Krieg mit Tarent
Im Krieg mit Tarent von 282 v. Chr. bis 272 v. Chr. sicherte sich Rom die Herrschaft in Unteritalien.
Unteritalien war um 280 v. Chr. mit zahlreichen griechischen Dörfern und Städten besiedelt und war somit Interessensphäre der Griechen. Nachdem Rom seine Herrschaft in Mittelitalien gefestigt hatte, versuchte es seinen Einfluss auch auf Unteritalien auszudehnen. Als Rom den Siedlungen Thurii, Locri und Rhegium zu Hilfe kam, verletzten sie damit die Interessensphäre Tarents. Im Jahr 282 v. Chr. kam es zu einem Überfall auf die römische Flotte im Hafen von Tarent (den sie laut einem Vertrag von 303 v. Chr. eigentlich nicht anlaufen durfte), der den Krieg auslöste.
Tarent rief König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe, der mit 20.000 Söldnern, 3000 thessalischen Reitern und 26 Kriegselefanten zu Hilfe eilte. Die Römer wurden in der Schlacht bei Heraclea besiegt und ein Jahr später erneut, allerdings unter großen Verlusten (Pyrrhussieg) in der Schlacht bei Ausculum. Das Friedensangebot Pyrrhus' wurde vom römischen Senat zurückgewiesen, da Rom sich mit Karthago verbündet hatte und eine karthagische Hilfsflotte in Ostia bei Rom landete.
278 v. Chr. bis 275 v. Chr. eroberte Pyrrhus daraufhin fast ganz Sizilien (bis auf Lilybaeum) von den Karthagern, konnte sein Ziel (die Erreichtung eines Königtums in Sizilien und Unteritalien) aber nicht verwirklichen, da sich die Griechenstädte hinter seinem Rücken mit Karthago einigten.
Pyrrhus kehrte daraufhin auf das italienische Festland zurück, wurde dort aber 275 v. Chr. in der Schlacht bei Beneventum von den Römern entscheidend besiegt.
Im Friedensschluss im Jahre 272 v. Chr. erhielt Rom Tarent mit dessen Gebieten sowie alle unteritalienischen Griechenstädte als Bundesgenossen. Damit sicherte sich Rom die unumstrittene Herrschaft in Unteritalien.
Quelle: Lexikon