Bautechniken
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Bis zum Ende der Republik war das so genannte opus quadratum die meisten verbreitete Mauerform der Römer. Es bestand aus einfachen Reihen von Bindern oder Läufern, mit Steinen, die mit der Längsseite quer oder längs zur Mauerflucht übereinander gelegt wurden. Die Befestigung erfolgte mit Krampen aus Holz oder Metall. Es war eine äußerst stabile und widerstandsfähige Bauweise. Jedoch stellte die Überdachung großer Räume ein Problem dar. Man legte dazu hölzerne Balken auf Vorkragungen auf, oder konstruierte Hängewerke. Mit beiden Methoden ließen sich jedoch nur vergleichsweise kleine Räume überdachen. Auch die Bauhöhe der Gebäude war mit dieser Mauertechnik stark limitiert.
Durch den zunehmenden Bevölkerungsdruck in den Städten wurden höhere, mehrstöckige Gebäude nötig. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. entwickelten die Römer deshalb eine Gussbauweise, dass opus caementicium. Damit ließen sich monumentale Strukturen wie Theater, Thermen oder Aquädukte errichten.
Die Zwischenräume, zwischen den Stützmauern, wurden bei dieser Bauweise mit einer Mischung aus kleinen Stücken Tuff, Stein, Terrakotta und Kies und Mörtel gefüllt. Die Struktur verfestigte sich und verband sich mit dem steinernen Stützmauerwerk.
Das erste Gebäude, bei dem diese Bautechnik zum Einsatz kam, war die Porticus Aemilia am Fuße des Aventin.
Aus dem opus caementicium entwickelten die Römer das opus incertum. Das Mauerwerk wurde außen verputzt und mit Einfassungen durch Quader oder Ziegel an der Kante versehen.
Später folgten das opus quasi reticulatum, mit regelmäßig angeordneten Steinen auf den Verschalungsmauern und das opus reticulatum, bei dem die Außenmauer dank quadratischer, in diagonaler Ordnung gesetzter Tuffsteine wie ein Netz wirkte.
Beim opus mixtum wechselten sich Gussbauweise mit Schichten aus Ziegeln ab. Das opus latericium, auch opus testaceum genannt, setzte man im 1. Jahrhundert v. Chr. zunächst nur bei besonders feuchtem Baugrund ein. Ab der Regierungszeit von Antoninus Pius und Marc Aurel gewann diese Bautechnik dann aber an Bedeutung und löste schließlich alle anderen ab. Im Unterschied zum einfachen Lehmziegel wurde der Backstein dabei in einer quadratischen Form gebrannt und anschließend in Dreiecke geschnitten. Diese fügte man keilförmig in die Mauer ein, sodass die Schnittflächen an der Fassade sichtbar blieben.
Unter Domitian begannen die Römer in regelmäßigen Abständen eine Reihe von ganzen Ziegeln einzufügen, welche die Auflagefläche vergrößerten. Eine spätantike Entwicklung war dann das opus vittatum, das sich durch den Wechsel von Ziegelschichten mit Tuffsteinquadern auszeichnete.