Judäa
Judäa bzw. Iudaea war zunächst ein von Rom abhängiges Königreich, ab 6 n. Chr eine Provinz des römischen Reiches. Es wurde 63 v. Chr aus Ländern gebildet, die Pompeius erobert hatte: Syrien und das Land südlich davon bis Ägypten.
Pompeius unterstellte das Königreich dem Prinzen und Hohepriester Hyrcanus. Als Pompeius von Caesar besiegt wurde, folgte auf Hyrcanus sein Höfling Antipatros. Antipatros wurde 43 v. Chr vergiftet. Sein Sohn Herodes wurde 41 v. Chr römischer Gouverneur (Tetrarch). 37 v. Chr wurde er auf Beschluss des römischen Senats König (basileus) von Judäa und machte sich einen Namen als Herodes der Große. Unter seiner Regierung wurde eine große Bautätigkeit entfaltet, u.a. der große Hafen von Caesarea Maritima errichtet. Nach seinem Tod 4 v. Chr wurde sein Königreich unter seinen Söhnen aufgeteilt. Einer von ihnen, Herodes Archelaus, wirtschaftet Judäa von 4 v. Chr bis 6 so herunter, dass er durch den römischen Kaiser Augustus entlassen wurde.
Das Königreich Judäa wurde nun Teil einer größeren römischen Provinz, ebenfalls Judäa genannt, bis 41, als Kaiser Claudius Herodes Agrippa zum König machte. Agrippa I. starb 44 und die Provinz wurde wieder der römischen Kontrolle unterstellt. Zwischen 48 und 54 wurde die Provinz dem Sohn Agrippas Marcus Julius Agrippa teilweise wieder unterstellt. Während der Regierung Agrippas des Jüngeren wurde die Gegend durch Kämpfe mit Rom und einem Einmarsch Vespasians um das Jahr 70 zerstört.
135 wurde die Provinz in Syria Palaestina, die Hauptstadt Jerusalem in Aelia Capitolina umbenannt.
Quelle: Lexikon