Euphrates

Aus Theoria Romana
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Der Euphrates (heute Euphrat, persisch Uprattu) ist mit etwa 2700 km Länge einer der längsten Flüsse des Nahen Ostens. Er bildet sich aus dem Zusammenfluss des aus Armenia kommenden Muradsu und des aus dem Anti-Taurus stammenden Karasu. Anfänglich fließt er durch eine tiefe, enge Bergschlucht, doch schon bald ändert sich die Landschaft und zusammen mit dem Tigris bildet er die breite Ebene Mesopotamiens (="Zweistromland"). Vor dem Einfluss in den Persischen Golf vereinigen sich beide Ströme zum Sat el´Aran. Dieser Zusammenfluss existierte jedoch in der Antike noch nicht. Der Euphrates hat eine starke Strömung und ist deshalb nur in seinem Unterlauf schiffbar.

Zu allen Zeiten bildete der Euphrates eine wichtige Grenze zwischen den westlich und östlich gelegenen Reichen. Zunächst zwischen dem ägyptischen und dem assyrischen Einflussbereich, dann zwischen der hellenistischen bzw. römischen Welt und dem persischen und parthischen Großreich. In der späten Republik und frühen Kaiserzeit scheiterten alle römischen Bemühungen, über den Euphrates hinaus zu reichen, so dass der Fluss die Ostrgrenze für die Provinzen Cappadocia und Syria bildete. Erst in der hohen Kaiserzeit wurden weiter östlich die Provinzen Mesopotamia und Osrhoene eingerichtet. Unabhängig davon führten mehrere Brücken und wichtige Fernstraßen über den Fluss und ermöglichten einen florierenden Handel.

Literatur: Avraham Negev (Hrsg.), Archäologisches Bibellexikon