Marcus Antonius Pallas

Aus Theoria Romana
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Marcus Antonius Pallas († 62 n. Chr.) war ein Freigelassener mit erheblichem Einfluss am Hofe des Kaisers Claudius und ein Vertrauter von dessen vierter Ehefrau Iulia Agrippina.


Antonius Pallas war ursprünglich ein Sklave von Antonia Minor, der Mutter von Kaiser Claudius und Nero Claudius Germanicus. Im Jahr 31 n. Chr. wurde er von ihr freigelassenen. Nach Claudius’ Regierungsantritt (41 n. Chr.) nahm der neue Kaiser ihn in seinen engsten Beraterkreis auf. Unter anderem war Pallas in dieser Zeit als kaiserlicher Finanzverwalter tätig.

Als Valeria Messalina, Claudius’ dritte Ehefrau, 48 n. Chr. in Ungnade fiel, bestärkte Pallas den Kaiser gemeinsam mit Narcissus darin, sie töten zu lassen, statt sie zu begnadigen. Anschließend unterstützte er Claudius’ Nichte Iulia Agrippina, die angeblich auch seine Geliebte war, bei ihren Bestrebungen, Messalina zu beerben und die vierte Ehefrau des Kaisers zu werden. Am 1. Januar 49 n. Chr. war die Hochzeit und Pallas war anschließend einer der wichtigsten Verbündeten der neuen Kaiserin. Er war in der Folgezeit maßgeblich daran beteiligt, ihren Einfluss bei Hofe zu vergrößern. Im darauf folgenden Jahr 50 n. Chr. erreichten sie eines ihrer wichtigsten Ziele, als Claudius Agrippinas Sohn aus erster Ehe adoptierte. Dieser Sohn, Lucius Domitius Ahenobarbus, war der spätere Kaiser Nero. Im Jahr 52 n. Chr. wurde Pallas vom Senat mit den Ornamenta Praetoria ausgezeichnet, den Amtsinsignien eines Praetors. Für einen Freigelassenen war das eine besonders außergewöhnliche und hohe Auszeichnung.

Bald nach Claudius’ Tod und Neros Regierungsantritt im Jahr 54 n. Chr. begann Agrippinas Stern zu sinken und als Folge dessen verlor auch Pallas seine herausgehobene Stellung. 55 n. Chr. wurde er dann von allen Ämtern enthoben. 62 n. Chr., drei Jahre nach Agrippinas Ermordung, ließ Nero ihn schließlich zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der eigentliche Grund dafür soll äußerst profan gewesen sein: Unter Nero litt der Staatshaushalt an chronischer Finanznot und Pallas war noch immer außerordentlich reich. Nach seinem Tod fiel das gesamte Vermögen an den Staat.


Literatur: Wikipedia