Legio XIV Gemina

Aus Theoria Romana
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Die Legio XIV Gemina wurde 57 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar in Norditalien ausgehoben für seinen gallischen Krieg. Die Legionsembleme waren der Capricorn und der Adler bis ins 2. Jahrhundert, seit dem 3. Jahrhundert ausschließlich der Capricorn. Im Winter des jahres 54 auf 53 v. Chr. wurde die Legion in ihrem Winterlager bei Aduatuca fast vollständig von den Eburonen aufgerieben. 53 v. Chr. wurde sie wieder aufgebaut um 52 v. Chr. bei der Schlacht um Alesia eingesetzt zu werden. Während des Bürgerkrieges wurde sie gegen Pompeius eingesetzt und zwar in Hispania. Dort schlug sie 49 v. Chr. mit den Legionen VI Ferreta und IX Hispania die Anhänger des Pompeius bei Ilerda. Danach nahm sie 48 v. Chr. an den Schlachten von Dyrrhachium und Pharsalos teil. Nach diesen Aktionen wurde die Legion in Italien aufgelöst. Für den afrikanischen Krieg wurden die Veteranen der Legion reaktiviert und nahmen erfolgreich 46 v. Chr. an der Schlacht von Thapsus teil. 45 v. Chr. löste sie Caesar dann wieder auf.

Während des Triumvirats wurde durch Octavian 41 bis 40 v. Chr. eine Legio XIV Gemnia aufgestellt. Ob es sich um die ehemalige caesarische Legion handelt ist nicht bewiesen. Auf jeden Fall kam sie 36 v. Chr. in Sizilien gegen Sextus Pompeius zum Einsatz und nahm auch an der Schlacht von Actium siegreich teil. Die Legion wurde mit den aufgelösten Truppen Marc Antonius aufgefüllt und zur Legio XIV Gemina umgewandelt mit Standort in Illyrien.

13 v. Chr. verlegte die Legion mit der XVI Gallica nach Mogontaicum. Oberbefehlshaber der beiden Legionen war Drusus der im Jahre 9 v. Chr. verstarb und dem zu Ehren die beiden Legionen den Drususstein errichteten. 6 n. Chr. marschierten acht Legionen unter Saturninus gegen Marbod und fünf Legionen unter Tiberius von Carnuntum aus. Jedoch entbrannte der pannonische Aufstand, so dass Tiberius nach einem abgeschlossenen Freundschaftsvertrag mit Marbod die Armee gegen die Aufrührer in Pannonien führen konnte. Bezeichnend war dass diese 13 Legionen die Hälfte der Römischen Streitkräfte darstellte. Bis 14 n. Chr. war sie wieder in Mogontiacum stationiert und gehörte zu en rebellierenden Rheinlegionen. Doch Germanicus konnte sie wieder auf seine Seite ziehen Und marschierte mit acht Legionen gegen Arminius auf. In den Jahren 39 bis 40 n. Chr. gehörte sie zu den Truppen unter Galba, die auf Befehl Caligulas, die Chatten besiegen sollten. Dies gelang auch.

42 n. Chr. erhielt Aulus Plautius den Befehl von Claudius eine Invasion Britanniens vorzubereiten. 43 n. Chr. landete er dann mit der Invasionsstreitmacht von vier Legionen, darunter die Legio XIV Gemina, in Britannien um die Insel zu erobern. Von 43 bis 55 n. Chr. war die Legio XIIII Gemina  in Ratae Corieltavorum (Leicester) stationiert. Unter dem Statthalter Scapula  wurde die Legion bei Feldzügen 47 n. Chr. gegen die Kornen, 48 n. Chr. gegen die Deceangli und 49 n. Chr. gegen die Briganten eingesetzt, bevor sie nach Lincolnshire verlegt wurde. In den 50er Jahren kämpfte die Legion gegen die Silurer, Ordovicer und Deceangli. In den späten 50er Jahren wurde die Legion dann in Vircornium stationiert. 61 bis 62 n. Chr. schlug die Legion den Boudicca-Aufstand nieder und baute Camulodunum wieder auf. 

65 n. Chr. wurde die Legion aus Britannien abgezogen und 66 n. Chr. an die Donau verlegt um am geplanten Kaukasusfeldzug Neros gegen die Parther teilzunehmen. Als Vindex und Galba 68 n. Chr. gegen Nero vorgingen verlegte dieser die Legion nach Norditalien. Im Vierkaiserjahr 69 n. Chr. schloss sich die Legion Otho an kam aber nicht mehr rechtzeitig zur ersten Schlacht von Bedriacum. Vitellius stationierte die Legion wieder in Viroconium in Britannien. An der Auseinandersetzung zwischen Vitellius und Vespasian war die XIV nicht beteiligt. Als der Bataveraufstand ausbrach wurde die Legion zur Verstärkung in die Provinz Gallia Belgica verlegt. Nervier wie auch Tungerer ergaben sich der Legion, so dass sie 70 n. Chr. an der Schlacht bei Vetera erfolgreich teilnehmen konnte. Nach dem Ende des Bataveraufstandes wurde die Legio XIIII Gemina wieder in Mogontiacum (Mainz) stationiert. Das alte Holz-Erde-Lager wurde in Steinbauweise neuerrichtet. Das Aquädukt zur Versorgung von Lager, Canabae und Bädern mit einer täglichen Leistung von etwa 6500 m³, wurde von der Legion ebenfalls in Stein neu gebaut. Vermutlich nahm die Legion in den folgenden Jahren an allen Feldzügen östlich des Rheins teil.

Unter Domitian gehörte die Legio XIV Gemina zu den Streitkräften die 83 n. Chr. den Rhein überschritten und den Stamm der Chatten bekämpften. Diese lebten im Vorland von Mogontiacum und stellten den letzten großen Unruheherd für die Römer dar. 85 n. Chr. konnte mit der Unterwerfung des Gebietes der Wetterau ein entscheidender Schritt zur Neuordnung der Grenze erreicht werden. In der Folgezeit entstanden die Grenzbefestigungen des Taunus- und Wetteraulimes. Im Jahr 89 n. Chr. schlossen sich die beiden gemeinsam in Mogontiacum stationierten Legionen XIIII Gemina und XXI Rapax dem fehlgeschlagenen Aufstand des Statthalters der Provinz Germania Superior Saturninus gegen Domitian an. Der Aufstand mißlang und wurde bereits nach 42 Tagen beendet. Die Legion wurde 92 n. Chr. nach Pannonien verlegt. Zunächst war sie in Mursellae stationiert und später in Ad Flexum. Es folgten erbitterte Kämpfe mit den Sueben und Sarmaten die bis in die Zeit Nervas andauerten. Das pannonische Legionslager Brigetio wurde um 124/128 n. Chr. durch drei Vexillationen aus den Legionen der XIII Gemina, der XIIII Gemina und der XV Apollinaris errichtet. An den Dakerkriegen Trajans 101 bis 106 n. Chr. beteiligte sich die XIV Gemina mit Vexillationen. Nach dem Krieg kehrte die Legion nach Vindobona (Wien) zurück, wurde aber spätestens 114 n. Chr. nach Carnuntum verlegt. Die Legion blieb für mehr als drei Jahrhunderte, bis zum Ende der römischen Herrschaft, in Carnuntum. Vexillationen wurden unter Antoninus in Nordafrika gegen die Mauren und von Verus von 162 bis 166 im Partherkrieg eingesetzt. Während der Markomannenkriege (166–180) hatte Marcus Aurelius sein Hauptquartier in Carnuntum.

Am 9. April 193 n. Chr. wurde der Statthalter der Provinz pannonien Septimus Severus durch die Legio XIV Gemina zum Kaiser ausgerufen. Ein großer Teil der Legion folgte Septimius nach Rom und verhalf ihm auf den Thron. Eine Vexillation der Legion siegte gegen Niger, den Gegenkaiser im Osten, an der Kilikischen Pforte und 194 n. Chr. in der Schlacht bei Issos. Danach nahm sie an Severus' Partherfeldzug teil, der 198 n. Chr. mit der Einnahme der Hauptstadt Ktesiphon endete. Die Vexillation kehrte 202 n. Chr. nach Carnuntum zurück. 216 bis 217 n. Chr. begleitete eine Vexillation Caracalla auf seinem Partherfeldzug. Unter Macrinus kam es bei Nisibis zu einer dreitägigen Schlacht, in der die Römer geschlagen wurden und schwere Verluste erlitten. Eine Vexillation nahm an den Kriegen der Kaiser Gordian III. und Philippus Arabs gegen die Sassaniden teil. Im Jahr 260 n. Chr. schloss sich die Legion dem Usurpator Regalianus an. Dann unterstützte sie Kaiser Gallienus gegen Postumus und wurde durch den Kaiser geehrt für ihre Verdienste. Nach Gallienus' Tod wechselte die Legion erneut die Seiten und unterstützte den gallischen Kaiser Victorinus.

Im 4. Jahrhundert hatte die Legion auch Marinesoldaten (militum liburnariorum) in ihren Reihen. Diese versahen ihren Dienst auf Liburnen zur Überwachung der Donau und zählten zu den Limitanei (Grenztruppen). Die Quartodecimani, eine von der Legion abgespaltene Vexillation unterstanden als Comitatenses (mobile Feldarmee) dem Magister Militum per Thracias. Im frühen 5. Jahrhundert befehligte ein Präfekt nur noch die fünfte Kohorte (cohortis quintae) der Legion in ihrem einstigen Stammlager. Diese gehörten zu den norisch-pannonischen Grenztruppen des Dux Pannoniae Primae et Norici Ripensis.