bereits speziell Messer, vom einfachen Küchenmesser über Rasiermesser bis hin zu speziellen Opfermessern. Nahezu alle Messer wurden aus Eisen geschmiedet und dann geschliffen. Normale Haushalts- und Handwerksmesser hatten eine gerade Klinge mit einseitiger Schneide, bei denen die obere, stupfte Seite nach hinten hin zu einer schmalen Griffangel auslief. Diese wurde dann in einen meist hölzernen Griff eingebettet. Ebenfalls für alle Nutzungsarten verbreitet waren Messer mit schwach S-förmig geschwungener Klinge (siehe Foto), die ebenfalls nur einseitig geschärft waren. Das Metall lief hier auch im Griff in voller Breite bis zum Ende durch und wurde von beiden Seiten in Griffschalen aus Holz oder Bein gefasst. Teurer waren Messer mit Bronzegriffen, die dann meist kunstvoll verziert waren. Messer mit Bronzegriff konnten auch schon als Klappmesser ausgeführt sein.

Für Kulthandlungen konnten als Opfermesser (culter) neben solchen normalen Messern auch spezielle Messer benutzt werden, die genauso aussahen, jedoch komplett aus Knochen oder geschliffenem Stein gefertigt waren.

Für die Bartpflege gab es zwei Arten von Rasiermessern: entweder ähnlich wie heutige Rasiermesser mit kurzer gerader Klinge und zusammenklappbar oder mit einer großem flächigen, halbovalen oder fast dreieckigen Klinge. An dieser war dann nur an einer Ecke ein kleiner verzierter Bronzegriff angebracht, während die längste Kante der Klinge die geschliffene Seite war.

In der Landwirtschaft gab es eine Vielzahl spezieller Messer für die Bearbeitung von Pflanzen, z.B. Rebmesser mit nach innen gebogener Spitze, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Macheten haben.

Im Strafrecht von besonderer Bedeutung war noch die sica, ein großes Messer (oder kleines Schwert) mit ebenfalls nach innen gebogener Klinge. Da diese Form schwere Wunden verursachen konnte, wurde bei der Benutzung eines solchen Messers gegen Menschen immer eine Tötungsabsicht unterstellt.