Larentalia
23. Dezember
An diesem Tag wurde die Acca Larentia verehrt, eine Göttin, welche aufgrund ihrer etwas lockeren Moral auch Lupa genannt wurde. Die Pontifices und der Flamen Quirinalis brachten im Velabrum (zum Tiber hin offene Mulde am Fuß des Paladin) der Larenta ein Opfer (parentatio oder parentalia genannt) dar. Da das wirkliche Wesen dieser Gottheit früh in Vergessenheit geriet, deutete man ihr Fest als Totenopfer am Grab der Acca Larentia, der Amme des Romulus und Remus, um.
Am gleichen Tag wurde auch ein Iuppiterferst gefeiert, was darauf schließen lässt, dass ein Feldumgang zum Schutz vor Wettergöttern (tempestates) Teil des Ritus war.
Quellen:
Inscriptiones Italiae, Hrsg. von den Akademien Italiens, Bd. 13: Fasti et elogia; Fasc. 2: Fasti anni Numani et Iuliani, Hrsg. von A. Degrassi, Rom 1963, S. 543
K. Latte: Römische Religionsgeschichte, München 1967, S. 92
A. und I. König: Der römische Festkalender der Republik, Stuttgart 1991, s. 74
Wissowa: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, RE I, Stuttgart 1894ff, Sp. 131
Wissowa: Religion und Kultus der Römer, München 1912, S. 233
Eisenhut: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike, Bd. I, Stuttgart 1967-75, Sp. 23
Le Bonniec: Lexikon der Alten Welt, Zürich/Stuttgart 1965, S. 1678
H.H. Scullard: Römische Feste. Kalender und Kult., Übers. von M. Buchholz, Mainz 1985, S. 295