Hoplomachus

Aus Theoria Romana
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Allgemeines

Der Gladiatorentyp des Hoplomachus entstand vermutlich gegen Ende der Republik im Zuge der Eroberung Griechenlands.
Seit dem 5. bis 4. Jh. vor Christus war der Begriff hoplomachus für reisende Lehrer bekannt, die gegen Bezahlung Unterricht in militärischer Waffenführung erteilten. In den späteren Jahrhunderten entwickelte sich in den Gymnasien daraus der Sport der Hoplomachie, der auch in Wettkämpfen ähnlich wie schon Pankration bestritten wurde. Von diesen Kämpfen stammt höchstwahrscheinlich das Vorbild für diesen Gladiatorentyp, der im Westen des Reiches sehr beliebt, im Osten aber (vermutlich wegen der Ernsthaftigkeit, mit der Hoplomachie betrieben wurde) kaum existent war.

Als Gegner sind sowohl Thraex als auch Murmillo bezeugt, wobei die Paarung mit dem Murmillo häufiger war. In der Beliebtheit standen Paarungen mit dem Hoplomachus allerdings der Paarung Thraex-Murmillo hinterher.

Ausrüstung

Hoplomachus.jpg
Hoplomachus auf dem Mosaik der
Villa Dar Buc Ammeran

Die Ausrüstung (armatura) des Hoplomachus zählt mit zu den schwersten, weswegen er zu den schwerbewaffneten Gladiatorengattungen zählt. Ihr Gesamtgewicht beträgt 18-20 kg.
In großen Teilen weist seine Ausrüstung große Ähnlichkeiten mit der des Thraex oder des Murmillo auf, weshalb eine Abgrenzung dieses Gladiatorentyps manchmal schwer fällt.

Waffen

Der Hoplomachus trägt eine lange Lanze (Hasta) als Hauptwaffe. Als weitere Waffe trägt er ein geradklingiges Kurzschwert, das üblicherweise in der linken Hand gehalten wird und nur in die rechte wechselt, wenn die Lanze beim Kampf verloren geht. Üblicherweise wurde es so gehalten, dass seine Klinge über den Rand des Schildes wie ein Stachel hinausschaut.

Der Hoplomachus führt ebenso einen kleinen, stark konvex gebogenen Schild (parmula). Es gibt allerdings auch Darstellungen mit etwas größerem Rundschild, das dem Hoplitenrundschild nachempfunden ist und die genaue Abgrenzung zum Murmillo erschwert.

Rüstung

Die Rüstung des Hoplomachus ist leicht mit der des Thraex zu verwechseln. Auch er trägt einen attisch-böotischen Helm mit nach vorne gewölbten, häufig mit Federn oder Rosshaar geschmücktem Kamm (lophos). Ebenso gibt es zwei Löcher auf Ohrhöhe, wo je links und rechts eine Feder zum Schmuck gesteckt sein konnte. Die Helmschale bestand üblicherweise aus einem soliden Stück Bronze, auf dem Scheitel wurden die beiden metallenen Helmseiten ineinandergeschmiedet, der Helmrand als weiterer Schutz der Schulterpartie aufgerollt. Der Helm war vorne mit Visier geschlossen, besaß aber zahlreiche (im Schnitt 9) Öffnungen, die eine gute Sicht nach vorne und begrenzt zu den Seiten sowie eine gute Ventilation ermöglichte. Mit einem Gewicht von 3,3 - 6,5 Kilo war er deutlich schwerer als ein Legionshelm, allerdings musste er auch nur während des Kampfes und nicht den ganzen Tag getragen werden. Einzig fehlt der beim Thrakerhelm häufig angedeutete Greif auf dem Kamm des Helmes.

Weiterhin trägt er häufig hosenartige hohe gesteppte Beinwickel mit kniehohen, metallenen Beinschützern (ocreae), die häufig reich verziert waren. Dazu trägt er zum Schutz seines Waffenarmes eine manica, einen Verband aus Stoff oder Leder zur Abwehr von Schlägen.
Ansonsten trägt er wie alle Gladiatorenarten ein Subligaculum und einen breiten Gürtel. Vermutlich trug der Hoplomachus ebenfalls Sandalen.




Quellen:
Marcus Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod: so kämpften Roms Gladiatoren, 2000
Fabrizio Paolucci, Gladiatoren. Leben für Thriumph und Tod, 2007
Stephen Wisdom und Nic Fields, Gladiatoren, 2009