Feronia
Feronia
Die römische Göttin Feronia ist wahrscheinlich sabinischen Ursprungs. Sie hatte aber im gesamten Mittelitalien Heiligtümer. Besonders wurde Feronia von Sklaven und Freigelassenen verehrt.
Sie war eine Göttin der Wälder, Heilpflanzen und der Heilquellen, wird aber auch mit den ersten Erntefrüchten in Verbindung gebracht und wieder von anderen Quellen als Frühlingsgöttin beschrieben, worauf auch ihr Beiname „die Blumenliebende“ hinweist.
In ihrem Tempel in Rom wurde Feronia am 13.November verehrt. Erstmals wird dieses Fest 217 v.u.Z. erwähnt. Es fand in ihrem Tempel auf dem Marsfeld statt und dabei wurde Feronia gemeinsam mit Juno Regina verehrt. Beiden Göttinnen wurden von „freien Frauen“ Opfer (der Erlös einer Geldsammlung) gebracht.
Außerhalb Roms gab es in ganz Mittelitalien zahlreiche Heiligtümer der Göttin: im Sabinergebiet lagen Trebula Mutuesca und Amiternum, im Gebiet der Etrusker (nahe an der sabinischen Grenze) ist bei Capena ein heiliger Hein der Göttin (Lucus Feroniae) überliefert, der in der Nähe der Siedlung Colonia Iulia Felix Lucoferonia lag, die nach Catos Bericht von Hannibal geplündert wurde. Tarracina, eine Küstenstadt zwischen Rom und Neapel, hatte ein Heiligtum, ebenso Picenum. Auch bei den Vestinern, den Oskern und den Umbrern soll es Feronia-Heiligtümer gegeben haben. In Aquileia und auch in Narni wurde Feronia als Quellgöttin verehrt.
Von Livius wird berichtet, dass man Feronia die ersten Erntefrüchte darbrachte. In archäologischen Grabungen konnten Terrakottafiguren von Rindern und menschlichen Körperteilen gefunden werden, was einen Kult sowohl einer Vegetationsgöttin wie auch einer Göttin der Heilkunde nahe legt.
Quellen: Der kleine Pauly, Lexikon der Antike, Band 2, dtv, 1979, http://www.schlangengesang.com/archiv/07.pdf